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Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy End: Das Single-Experiment (German Edition)

Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy End: Das Single-Experiment (German Edition)

Titel: Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy End: Das Single-Experiment (German Edition)
Autoren: Juli Rautenberg
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weiter und kommt in den Re-Call.
    »Und? Wie geht’s dir?« Konrad klingt geradezu mitfühlend. Mit so viel Zuneigung komme ich nicht klar. Ich möchte jetzt bitte zu Kreuze kriechen. Darauf hab ich mich vorbereitet.
Auf Haue, Schimpf und Schande. Auf Konrads Schleimspur kann ich nicht kriechen. »War ja doch alles recht viel neulich, hm?«
    Ich bin total perplex. War er dabei? Also, ich meine: War er WIRKLICH dabei?! Meine Antwort fällt dementsprechend einsilbig aus: »Was?!«
    »Na ja, ich meine, da stehen plötzlich zwei Typen bei dir in der Wohnung und tun so, als sei es ihre, und dann kommt noch ein Sack voll Briefe auf deine Kontaktanzeige – war doch alles nicht ganz ohne, oder?«
    Hallo? Ich dachte, ich spreche mit Konrad, dem Mann, der eine nicht unentscheidende Rolle im neuesten Drama meines bemitleidenswerten Lebens spielte, aber allem Anschein nach bin ich beim WDR rausgekommen. Das ist nicht Konrad – das ist Domian!
    »Okay, okay … eins nach dem anderen.« Ich hole tief Luft. »Du möchtest mich also nicht spontan umbringen, es sei denn du bist noch perfider, als ich es mir momentan vorstellen kann. Erst in Sicherheit wiegen, dann von hinten das Messer in den Rücken rammen. Kommt so was noch?«
    »Nö«, sagt Konradomian.
    »Aha, gut, also ich hab da ein paar Fragen an dich.«
    »Klasse!« Konrad freut sich. Wirklich. »Ich auch an dich. Aber du darfst anfangen.« Ich komme einfach nicht klar. Wieso ist der so freundlich?
    »Okay, Frage Nummer 1 hat sich erledigt. Ich gehe nicht davon aus, dass du mich heimtückisch um die Ecke bringen möchtest.« Konrad lacht. »Frage Nummer 2: Bist du sauer, weil ich mich jetzt erst melde?«
    »Nein. Ich wollte mich sogar schon selbst bei dir melden, hab dann aber gedacht, dass du mal besser deinen Kram erledigt kriegst. Ich wusste ja, dass du dich irgendwann bei mir meldest.« Aha. Da muss ich spontan nachhaken.
    »Frage 2b – warum wusstest du das? Woher willst du das gewusst haben? Und was wäre passiert, wenn du dich geirrt hättest?«
    »Das waren drei Fragen.« Smdnrjkbcfudfuz!!! Ich fluche lautlos. »Keine Ahnung. Ich wusste es einfach.« Bestechende Logik.
    »Okay. Frage 3. Willst du eine Erklärung für das alles?«
    Konrad will nicht nur eine, sondern mehrere, und ich lege los. Dieses Mal drehe ich die Reihenfolge um und beginne mit meinem Experiment. Konrad ist begeistert. »Das ist ja eine total geile Idee! Warst du deswegen auch bei dieser miesen After-Work-Party?«
    Ich stutze. Erstens: Konrad findet die Idee gut. Aha. Zweitens: After-Work-Party? Oh Gott. Oh ja. Da war ich.
    Ich setze meine Geschichte fort und sage ihm, wie ausnahmslos schlecht es sich anfühlt, wenn man zu Hause sitzen bleibt, während der, den man gerne in sein Herz lassen würde, in Japan ist und sich nicht meldet.
    »Aber ich hab mich doch gemeldet!«, unterbricht mich Konrad.
    Ich stimme ihm zu. »Ja, das hast du, aber ungefähr so häufig, wie ich selbst bei meiner alten Tante Gisela anrufen würde!«
    Konrad knirscht mit den Zähnen. »Na gut, ich gebe zu, das hab ich mir wohl etwas leicht gemacht. Aber irgendwie dachte ich, dass das klar ist zwischen uns, also jedenfalls war es das für mich, und weil du dich auch nicht so oft gemeldet hast, dachte ich, das wäre in Ordnung so.«
    WHAT?!? Ich bin starr vor Fassungslosigkeit. Das ist ja wirklich der OBERHAMMER!!! Konrad Paulsen denkt, dass wir zusammen sind, und meldet sich dann nicht, weil ich es auch nicht tue?! MÄNNER!!! Ich plustere mich auf und mache mich bereit zum ultimativen Todesstoß. Der kann was erleben!
    Aber Konrad kommt mir zuvor. »Es tut mir leid. Es tut mir ehrlich leid, wenn ich dich vernachlässigt hab oder wenn ich nicht klar genug gezeigt habe, was ich von dir will. Und«, er lacht, »na ja, irgendwie kann ich auch verstehen, warum du dann angefangen hast, dich für diesen Moritz zu interessieren. Ich nehme an, der hat sich regelmäßig bei dir gemeldet.«
    Autschn. Alles in mir verkrümelt sich. Moritz. Gerade als alle Systeme mit einem satten WHHOOPP ausfallen wollen, blinkt rechts unten in der Ecke ein kleines grünes Licht: Konrad entschuldigt sich bei mir? Darauf bin ich nicht vorbereitet. Und ich bin auch gar nicht in der Stimmung, um Konrad irgendetwas zu verzeihen! Ich – Mann! Ich weiß auch nicht! Ich bin so sauer grade, aber ich weiß nicht auf wen. Doch! Auf Konrad, weil er sich so saublöd verhalten hat, weil er Dinge angenommen hat, ohne sich darum zu kümmern, und dann
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