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Zwölf tödliche Gaben Zwölf trommelnde Trommler

Zwölf tödliche Gaben Zwölf trommelnde Trommler

Titel: Zwölf tödliche Gaben Zwölf trommelnde Trommler
Autoren: Stuart MacBride
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Das wissen Sie.«
    »Aber …«
    »Wir können darüber reden, wenn ich zurück bin, okay? Thain kann die Verhafteten aufs Präsidium mitnehmen, und Sie und ich, wir holen uns irgendwo ein Schinkensandwich und reden, okay?«
    »Aber …«
    »Nein. Sie bleiben hier, ob es Ihnen gefällt oder nicht.«
    Er starrt wieder hinaus in das Schneetreiben. Und schmollt.
    Ich kann ihm wirklich keinen Vorwurf machen.
    Ein burgunderroter Transporter parkt vor Kilo Mike 2 ein – die Hunde sind da. Das ist mein Signal.
    Ich klettere hinaus in die kalte Morgenluft.
    HIV . Was für ein prächtiger Start ins Wochenende. Na ja, heute noch, und dann habe ich Urlaub bis Dienstag. Drei Tage lang werden wir die drei Millionen Verwandten abklappern, die wir sonst das ganze Jahr nicht sehen. Weil »alle das Baby sehen wollen«. Verdammt, ich bin sein Vater, und die Hälfte der Zeit will ich den kleinen Scheißer am liebsten nicht sehen.
    DS Thain wartet am Heck des Hundetransporters auf mich, in schwarzer Einsatzkommando-Kluft, die Maschinenpistole an die Brust gedrückt. »Morgen, Sir.« Er beäugt mein Holzfäller-Kostüm. »Wir sind so weit, wenn Sie’s sind.« Er ist einer dieser ehrgeizigen Kollegen, die gar nicht schnell genug die Karriereleiter erklimmen können. Aber er ist ein netter Kerl, und auch ein guter Polizist; tüchtig, aber nicht so ein Arschkriecher wie viele von diesen Überflieger-Wichsern. Umso gemeiner ist es, sich über seine roten Haare lustig zu machen.
    Aber ich tue es trotzdem. »Mein Gott, Thain, mit Ihrem Kopf ist irgendwas Schreckliches passiert! Ach nee, warten Sie – es sind nur Ihre Haare.«
    Er lächelt. »Rutschen Sie mir den Buckel runter, Sir.« Er klingt ein bisschen verstopft, als ob er erkältet wäre.
    Ich erwidere das Grinsen. Nach PC Richardson mit seiner schicksalsschweren Aura ist es eine gewisse Befreiung.
    DS Thain schnieft. »Wie lautet der Plan?«
    »Wir umstellen das Grundstück. Die Hälfte der Truppe hinters Haus, alle anderen vorne. Zwei von jedem Team gehen rein, der Rest wartet draußen für den Fall, dass Black abzuhauen versucht.« Ich blicke zum Haus auf, dann drehe ich mich wieder zum Transporter der Hundestaffel um, wo die schwarze Nase eines Schäferhunds feuchte Kringel auf die Scheibe malt. »Und wir nehmen auch einen der Hunde mit. Für alle Fälle.«
    »Sir.« Sein roter Haarschopf leuchtet im Dämmerlicht, als er losmarschiert, um alle auf ihre Posten zu kommandieren.
    Ich rufe Stephanie an und frage sie, ob ich ihr irgendetwas aus den Geschäften mitbringen kann, wo ich schon mal da bin. Immer noch bemüht.
    Stephanie braucht nichts. Aber es hört sich fast so an, als ob sie sich über meinen Anruf freut. Wir plaudern ein bisschen darüber, wer was zu Weihnachten bekommt. Kein Streit. Keine Vorwürfe. Einfach nur zwei erwachsene Menschen, die sich unterhalten. Wer weiß, wenn wir bis Neujahr durchhalten, gibt es vielleicht doch noch Hoffnung für uns. Wir könnten …
    DS Thain ist wieder da und hebt den Daumen.
    Ich nicke, dann halte ich das Handy ans andere Ohr. »Tut mir leid, muss jetzt Schluss machen. Wir sehen uns um vier.«
    » Ich liebe dich .«
    »Ich dich auch.« Das tue ich nämlich immer noch.
    Und dann ist es Zeit, loszulegen.
    Denmuir Gardens erwacht langsam zum Leben: Lichter flackern auf in Wohnzimmer-, Schlafzimmer- und Küchenfenstern. Aber nicht in Nummer vierzehn. Dillon Black liegt offenbar noch in den Federn.
    Er wird ziemlich unsanft geweckt werden.
    »Okay. Bitte vergewissern Sie sich alle, dass Ihr Partner seine schusssichere Weste anhat – wir haben keine Hinweise darauf, dass Black eine Waffe besitzt, aber wir wollen kein Risiko eingehen. Ich rechne damit, dass Black Widerstand leisten wird, aber er ist kein Idiot. Wenn er eine Waffe zieht, knallen wir ihn ab. Wenn er sich wehrt, werden die Hunde ihm den Arsch abbeißen. Es wird ihm nichts anderes übrig bleiben, als schön brav mitzukommen.«
    Die Kollegen des Einsatzteams überprüften ihre Heckler-&-Koch- MP 5-Maschinenpistolen und ihre Glock-9-mm-Pistolen.
    »Leute, ich will, dass alles schön sauber und glatt läuft. Keine Heldenallüren, kein Rumballern aus Spaß an der Freude. Wir gehen rein und wieder raus, und niemand wird verletzt. Verstanden?«
    »Ja, Sir«, schallt es mir entgegen, und dann traben sie alle unter vielstimmigem Husten und Niesen auf ihre Positionen. In Oldcastle weiß man immer genau, wann Weihnachten vor der Tür steht, weil dann immer die komplette Tagschicht
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