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Zwischen Vernunft und purem Verlangen

Zwischen Vernunft und purem Verlangen

Titel: Zwischen Vernunft und purem Verlangen
Autoren: Kelly Hunter
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immer ohne Verlobte aufgekreuzt.“
    „Wir werden uns schon wohlfühlen.“ Evie war froh, dass es neben dem breiten Bett auch die Chaiselongue gab.
    Logan Black war also Max’ Bruder. Auch gut.
    „Wenn Sie vor der Hochzeit nicht das Zimmer teilen möchten, kann ich Sie auch gern nebenan einquartieren.“
    „Wie es Ihnen lieber ist, Mrs Carmichael.“
    „Caroline, bitte.“ Sie lächelte freundlich. „Mir ist nur gerade eingefallen, dass Max Sie möglicherweise heiratet, um vorzeitig an sein Treuhandvermögen zu kommen – also rein platonisch.“
    „Max hat schon angedeutet, dass Sie das denken könnten.“
    „Es ist offensichtlich, dass Sie einander freundschaftlich verbunden sind“, meinte Caroline und zog einen Vorhang gerade. „Aber Liebe sehe ich nicht.“
    „Wie sieht Liebe denn aus?“ So leicht ließ Evie sich nicht verunsichern.
    „Das kommt darauf an. Meine erste große Liebe war Logans Vater. Und als wir das Schlachtfeld verlassen hatten, glich die Liebe einer Einöde. Uns verband brennende Leidenschaft. Mein zweiter Mann besaß die Gabe, das Feuer der Liebe auf kleiner Flamme, aber stetig brennen zu lassen. Bei ihm habe ich mich geborgen gefühlt und ihm bis zu seinem letzten Tag für seine Liebe gedankt. Doch Sie und Max … verzeihen Sie meine Offenheit, aber beabsichtigen Sie wirklich, dieses Bett mit ihm zu teilen?“
    „Das geht dich nun wirklich nichts an, Mutter.“ Max stand an der Tür. Irgendwie klang er verärgert. Das passte gar nicht zu ihm. „Ich muss Evangeline kurz unter vier Augen sprechen.“
    Wortlos verließ Caroline das Zimmer. Max schloss die Tür hinter ihr. Evie stand am Bücherregal und hatte abweisend die Arme verschränkt und hob herausfordernd das Kinn.
    Logan hatte doch wohl den Mund gehalten, oder?
    „Logan hat erzählt, ihr kennt euch von früher.“
    Verflixt! „Ja, das stimmt.“
    „Wann genau habt ihr euch kennengelernt?“
    „Vor ungefähr zehn Jahren. So genau weiß ich das nicht mehr. Es war nur eine flüchtige Begegnung. Ich war damals als Austauschstudentin an der Universität Greenwich. Dein Bruder arbeitete zu der Zeit in London. Keine Ahnung, als was. Ich habe ihn nie gefragt.“
    „Er ist der Typ, oder? Wegen ihm schaust du keinen anderen Mann mehr an.“
    „Ach, das ist übertrieben. Du hättest das nicht wörtlich nehmen sollen, Max. Ich war beschwipst, als ich das behauptet habe.“
    Max sah sie forschend an. „Und wieso bist du dann plötzlich so durcheinander? So kenne ich dich gar nicht.“
    „Was hast du denn erwartet, Max? Ich hatte vor über zehn Jahren eine kurze Affäre mit einem Mann namens Logan Black. Vor fünf Minuten hast du ihn mir als deinen Bruder vorgestellt. Ist doch klar, dass mich das aus dem Konzept bringt.“ Aufgewühlt funkelte sie ihn an. „Tut mir leid, dass die Vergangenheit mich eingeholt hat. Aber sie muss sich ja nicht auf die Gegenwart auswirken.“
    „Genau das ist gerade passiert.“
    Was sollte sie dazu sagen?
    „Machst du dir noch was aus ihm?“, fragte Max.
    „Nein.“ Als er sie ungläubig musterte, rief sie laut: „NEIN.“
    „Das geht ihm mit dir aber ganz anders, Evie.“
    „Wenn dein Bruder mich gewollt hätte, Max, hätte er alles daran gesetzt, mich zu finden. So gut kann ich ihn immerhin einschätzen.“
    Überfordert von der Situation fuhr Max sich durchs Haar.
    Abgesehen vom mediterranen Teint und dem dunklen Haar gab es keine Ähnlichkeit zwischen den Brüdern. „Wieso hat er dir überhaupt erzählt, dass wir uns schon mal begegnet sind?“, fragte Evie frustriert. „Was bezweckt er damit? Habt ihr kein gutes Verhältnis zueinander? Will er dir eins auswischen?“
    „Eigentlich kommen wir ganz gut miteinander aus.“
    „Was will er dann?“
    „Vielleicht dachte er, du würdest was sagen.“
    „Da hat er sich wohl geirrt.“
    Max sah sie forschend an. „Du warst auch schon mal aufrichtiger.“
    „Danke gleichfalls“, konterte sie schnippisch. „Du hast zwar deinen Bruder erwähnt, aber ich dachte natürlich, er heißt auch Carmichael. Von einem Halbbruder namens Logan Black war nie die Rede.“ Sie musste sich hinsetzen, weil ihre Knie zitterten. Das völlig unerwartete Wiedersehen mit Logan hatte Evie völlig aus der Bahn geworfen. Verzweifelt barg sie den Kopf in den Händen. „Was jetzt, Max? In knapp sieben Stunden veranstaltet deine Mutter uns zu Ehren eine Cocktailparty. Möchtest du, dass ich mit deiner Mutter rede? Ich entschuldige mich bei ihr und sage ihr, dass
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