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Zwischen Vernunft und purem Verlangen

Zwischen Vernunft und purem Verlangen

Titel: Zwischen Vernunft und purem Verlangen
Autoren: Kelly Hunter
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warten wir schon lange.“
    „Das ist mir bekannt.“ Caroline bedachte ihren Sohn mit einem rätselhaften Blick. „Hoffentlich lohnt sich der ganze Aufwand. Entschuldigt mich bitte einen Moment. Ich sage Amelia Bescheid, dass sie das Mittagessen servieren kann.“ Sie schwebte hinaus, bevor Evie oder Max sich dazu äußern konnten.
    „Sie nimmt uns die Blitzverlobung nicht ab“, meinte Evie bekümmert.
    „Abwarten. Ich glaube, sie schwankt noch.“
    „Wenn du meinst. Besonders ähnlich siehst du ihr übrigens nicht“, stellte Evie dann fest.
    „Ich komme wohl mehr nach meinem Vater.“
    „Du meinst groß, dunkelhaarig, gutaussehend und reich?“, witzelte sie.
    „Er ist nicht reich“, behauptete jemand mit tiefer Stimme hinter ihnen. „Jedenfalls noch nicht.“
    Diese Stimme … Diese sexy Baritonstimme … Max hatte ja auch eine tiefe Stimme, aber sie klang anders.
    Max wandte sich um. „Logan.“ Evie zwang sich, ruhig zu bleiben. Sie wusste doch, dass Max einen Bruder namens Logan hatte. Es gab viele Männer dieses Namens auf der Welt.
    Langsam drehte auch Evie sich um – und erstarrte. Sie kannte den Mann. Diesen Logan, der Max’ Bruder war.
    Und er kannte sie.
    „Das ist mein Bruder, Evie“, sagte Max und ging auf ihn zu. „Logan, das ist Evie.“
    Wie in Trance folgte sie Max, der seinen älteren Bruder gerade herzlich umarmte, und streckte ihm artig die Hand zur Begrüßung entgegen. Er war älter geworden. Die Linien in seinem Gesicht waren tiefer, markanter. Ein harter Blick aus achatschwarzen Augen traf sie.
    Logan ignorierte die ausgestreckte Hand und schob seine Hände tief in die Hosentaschen.
    Diese Geste kam ihr sehr bekannt vor.
    „Hübscher Name“, sagte er mit seiner tiefen Stimme, als Evie die Hand zurückzog. Damals hatte sie sich ihm als Angie vorgestellt.
    Den Namen hatte sie schnell abgelegt, weil er sie daran erinnerte, wie unersättlich und willig sie damals gewesen war. Völlig besessen von Logan Black. Sie konnte einfach nicht genug von ihm bekommen.
    „Es ist die Kurzform von Evangeline“, erklärte sie leise und sah auf. Sofort wünschte sie, es nicht getan zu haben, denn die Wut, die sie in Logans Blick las, erschreckte sie. Ärgerte es ihn so sehr, dass sie sich damals unter falschem Namen vorgestellt hatte? Dazu hatte er keinen Grund, schließlich hatte er sich damals Logan Black genannt, nicht Logan Carmichael.
    Logan ließ den Blick über ihr hübsches Designerkleid bis zu den rosa lackierten Zehennägeln gleiten, die aus den Sommersandaletten hervorlugten. „Willkommen in der Familie, Evangeline.“
    Die plötzlich Spannung im Raum war Max nicht verborgen geblieben. Schützend schlang er einen Arm um Evies Taille. Zum Glück erinnerte Evie sich, dass sie seine Verlobte spielte, und schmiegte sich bereitwillig an ihn.
    „Danke“, sagte sie leise und betrachtete die Knöpfe an Logans blütenweißem Hemd. Nicht zum ersten Mal suchte sie Schutz in Max’ Armen. Doch irgendwie fühlte es sich plötzlich nicht richtig an.
    „Wie lange bleibst du?“, fragte Max seinen Bruder.
    „Nicht lange.“
    Logan fuhr sich durchs kurze Haar. Wie gebannt verfolgte Evie die Bewegung.
    „Hatten Sie eine weite Anreise?“, erkundigte sie sich und wechselte das Standbein. Sie hoffte inständig, dass er am anderen Ende der Welt lebte.
    „Ich bin aus meiner Niederlassung in Perth hergekommen. Der Sitz meiner Firma befindet sich in London. „Waren Sie schon mal in London, Evangeline?“
    „Ja.“ Dort hatte sie ihn kennengelernt. Und völlig den Verstand verloren. „Vor einer halben Ewigkeit.“
    „Hat der Besuch Ihre Erwartungen erfüllt?“, fragte er lauernd.
    „Ja und nein. Einige Leute, dich ich in London getroffen habe, haben mich völlig kalt gelassen.“
    Warnend funkelte Logan sie an.
    Unbeeindruckt erkundigte sie sich: „Was machen Sie beruflich, Logan?“ Natürlich war es unhöflich, direkt mit der Tür ins Haus zu fallen, aber Evie war einfach neugierig. Damals hatte sich nie die Gelegenheit ergeben, persönliche Fragen zu stellen.
    „Ich kaufe Sachen, zerlege sie in ihre Einzelteile und bereite sie so auf, dass ich damit Gewinne erziele.“
    „Wie erfreulich“, sagte Evie. „Ich baue Sachen.“
    Verblüfft beobachtete Max, wie sie sich mit Blicken maßen. Was ging hier vor sich?
    „Meinst du, deine Mutter hätte etwas dagegen, wenn ich schnell meine Tasche nach oben bringe und mich etwas frischmache, Max?“
    „Das Gepäck befindet sich bereits in der
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