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Zwischen Impertinenz, Dekadenz und Demut

Zwischen Impertinenz, Dekadenz und Demut

Titel: Zwischen Impertinenz, Dekadenz und Demut
Autoren: Ernst Beeler
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Roldan“
     
    Roncevalles — Larrasoaña,
km 27.5
     
    Sehenswürdigkeiten:
     
    1.
Mezkiritz Pass
    2.
Romanische Kirche von Lintzoain
    3. Passo de
Roldan
    4. Passo
Alto de Erro
    5.
Mittelalterliche Brücke von Larrasoana
     
    Strecke:
siehe Sehenswürdigkeiten, immer in der Richtung N 135
     
    27.5 km,
brauchte ca. 7 Stunden, ganztägig Schneefall, abwechselnd Sonne, kein Nebel. Da
meine Schuhe völlig defekt waren bin ich die ersten 12 km auf der
Asphalt-Strasse gelaufen. Beim Ablaufen von Roncesvalles steht ein Schild bis
Santiago nur noch 790 km, sehr ermutigend.

    Nach 12 km
bin ich auf den Original Jakobsweg eingestiegen, da Schnee und Matsch weniger
wurden ab 800 m über Meer, wurde der Schnee immer weniger. Ich hatte Angst,
dass meine Schuhe nicht halten gar auseinanderbrechen, kein Schuhladen bis
Pamplona, hoffentlich halten die Schuhe, man nimmt ständig Dreck auf, die
Schuhe drohen zu brechen. Schöne Tour bis Larrasoaña.

    In Zubiri
wo ich plante zu übernachten, war ich schon um 14.30 Uhr. Da ich so früh da
war, entschloss ich mich, mit dem ganzen Gepäck die 6,5 km mit ca. 20 kg noch
nach Larrasoaña zu laufen. System vorne Rucksack / hinten Rucksack. In
Larrasoaña angekommen, ach du Schreck, keine Pension, kein Hotel, kein
Restaurant, Schuhladen schon gar nicht nur die Pilgerherberge mit ca. 20
Betten. Ich traf einen deutschen Studenten, 26 Jahre, Mediziner von Mannheim,
Johannes, alle duzen sich auf dem Camino. Die Herberge war klein, voll von
Gästen und es war kalt. Johannes und ich entscheiden uns nach Zubiri mit dem
TAXI zurückzufahren, in das gebuchte Restaurant. Dort ca. 16.30 mit einem
Handwerker angekommen, der uns in seinem völlig verschmutzen Kombi fuhr. Ich
machte mit ihm einen Preis von 10,- € ab. Leider gab Johannes ihm auch 10 — €,
so dass dieser Wahnsinnige 20,- € erhielt. Offizielles Taxi kostet 8,- €. In
der Herberge angekommen duschte ich mal richtig und lief zur Tankstelle, wo ich
Wasser und Loctite Leim kaufte, um die Schuhe zu reparieren. Der Einkauf endete
bei der   Drogerie
mit Kauf von Zahnpasta. Im Zimmer versuchte ich nochmals die Schuhe zu
reparieren, damit ich nach Pamplona komme. Leider habe ich diesen Leim auf die
Finger bekommen. Der ganze Klebstoff haftet an den Fingern. Die Drogerie
meinte, es sei nicht gefährlich. Die Unterkunft kostet nun 30,- € die Nacht
also bin ich schon recht runtergekommen von meinem Lebensstil. Wir assen zu
Abend mit der deutschen Britta, die mir gestern geholfen hat, mit dem
irländischen Psychiater und dem deutschen Arroganten, der inzwischen recht
runter gekommen ist und Johannes. Alle haben ein Burn out gehabt oder waren im
Studiumsstress. Der deutsche Arrogante und Martin haben am Morgen den Bus
genommen. Martin fuhr mit dem Bus nach Pamplona, indessen der Arrogante nach
ca. 12 km aus dem Bus ausstieg und weiter lief. (Wie ich später erfuhr) Meine
Kosten im Restaurant 12,- € für ¾ Liter Wein, Vor- und Hauptspeise sowie
Nachspeise. Das Essen ist gar nicht hochstehend aber zu diesem Zeitpunkt alles
OK. Britta erzählte von ihrem Burn out, arbeitet in Genf und hat ihren Job
verloren. Nun ist es 23.00 Uhr, 0 Grad Celsius und ich versuche, langsam ins
Bett zu gehen. Morgen soll es um 07.00 weitergehen.

Etappe
Nr. 3
Motto:
ab zur Stierkampfstadt
     
    Larrasoaña nach Pamplona, km
14,9
     

     
    Sehenswürdigkeiten:
     
    1. Kirche
von Akerreta
    2. Nach 8
km herrliche Aussicht auf das Argatal
    3.
Kloster Trinidad de Arre
    4.
Puente de la Magdalena (Magdalenenbrücke)
    5.
Pamplona: siehe Sehenswürdigkeiten Stadt Pamplona
     
    Strecke:
Larrasoaña Richtung Pamlona immer in der Nähe der N 135
     
    4.5 h ca.
15 km Abgang bei 0° Schnee und Regen, entlang des Flusses Río Arga bis
Pamplona. Ich wandere mit Johannes, Medizin Student aus Mannheim. Meine Schuhe
fallen wirklich auseinander. Der Schuhmacher bestätigt, dass er diese nicht
mehr reparieren kann. Ich laufe zur Herberge Paderborn welche sehr angenehm
ist, fast keine Pilger. Nun bekomme ich 1 Viererzimmer und bin allein, die
andern wohnen im 1. Stock. 1 Irländer, 1 Spanier, 2 Deutsche - insgesamt 7
Personen, mit mir inklusive. Es ist 15 Uhr und es werden schöne Lieder gesungen
und Gitarre gespielt. Das ganze kostet mich 8 Euro inkl. Frühstück. Ich gehe in
die Stadt Pamplona, kaufe mir neue Schuhe und schreibe Karten für die Familie
und Freunde. Am Abend werden wir wohl in die Altstadt gehen zum Essen. Um 22
Uhr Abends muss man in der Herberge sein diese
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