Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0771 - In der Falle der Ewigen

0771 - In der Falle der Ewigen

Titel: 0771 - In der Falle der Ewigen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
Robert.«
    Asmodis erhob sich langsam. »Das werde ich ganz sicher nicht tun. Aber du musst mich auch jetzt nicht zum Spinnennetz begleiten, denn ich finde den Weg alleine. Außerdem dürfte ich mit meiner Methode um einiges schneller als du vor Ort sein. Ist Zamorra auch dort?«
    Alles schien Sid Amos, wie er sich heute nannte, also doch nicht zu wissen. Robert erzählte ihm vom Testflug des Spiders.
    »Auch gut. Aber ich habe mit ihm zu reden. Also werde ich dort auf seine Rückkehr warten, wenn es dir recht ist.«
    Statt eine Antwort zu geben, kritzelte Robert eine Notiz auf einen Briefbogen.
    »Wende dich damit an Dr. Terlorne. Das ist unser Orthopädiegenie. Man kann direkt mit den notwendigen Messungen an deinem Stumpf beginnen. Um so eher sind wir dich dann wieder los.« Mit einer fahrigen Bewegung schob er Asmodis die handgeschriebene Anweisung zu.
    Asmodis Körper schien sich bereits wieder in Nichts aufzulösen, doch dann stoppte er den Prozess der Entmaterialisierung noch einmal. »Ich weiß zwar nicht, ob es wirklich von Belang ist.« Er unterbrach sich selbst, schien einen Moment in sich hineinzuhorchen. »Ich spüre hier irgendetwas. Genau kann ich es nicht beschreiben…«
    Tendyke fragte nach. »Wo spürst du etwas? Hier, in diesem Raum? Und was ist es?«
    Er kannte seinen leiblichen Vater gut genug. Asmodis machte keine Andeutungen, wenn sie nicht auf irgendeine Weise wichtig waren.
    Der Ex-Teufel hob die Schultern.
    »Ich bin nicht sicher. Es kann im Gebäude sein. Vielleicht auch in einem Umkreis von einigen hundert Metern. Ich kann es nicht wirklich exakt lokalisieren. Und ich weiß auch nicht, was es ist. Jedenfalls ist da etwas, das hier nicht sein sollte. Nichts Dämonisches, zumindest glaube ich das nicht… ich weiß auch nicht.« Asmodis sah seinen Sohn an. »Vielleicht werde ich auch ganz einfach alt und bilde mir das nur ein.«
    Rasch verblassten seine Körperumrisse.
    »Du bist alt«, schickte Tendyke dem Erzdämon hinterher.
    Ein leises Lachen klang auf, dann war Asmodis verschwunden.
    ***
    Nur wenige Minuten blieben Robert Tendyke, um sich von diesem unliebsamen Besucher zu erholen. Der Termin, für den er ja hier in seinem Büro saß, stand nun bald an.
    Was konnte Asmodis mit seinen Andeutungen gemeint haben? Er war sich selbst nicht sicher gewesen. Tendyke trat an das Panoramafenster. Lauerte irgendwo da draußen das nächste Problem? Er hatte davon schon jetzt genügend am Hals.
    Andererseits konnte er sich nicht erinnern, dass sich Asmodis bei solchen Dingen je geirrt hatte. Asmodis war nicht Merlin - wobei Tendyke schon bei einem der anstehenden Probleme des Zamorra-Teams angelangt war. Die offensichtlich unaufhaltsame Vergreisung des Zauberers machte allen große Sorgen.
    Robert sah auf die Uhr. Neun Stunden waren Zamorra, Nicole und die anderen nun im All. Man hätte ihn sofort vom Spinnennetz aus benachrichtigt, wenn sich bei dem Testflug etwas Ungewöhnliches ereignete. Das Fehlen einer solchen Nachricht sollte ihn also eher beruhigen. Warum läuteten dann in seinem Kopf alle Alarmglocken?
    Er musste diesen leidigen Termin hier rasch hinter sich bringen. Das Gefühl einer bevorstehenden Katastrophe war durch Asmodis’ Auftauchen nicht geringer geworden. Es war verrückt, aber irgendwie beruhigte es ihn, zu wissen, dass sein Erzeuger sich jetzt sicherlich bereits in der unterirdischen Anlage befand.
    Er, Robert Tendyke, setzte Vertrauen in Asmodis, den früheren Fürsten der Hölle!
    Wäre diese Tatsache nicht so dermaßen unglaublich, dann hätte Robert jetzt laut lachen müssen. Doch danach war ihm irgendwie überhaupt nicht.
    Erschrocken fuhr er herum, als die-Tür geöffnet wurde. Es war nur Lysa, seine Sekretärin. Konzentration, Robert. Konzentration! Er konnte schließlich nicht an allen Orten gleichzeitig sein. Also eins nach dem anderen.
    »Mister-Tendyke, Bill Cutters lässt fragen, ob Sie zu dem Gespräch in sein Büro kommen könnten. Er begründet das mit dem Berg an Akten, die er nicht alle zu Ihnen schleppen möchte.« Noch immer lag nicht einmal der Anflug eines Lächelns um die vollen Lippen der jungen Frau aus Paraguay. Hatte Robert sie eigentlich jemals fröhlich und ausgelassen erlebt? Er musste da passen, denn es fiel ihm keine Gelegenheit ein.
    Im Grunde war das recht dreist, was dieser Cutters sich erlaubte, doch Robert wollte die Sache jetzt schnell hinter sich bringen. Ihm war alles recht, wenn er nur wieder zum Spinnennetz aufbrechen konnte.
    »Okay,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher