Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
008 - Im Bann der Hexe

008 - Im Bann der Hexe

Titel: 008 - Im Bann der Hexe
Autoren: Gimone Hall
Vom Netzwerk:
sie musste doch Jim retten.
    Im Fenster eines Antiquitätengeschäfts entdeckte sie ein Stilett. Das Messer zog sie magisch an. Sie ging in den Laden, kaufte es und steckte es in ihre Tasche.
    Das Dorf, das Jim ihr genannt hatte, hieß Rockery Hill. Der Mann am Fahrkartenschalter hatte Schwierigkeiten, eine Fahrverbindung nach dorthin zu finden. Doch schließlich saß sie im Zug.
    Rockery Hill. Vom Bahnhof aus sah sie es liegen. Ein paar Häuser waren über den Hügel hinauf verstreut.
    Als das Geräusch des Zugs verhallt war, hörte sie den Wind durch die Bäume pfeifen, während sie die ungepflasterte Straße entlang ging. Sie hörte die Krähen, die im Zwielicht herbei flogen.
    Sie stand vor der Verandatreppe, und ihre Eingeweide verkrampften sich, als sie den Fuß darauf setzte. Zitternd hob sie den Metallklopfer an und ließ ihn auf die Platte zurückfallen. Der hohle Ton vermischte sich mit dem Geschrei der Krähen. Sie öffnete ihre Tasche und ließ die Finger über die scharfe Schneide des Messers gleiten. Dann ging die Tür auf, und ihre Peinigerin stand vor ihr.
    „Machen Sie, dass Sie fortkommen, Mrs. Mitchell! Sie sind total verrückt und gehören in die Klapsmühle!“
    Beth zückte das Messer.
    Wo war sie hergekommen, die schöne dunkeläugige Kleine mit der durchscheinenden Haut und der elfenhaften Grazie? Eben war sie noch nicht da gewesen, aber plötzlich stand sie dazwischen, und jetzt lag sie zusammengesunken zu Effies Füßen.
    Nein, das durfte nicht geschehen sein! Sie konnte nicht ihre eigene Tochter erstochen haben!
    In ihrem verwirrten Geist sah Beth das Kind aufstehen und lächelnd, mit ausgebreiteten Armen auf seine Mutter zukommen. Dann wieder war Starla nur noch ein blutiger Haufen auf dem Boden.
    Beth schrie. Immer wieder sah sie Starla aufstehen und fallen und aufstehen.
     

     
    Es gab zwei Beerdigungen – eine für Jim Sanders, die andere für Starla. Karen und Marq waren bei beiden anwesend. Karen streute Rosenblätter auf das frische Kindergrab.
    „Arme Beth!“ sagte sie. „Sie wird nie mehr aus der Anstalt herauskommen. Die Ärzte sagen, der Fall sei hoffnungslos.“
    „Sie muss die ganze Zeit über verrückt gewesen sein“, meinte Marq. „Eigentlich hätten wir es wissen müssen, nachdem sie nie von Effie loskam.“
     
     
    ENDE
     
     
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher