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0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege

0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege

Titel: 0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege
Autoren: leichte Siege Schwere Fäuste
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ausgeschlossen. Auch morgen früh würde ich sie noch nicht behelligen. Lassen Sie sie erst einmal in die Anstalt ziehen. Wenn sie zwei oder drei Tage dort ist, können Sie sie besuchen. Am besten ist es dann, wenn Sie vorher die Anstaltsleitung anrufen und eine Zeit vereinbaren.«
    »Glauben Sie, dass sie uns ihre Lieferanten nennen wird?«
    Er wiegte den Kopf zögernd hin und her, nickte dann aber und sagte: »Doch, ja, das möchte ich annehmen. Mabel ist ein hochintelligentes Mädchen. Wenn Sie ihr klarmachen, welch eine ungeheure Gefahr der Vertrieb von Rauschgiften darstellt, dann wird es ihr sicher einleuchten, dass es ein öffentliches Interesse gibt, diese rücksichtslosen Menschen zu bestrafen, die mit der Sucht kranker Menschen Vermögen verdienen, die buchstäblich aus Blut, Tränen, Leid und Qual bezahlt worden sind. Ich möchte glauben, dass Mabel so etwas einsehen wird.«
    »Können Sie mir eben noch die Adresse der Anstalt geben?«
    »Natürlich.«
    Er zog seinen Rezeptblock heraus und schrieb etwas auf. Dann riss er das Blatt ab und drückte es mir in die Hand. Ich bedankte mich, wünschte ihm eine gute Nacht und ging zurück in die Wohnung. Als ich die Tür schließen wollte, sah ich, dass der Doc nicht mit dem Lift hinabfahren konnte, weil der Aufzug aufwärts unterwegs war.
    Ich wartete. Nach ein paar Sekunden tauchte die Kabine auf. Krammer 22 und drei uniformierte Polizisten standen im Lift. Sie kamen heraus, und Krammer schoss wie eine Rakete auf mich los.
    »Was suchen Sie hier, Cotton?«
    »Wir wollten zu Archys Freundin.«
    »Wer ist das?«
    »Eine gewisse Mabel Morgan.«
    »Woher wussten Sie ihre Adresse?«
    »Wir haben sie bei Mutter Corron erfahren.«
    »Warum haben Sie mir nichts davon gesagt?«
    »Ich habe nicht daran gedacht.«
    Er schnaufte und maß mich mit einem bösen Blick.
    »Nicht daran gedacht! Sie wollten natürlich die Lösung dieses Falles für sich einstecken! Habe ich recht?«
    Ich atmete tief. Man brauchte wirklich Geduld im Umgang mit diesem Detective.
    »Unsinn, Krammer. Ich sagte Ihnen schon, dass wir an der Sache Douglas interessiert sind, weil wir annehmen, dass Archy vielleicht Verbindung mit einer Rauschgiftbande hat. Schön, ich will Ihnen aber noch mehr sagen: Von uns wird ein gewisser Rally Morgan beobachtet. Von dem nehmen wir an, dass er Selbst zu dieser Rauschgiftbande gehört. Wir können es nicht beweisen, wir glauben es nur aufgrund gewisser Tipps, die wir bekamen. Also ließen wir Rally Morgan beobachten, um vielleicht dadurch an Beweismaterial zu kommen. Bei der Beobachtung stellte sich heraus, dass er zweimal mit Archy Douglas zusammentraf. Das konnte harmlose Gründe haben, denn dieser Morgan ist Sportberichterstatter und Archy Boxer. Ebenso konnte aber auch die Kokainsache mit hineinspielen.«
    »Und?«
    »Nichts weiter. Heute ist Archy ermordet worden, das wissen Sie ja. Frage: Ermordet wegen der Rauschgiftsache oder nicht? Das ist unser ganzes Interesse an diesem Fall.«
    »Das erklärt noch immer nicht, warum Sie sich hier in diesem Hause herumtreiben!«, schnaufte er bitter.
    »Mann«, sagte ich, »Krämmer, begreifen Sie doch: Der von uns beobachtete Mann heißt Rally Morgan! Archys Freundin heißt Mabel Morgan! Wird’s endlich klar?«
    »Ach so! Verwandtschaft?«
    »Vater und Tochter.«
    »Aha. Na und? Haben Sie das Mädchen vernommen?«
    »Ging nicht. Sie ist ohnmächtig geworden und kam nicht wieder zu sich. Jetzt war der Arzt bei ihr und hat uns verboten, sie in den nächsten drei, vier Tagen zu vernehmen.«
    »Warum?«
    »Sie ist schwer kokainsüchtig. Morgen früh kommt sie in eine Entziehungsanstalt, irgendwo in der Gegend.«
    »Und der Vater?«
    »Wir haben es mit ihm versucht. Er streitet alles ab. Wir können ihm nichts beweisen.«
    Er grinste! »Also auch beim FBI wird nur mit Wasser gekocht. Und was hat Ihr Freund am Telefon gefaselt von Gangstern? Seht ihr schon Gespenster?«
    Ich zog wortlos die Wohnungstür auf und schob Krammer über die Schwelle und vor die Leiche des erschossenen Banditen. Er stutzte und wich erschrocken einen Schritt zurück, wobei er mit dem Rücken gegen die nachgekommenen Polizisten stieß.
    »Da haben Sie Ihr Gespenst«, sagte ich bissig. »Er wollte auf mich mit der Maschinenpistole schießen. Ich zog zweimal durch, während ich mich beiseite warf. Ich habe nicht gezielt, und die Kugeln hätten ebenso gut ins Fenster oder in irgendeine Wand gehen können.«
    Krammer nickte verwirrt. Er trat wieder einen
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