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0119 - Der Weiße Magier

0119 - Der Weiße Magier

Titel: 0119 - Der Weiße Magier
Autoren: Jason Dark
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gab dem Superintendenten telefonisch Bescheid.
    Er brummte seine Zustimmung in die Muschel und meinte:
    »Dann zeichne ich Ihre Spesenabrechnung eben ohne Erklärung ab.«
    »Danke, Sir.«
    »Glauben Sie, daß Myxin eine Spur zu Asmodina und deren Kumpanen entdeckt hat?«
    »Möglich.«
    »Sie sagen mir heute noch Bescheid. Sollte es länger dauern, können Sie mich im Club erreichen.«
    »Geht klar, Sir.«
    Glenda Perkins, meine Sekretärin, war erstaunt, als ich das Büro verließ. »Wollen Sie schon nach Hause, John?«
    »Ja, ich habe keine Lust mehr.«
    »Ich auch nicht. Nehmen Sie mich mit.«
    Ich lachte. »Einer von uns muß ja die Stellung halten. Im Ernst, Glenda. Sie können mich in meiner Wohnung erreichen, falls etwas sein sollte.« Ich wiederholte fast Sir Powells Worte.
    »Okay.«
    Myxin war also wieder da. Im Wagen dachte ich darüber nach.
    Wieso? Wo war er gewesen. Weshalb war er wieder aufgetaucht?
    Ich dachte an die Szene in der Drachenburg, als ich gegen die grausamen Ritter kämpfte und Myxin ebenfalls anwesend war, mir aber nicht helfen konnte, weil Asmodina ihn mit einem Bann belegt hatte.
    Es hatte sich demnach etwas getan in den letzten Wochen. Und das nicht nur bei mir, sondern auch bei Myxin. Auf seine Geschichte war ich wirklich gespannt.
    Natürlich gestaltete sich der Weg zu meiner Wohnung als Nervenprüfung. Der Londoner Verkehr ist grauenhaft, am Mittag und am späten Nachmittag besonders.
    Ich atmete auf, als der Bentley endlich an seinem Platz in der Tiefgarage stand. Als ich auf die Fahrstuhltür zuging, suchte ich unwillkürlich die Umgebung ab.
    Mein Abenteuer mit den Ratten hatte hier in der Tiefgarage begonnen. [3]
    Die Rattenplage war jedoch vergessen, und ich gelangte unbeschadet in meine Wohnung.
    Dort warteten Suko und Myxin. Der Chinese besaß einen Schlüssel zu meiner Wohnung und ich auch einen zu seiner.
    An der Tür zum Living-room blieb ich stehen. »Myxin«, sagte ich nur. »Daß es dich noch gibt…«
    Der kleine Magier hockte im Sessel und lächelte. Ich sah die Freude in seinen Augen, doch auch so etwas wie Kampfeslust blitzte darin auf.
    Wir schüttelten uns die Hände. Myxin hatte seinen Mantel ausgezogen. Er trug ein dunkles Hemd, das ihm über die Hose fiel und von einem Gürtel gehalten wurde. Auch die Hose bestand aus dunklem Stoff.
    »Hat dich Kamikaze, der Sturmgeist, hierher geweht, oder bist du freiwillig gekommen?«
    »Freiwillig.«
    Ich setzte mich. »Und wo hast du gesteckt?«
    Er schaute mich ernst an. »In Schottland, John. Ich habe mich verkrochen wie ein Tier, denn ich hatte Angst, und ich schämte mich meiner beraubten Kräfte.«
    »Die du jetzt wieder gefunden hast?« fragte ich.
    »Nein, ich bin immer noch schwach.« Bevor ich etwas dazu sagen konnte, sprach er weiter. »Aber nicht mehr so schwach wie zuvor, sonst wäre ich geblieben.«
    »Heißt das, du kannst wieder mitmischen?«
    »Ein wenig«, erwiderte er bescheiden.
    »Wie wenig?«
    »Nun, die stärksten Eigenschaften sind verlorengegangen, das hat Asmodina geschafft. Aber vergiß nicht, daß ich ein Schwarzblütler bin, solch ein Erbe kann selbst Asmodina nicht auslöschen. Irgend etwas bleibt immer zurück, und das hoffe ich aktivieren zu können.«
    »Wir können demnach auf dich zählen?«
    »Ja das könnt ihr.«
    »Weißt du, daß inzwischen einer meiner Erzfeinde wieder aufgetaucht ist?«
    »Suko erzählte etwas von Dr. Tod.«
    »Das stimmt. Demnach sieht es nicht besser aus, auch wenn der Schwarze Tod vernichtet worden ist. Die Kräfte haben sich nur verschoben und zu unseren Ungunsten verdichtet. Mit Asmodina als Führungskraft wird es für uns schwer sein, zu bestehen. Denn sie und Dr. Tod kleckern nicht, sondern klotzen. Hast du eigentlich schon mal etwas von Tokata gehört?«
    »Ja, der ist mir bekannt. Man nannte ihn den Samurai des Satans. Er ist uralt.«
    »Und er existiert wieder. Dr. Tod hat ihn zurückgeholt.«
    Myxin schaute mich an. »Hast du schon gegen ihn gekämpft, John Sinclair?«
    »Nein. Nur gegen seine Vasallen. Und das war schlimm genug.«
    »Ich kann es mir vorstellen. Aber nicht nur von dieser Seite droht eine große Gefahr.«
    Ich horchte auf. »Du weißt mehr?«
    »Durch einen Zufall erfuhr ich von Caligro, einem Weißen Magier.«
    »Wer ist das?«
    »Ich will es dir erklären. Nur – eine Frage vorweg. Sind die Conollys zu Hause?«
    »Nein, die sind vor zwei Tagen zu den Bahamas gejettet. Sie wollten im Bermuda-Dreieck kreuzen.«
    Myxin zuckte zusammen.
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