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Zwischen Impertinenz, Dekadenz und Demut

Zwischen Impertinenz, Dekadenz und Demut

Titel: Zwischen Impertinenz, Dekadenz und Demut
Autoren: Ernst Beeler
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schliesst um diese Zeit.
     

     
    Mich
erziehen zu wollen geht wohl nicht, oder doch? Die beiden Deutschen aus
Paderborn, welche die Herberge leiten sind sehr nett. Britta hat den
Schlafanzug in der letzten Herberge vergessen und muss nun dringend einkaufen,
als Mädchen kann man ja nicht ohne Schlafanzug im Massenlager schlafen? Schaue
noch ein bisschen die Stadt Pamplona an und bin um 20.00 Uhr in der Herberge.
Die haben dort gekocht und gegessen, wir nehmen alle noch 1 Schluck Wein und ab
geht’s ins Bett. Um 22.00 Uhr kommen noch 1 deutsches Pärchen aber auch die
bekommen noch zu essen. In der Zwischenzeit haben die beiden Hausherren der
Paderborner die Wäsche gewaschen / Socken, Unterhosen, T-Shirt, Pullover und
Trainerhosen. Die Paderborner Herberge ist ein muss in Pamplona. Der Bischof
von Pamplona und Paderborn haben ein Abkommen getroffen. Die Paderborner
bekommen die Herberge für ein Obolus, müssen diese aber betreiben, natürlich
ohne Strom und Wasserrechnung.
    Seit der
schönen Erfahrung in dieser Herberge bin ich Mitglied der Pilger von Paderborn.
     

    Es geht auf
07.00 Uhr, habe für meine Begriffe recht gut geschlafen. 07.10 Frühstück 2
Kaffee, Butter, Konfitüre, 2 Toaste Käse.) Alles in 2 € inbegriffen. 6 €
schlafen und 2 € Frühstück, verrückt. Alle machen sich bereit und es werden
noch 2 Lieder mit Klarinette gesungen. Wir verabschieden uns.

Etappe
Nr. 4
Motto:
Nun geht’s zur Königin in Puente La Reina
     
    Pamplona
via Puente de La Reina — bis Cirauqui, km ca. 32 km
     
    Sehenswürdigkeiten:
     
    1.
Zitadelle von Pamplona
    2. Alto del
Perdón: Pilgerdenkmal
    3. San Juan
Bautista: Kirche mit Schädelreliqie des hl. Guillen
    4. Puente
de la Reina: Adelshäuser und Bürgerhäuser
    5.
Mittelalterliche Brücke von Puente de la Reina
    6.
Romanische Kirche von Cirauqui
     
    Strecke:
siehe Sehenswürdigkeiten, Kennzeichnung Camino (Muschel)
     
    Richtung N
111 und NA 1110
    und die 4.
Etappe beginnt bei 4°C und leichter Bewölkung mit aufkommendem Sonnenschein. So
sollte es den ganzen Tag gehen, die Sonne kam immer mehr raus. Ach, was seh ich
vor mir, Britta und der irische Psychiater halten Händchen, was geht da vor?
Wir steigen etwa 10 km nach Pamplona bis zum Pilgerdenkmal
     
    auf
dem Alto del Perdón. Vom Regen und Schnee ist der Weg dreckig und voll
Sumpf, sehr gefährlich und unangenehm. Oben auf dem Denkmal auf ca. 800 m
machen alle mal eine Pause und sprechen über den schwierigen Weg. Alle machen
Fotos. Britta massiert jetzt schon den Irländer und lehnt sich an ihn.

    Ich fragte:
wird doch wohl keine Hochzeit geben in Santiago? Worauf Sie schmunzelten. Ich
steige nach einer kurzen Pause sofort ab, wieder im Hochtal treffe ich die
ältere deutsche Frau vom 1. Tag. Ja, was machen Sie denn hier? Ja, sie sei
gestern noch 5 km weiter gelaufen und habe aussen in Pamplona übernachtet. Also
buen Camino wünscht man sich und geht weiter.

    Dann treffe
ich den Italiener, ca. 30 Jahre, den ich vor dem Restaurant im Roncesvalles
kennen gelernt habe. Er humpelt schwer und zeigt mir, dass er Blasen hat. Buen
Camino und weiter geht’s über die hügelige Landschaft wie im Baselgebiet. Mit
meinem - wie meine Frau sagt - Flumser-Schritt (FS) komme ich zügig voran und
habe die 24.3 km um 14.00 Uhr (ohne Pause) schon abgelaufen und kam im Puente
la Reina an. Habe das Hotel abgesagt, da ich so früh noch weiterlaufen wollte.
Habe einen Spanier gefragt ob er etwa 10 km weiter eine Herberge kenne. Er
konnte etwas englisch und kannte eine Herberge Cirauqui also bereits 1/3 der morgigen
Etappe. Mit Vollgepäck, also etwa 18-20 kg, schleppte ich mich weiter.

    Hier in
Puente la Reina trifft der Navarrische Weg auf die zweite Pyrenäenroute,
nämlich den Aragonischen Weg.

    Nach 3 km
kam ein 2 km Aufstieg. Nach ständigem wechseln der Griffe und abstellen der
Rucksäcke, kam ich gegen 16.30 Uhr im Ort Cirauqui an. Ich fragte nach der
Herberge diese ist zu, sagt die junge Frau. Da ich vom Spanier, der für mich
die Herberge reservierte, eine Telefonnummer bekam, gab ich Ihr diese und bat
sie, anzurufen, sie konnte ein bisschen italienisch. Also brachte Sie mich durch das
steile Städtchen zur Kirche wo die Herberge lag. Da sagte er, die Herberge sei
auf, ich könne für 10 € und 10 € für das Nachtessen bleiben (beim Essen ist
immer ½ Flasche Wein inbegriffen. Also gut ich bleibe. Es kommen weitere Gäste
1 Spanier und 1 Japaner mit Fahrrädern. Der Wirt meinte, ihr könnt alle in
einem 6
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