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0141 - Station der Unsichtbaren

Titel: 0141 - Station der Unsichtbaren
Autoren: Unbekannt
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war, was Pop bezweifelte, dann mußte es aussehen, als rase es in selbstmörderischer Absicht mitten in das Strahlfeuer hinein. Pop war sicher, daß die Báalol-Leute niemals hinter den Sinn dieses Manövers kommen würden.
    Und darauf kam es schließlich an. „Das wird uns was nützen", rief Lofty Patterson wütend, als er Pop Giulianos letzten Funkspruch hörte. Im nächsten Augenblick stellte sich die ANASTASIA unter einem Treffer im Triebwerkssektor auf den Kopf. Der Empfänger, aus dem eben noch Pops Stimme gekrächzt hatte, löste sich krachend aus der Wand und schoß rumpelnd über den Fußboden.
    Lofty, den der Ruck auf den Rücken geworfen hatte, mußte sich beiseite schnellen, um nicht getroffen zu werden. Der Empfänger raste in den letzten intakten Bildschirm hinein und zerstörte mit klirrendem Krach die letzte Sichtverbindung mit der Außenwelt.
    Lofty kam überraschend leicht wieder auf die Beine. Er hörte ein hohles Rauschen, das das ganze Schiff erfüllte, und spürte mit Entsetzen, daß er so gut wie nichts mehr wog. Er war schwerelos.
    Das Schiff stürzte ab. Vor ihm, an Kanten und Rohrleitungen geklammert, hingen Ron Landry, Larry Randall und der Roboter.
    Lofty hörte Rons Stimme in seinem Helmempfänger: „Es ist soweit!
    Macht, daß ihr rauskommt!" Lofty gab sich einen kräftigen Stoß und sprang durch das offenstehende Schott. Durch den Qualm hindurch konnte er sehen, daß der Boden des Hauptganges nur noch stellenweise vorhanden war. Durch ein gähnendes Loch hindurch glitt Lofty in die Tiefe. Es machte ihm nichts aus. Auf diese Weise kam er schneller zur Hangarschleuse.
    Das Rauschen, das er gehört hatte, war die dichter werdende Luft, die mit ungebrochener Wucht durch die geborstenen Wände strich und sich im Schiff staute. Noch bevor Lofty wieder festen Boden unter den Füßen bekam, erfaßte ihn einer der fauchenden Luftströme und schleuderte ihn zehn Meter weit fort. Von irgendwoher kam Ron Landrys Stimme: „Zusammenbleiben, ihr Narren! Verliert den Weg nicht! Wir haben nur noch eine Minute Zeit." Lofty raffte sich auf. Rauch war überall um ihn herum. Die Dinge hatten ihre gewohnten Umrisse verloren. Es gab keine Gänge und Räume mehr, nur noch ein Durcheinander von zerbeulten Wänden aus grauemMetallplastik. Lofty zwängte sich durch eine schmale öffnung hindurch und lief in die Richtung, die er für richtig hielt. Jeder Schritt hob ihn vom Boden ab und trug ihn segelnd ein paar Meter weit. Auf diese Weise dauerte es nur ein paar Sekunden, bis Lofty herausfand, daß er in einer Sackgasse steckte. Er kehrte um, und jetzt begann die Angst nach ihm zu greifen - die Angst, daß er in diesem Wrack bleiben müßte, bis es auf dem Boden zerschellte. Er fing an zu rufen. Ron und Larry antworteten. Ihre Stimmen klangen weit entfernt. Aber an der Wiedergabe der Helmempfänger konnte Lofty nicht erkennen, woher sie kamen. Aufs Geratewohl rannte er weiter. Er prallte gegen vorstehende Wände, und jeder Aufprall trieb ihn bei der geringen Schwere wieder ein Stück zurück. Schweiß lief ihm in die Augen und nahm ihm die Sicht. Qualm wogte um ihn herum, und manchmal konnte er überhaupt nicht sehen, wo der Weg weiterging. Er hörte Ron Landry sagen: „Wir haben nur noch zehn Sekunden, Lofty!"
    „Dann macht doch, daß ihr fortkommt!" schrie der Alte mit überschnappender Stimme. Er blieb stehen. Es hatte keinen Zweck mehr. Er würde den Weg nicht finden. Es war aus.
    Er hatte jetzt nicht einmal mehr Angst. Es war lächerlich, zehn Sekunden vor dem sicheren Tod noch Angst zu haben. Nur müde war er, unendlich müde. Neben ihm klapperte etwas. Eine verbogene Platte löste sich aus einer der Wände. Ein fauchender Luftström packte sie und trieb sie vor sich her. Für den Bruchteil einer Sekunde sah Lofty durch ein mannsgroßes Loch die sonnenbeschienenen Dschungel von Aptulad. Dann blies der Luftstrom den Qualm auseinander. Lofty konnte plötzlich wieder sehen, wo er sich befand. Nur zwanzig Meter vor ihm ragten die Wände de rHangarschleuse in die Höhe. Lofty erkannte das kleine Boot, das immer noch an den verstärkten Verankerungen hing.
    „Halt!" schrie er. „Wartet! Ich kann euch jetzt sehen." Er setzte zum Laufen an. Er stolperte über irgend etwas und schoß kopfüber ein paar Meter näher ans Ziel heran. Rons ruhige Stimme antwortete: „Wir warten, Lofty! Vorsichtig ...!" Die letzten zehn Meter schaffte Lofty mit zwei Riesensprüngen. Der letzte trug ihn in das offenstehende
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