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1013 - Der Blut-Abt

1013 - Der Blut-Abt

Titel: 1013 - Der Blut-Abt
Autoren: Jason Dark
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zu.
    »Bleiben wir mal bei dem so plötzlichen Verschwinden«, sagte ich.
    »Wann haben Sie Ihren Mitbruder denn zum letztenmal gesehen? Können Sie sich daran erinnern?«
    Basil schaute Marek an, als sollte dieser ihm die Antwort geben, aber der Pfähler hielt sich zurück. So sprach Basil. »In der Nacht«, erklärte er und korrigierte sich dann selbst. »Nein, das war schon in den frühen Morgenstunden. Da haben wir noch für einen Moment zusammengestanden.«
    »Worüber hat ihr euch denn unterhalten? Ich meine, ich bin ja schon im Bett gewesen.«
    Der Mönch schaute Frantisek an. »Tja, worüber? Wir beide waren froh, daß du es geschafft hast, uns von dieser Vampirpest zu befreien. Klar, daß wir die Nacht noch einmal Revue passieren haben lassen, aber wir waren auch beide bedrückt.«
    »Wegen des leeren Sargs, nehme ich an.«
    »Sicher.«
    »Hatte Bruder Titus eine Erklärung?«
    »Nein, keine. Wir standen und stehen noch immer vor einem Rätsel. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Titus muß das Kloster in aller Frühe verlassen haben. Er ist nicht mal zur morgendlichen Andacht gekommen. Da haben wir uns schon gewundert, aber dann ist mir noch etwas aufgefallen«, sagte er und schaute sinnend ins Leere.
    »Als ich in seinem Zimmer nachschaute, da stellte ich fest, daß er seine Kutte zwar übergestreift, aber etwas vergessen hatte. Sein Kreuz, wie es jeder von uns trägt. Manche sogar in der Nacht.«
    »Titus nahm es also nachts ab.«
    »Ja, Mr. Sinclair. Nur hat er es am Morgen nicht wieder umgehängt. Das läßt Böses ahnen.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Keine Ahnung, Mr. Sinclair. Zumindest kann ich Ihnen nichts Konkretes sagen.«
    »Man muß das Schlimmste befürchten«, erklärte Marek düster.
    »Von meinem jetzigen Wissen gehe ich davon aus, daß sich Bruder Titus auf den Weg gemacht hat, um jemanden zu treffen. Und zwar denjenigen, der eigentlich hätte in seinem Sarg liegen müssen, aber nicht mehr dort liegt. Aus welchen Gründen auch immer.« Er schaute Suko und mich an. »Na, habt ihr eine andere Meinung?«
    Die hatten wir beide nicht. Im Gegensatz zu Bruder Basil, der vor Aufregung sein Ohrläppchen knetete. »Welchen Grund sollte gerade Titus gehabt haben, einen ›Toten‹ suchen zu wollen? Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Einleuchtend ist das auch nicht«, gab ich zu. »Da müßten wir ihn selbst fragen, wenn wir ihn finden.«
    »Wo soll man den anfangen zu suchen?«
    »Wo kann man suchen?« fragte Suko.
    »Mir fiel nur das Moor ein«, sagte Marek. »Vielleicht ist er an den Ort seiner Heldentat zurückgekehrt.«
    »Meinst du, John.«
    »Suko, ich habe keine Ahnung, aber ich glaube nicht daran, daß sich dieser Hexenmeister weit vom Kloster entfernt hat. Es ist fast unmöglich, sich in Pläne eines anderen hineinzuversetzen, die man nicht kennt. Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß es ihm, wenn er tatsächlich auf der anderen Seite steht, doch ein diebisches Vergnügen bereiten wird, dieses Kloster hier, einen Hort des Guten und der positiven Kraft, auf seine Seite zu ziehen, um den Beweis anzutreten, wie mächtig ein Hexenmeister sein kann.«
    Meine Worte hatten die anderen beeindruckt. Zumindest sprach niemand dagegen.
    »Ein Stützpunkt der Hölle«, flüsterte Basil. »Das ist für mich unvorstellbar. Nicht St. Patrick. Nein, bitte nicht…«
    »Rechnen müssen wir mit allem«, sagte ich.
    Suko schnickte mit den Fingern. »Wenn ich deinem Gedanken folge, dann wäre es für uns alle am besten, hier hinter den Mauern zu bleiben und den Anbruch der Dunkelheit abzuwarten. Wenn wir uns jetzt auf die Suche nach dem Hexenmeister machen, könnte das ins Auge gehen. Nicht so sehr für uns, sondern für die anderen.«
    »Kann er hier überhaupt rein – bei soviel Gegenschutz?« fragte Marek.
    »Er wird als Insider Mittel und Wege kennen«, vermutete Suko.
    »Außerdem hast du zwei Vampire in der Klosterküche gepfählt, Marek, wie du uns selbst sagtest.«
    Er grinste. »Du vergißt auch nichts, John.«
    »Das ist so meine Art.«
    Marek wandte sich an Basil. »Hast du deinen Mitbrüdern schon Bescheid gegeben?«
    »Nicht direkt, aber es hat sich herumgesprochen. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Hier soll nicht die Angst als Gast wohnen.«
    Suko und ich brauchten nicht lange darüber nachzudenken, um einverstanden zu sein. Allerdings gefiel mir unser Plan nicht hundertprozentig. Weder Suko noch ich gehörten zu den Menschen, die gern nichts taten und nur auf etwas warteten.
    Das
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