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Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Titel: Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01
Autoren: Alfred Bekker
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weit aufgerissenen Mäuler der Monster.
    Der erste der gewaltigen Hundeköpfe wollte nach dem Zwergenjungen schnappen.
    Doch in diesem Moment wurde das Sandmonster von einer der anderen Hundeschlangen attackiert. Die beiden magischen Monster verbissen sich ineinander und zerfielen.
    Eine dritte Hundeschlange drängte durch die beiden sich auflösenden magischen Geschöpfe und senkte ihr geöffnetes Maul zu Tomli herab, während sich der Zwergenjunge über den Boden rollte, um zu entkommen.
    Doch zu spät: Dunkelheit senkte sich über ihn, dann wurde er von dem Maul der riesenhaften Hundeschlange verschlungen.
    Er konnte von einem Augenblick zum anderen nichts mehr sehen. Ein schweres Gewicht lastete plötzlich auf ihm, und er bekam keine Luft mehr. Außerdem war es ihm unmöglich, sich überhaupt zu rühren.
    Er spürte jedoch noch immer den Zauberstab in seiner Hand, den er fest umklammert hielt. Immer wieder hatte Meister Saradul die erste Lehrstunde damit verschoben, weil sein Schüler noch nicht weit genug sei, um mit diesem mächtigen Gegenstand umzugehen.
    Anscheinend hatte er damit recht gehabt, ging es Tomli durch den Kopf.
    Er hatte auf ganzer Linie versagt.

In der Klemme
    T omli hatte das Gefühl, unter einer meterhohen Sandschicht begraben zu sein. Doch vielleicht bildete er sich das nur ein, und in Wahrheit war er längst im Leib der Hundeschlange verdaut worden, die ihn hinuntergeschlungen hatte.
    Vorausgesetzt natürlich, dass diese Geschöpfe aus wirbelndem Sand überhaupt verdauen konnten.
    Plötzlich jedoch kam ein kräftiger Wind auf, der die Sandschicht über Tomli abzutragen begann, und mit einem Mal wurde er von grellem Sonnenlicht geblendet, nachdem ihn vorher vollkommene Finsternis umgeben hatte.
    Im ersten Augenblick konnte er nichts sehen, und er musste blinzeln.
    »Nun stell dich mal nicht so an!«, hörte er laut und deutlich die Stimme seines Meisters. »Du hast ein bisschen Sand abbekommen, aber das ist auch schon alles. Ansonsten …«
    »Was?«, japste Tomli.
    »Ansonsten ist nichts passiert.«
    »Nichts passiert? Ihr seid gut, ich wäre beinahe …«
    »Nur nicht übertreiben, Tomli«, unterbrach ihn Meister Saradul.
    Tomli blinzelte erneut und sah zunähst nur einen Schatten. Es dauerte einen Moment, bis er erkannte, dass dieser Schatten die Umrisse eines Zwerges hatte.
    Meister Saradul sprach eine Formel, und der Wind ließ nach.
    »Ihr habt die Elementargeister des Windes gerufen!«, stellte Tomli überrascht fest.
    »Ja, ja …«
    »Diese Art der Magie erfordert sehr viel Kraft«, wusste Tomli, und in seiner Stimme schwang Bewunderung mit.
    Dann erhob er sich. Den Zauberstab hatte er die ganze Zeit über fest umklammert in der Hand gehalten. Gut, dass er noch da war, sonst hätte es sicherlich richtig Ärger gegeben. Nicht auszudenken, wenn er auch noch den Zauberstab in den Sandmassen verloren hätte.
    »Das war nicht besonders gut, nicht wahr, Meister?«
    Saradul nickte. »Das kann man wohl sagen.«
    »Was habe ich denn verkehrt gemacht? Wieso sind plötzlich diese Monster entstanden?«
    »Du selbst hast sie erschaffen.«
    »Ja, das mag sein. Aber ich habe es nicht gewollt. Wirklich nicht. Und trotzdem sind sie einfach aus dem Sand der Wüste entstanden, und ich konnte nichts dagegen ausrichten.« Tomli starrte den Zauberstab in seiner Hand an. »Vielleicht war es keine gute Idee, ihn mir bereits zu übergeben, Meister. Entweder , es war einfach noch zu früh, oder …« Er schluckte schwer.
    Ja, auch wenn es schwerfiel, er musste es aussprechen, denn es hatte keinen Sinn, um den heißen Brei herumzureden.
    »Vielleicht bin ich einfach nicht zum Zauberer geeignet, Meister Saradul. Möglicherweise bin ich einfach nicht begabt genug oder zu unvorsichtig und bringe damit nicht nur mich, sondern auch andere in Gefahr, weil ich die Kräfte, die ich beschwöre, nicht beherrschen kann.«
    Tomli hielt seinem Meister den Zauberstab hin.
    »Hier, nehmt ihn am besten zurück, damit ich kein Unglück damit heraufbeschwöre und vielleicht noch Schlimmeres erschaffe als Hundeschlangen aus purem Sand, obwohl ich doch eigentlich nur einen Linsenzauber durchführen wollte.«
    Meister Saradul lächelte nachsichtig und legte Tomli die Hand auf die Schulter. »Behalte den Stab. Ich habe ihn für dich geschmiedet. Niemand anders kann ihn benutzen. Die magischen Zeichen, die ich mit viel Mühe in das Metall eingraviert habe, sind genau auf dich abgestimmt. Das hat sehr viel Kraft und Mühe gekostet,
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