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Zwei Neue auf Burg Schreckenstein

Zwei Neue auf Burg Schreckenstein

Titel: Zwei Neue auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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sein — so hörte man.
    Aber sie achteten Martinas Wunsch.
    „Zeig’s mir auch noch mal“, lenkte Beatrix ab, „damit wir die Schreckensteiner das nächste Mal aufs Kreuz legen können.“ Und schon lag sie neben Esther am Boden.

Wer bekommt den Wanderpokal?

    Die Schreckensteiner konnten mit ihren Vorbereitungen zufrieden sein. Dieter hatte noch einen neuen Schulrekord im Speerwerfen aufgestellt. Und als es soweit war, fuhren alle voller Zuversicht nach Neustadt. Die Schlachtenbummler besetzten eine Eisdiele bis auf den letzten Platz, und die Mannschaft machte sich mit der nagelneuen Sportanlage vertraut.
    „Super!“ begutachtete Dampfwalze, und Rolle stimmte ihm begeistert zu, dass der Rex lachend abwinkte.
    „Ich sehe schon. Ihr werdet mir keine Ruhe mehr lassen, bis wir auch so etwas haben.“
    „Darauf können Sie Gift nehmen, Rex!“ antwortete der kleine Kuno, der für die Geräte der Mannschaft verantwortlich war. Alle lachten, samt dem Rex.
    „Ausgerechnet!“ rief Jerry. „Du kannst ja noch im Zimmer Kugelstoßen, ohne dass man die Fenster aushängen muss.“
    Bei der Sportanlage fehlte tatsächlich nichts. Umkleidekabinen, Duschen, Sanitätsstation, Gerätelager, Anzeigetafel, Flutlicht und Lautsprecher und sogar eine Tribüne aus Stahlrohr waren vorhanden. Dort saßen Franz-Joseph- und Ebert-Schüler, die Schreckensteiner und ein paar Dutzend Mädchen von Rosenfels.
    „Was tut ihr eigentlich hier?“ fragte sie der kleine Egon in der ersten Reihe.
    „Wir wollen dabei sein, wenn ihr aufs Kreuz gelegt werdet. Mit Judo!“ alberte Esther. „Das lernen wir nämlich neuerdings.“
    Die Mädchen, Franz-Joseph- und Ebert-Schüler lachten schallend, und Sophie rief immer wieder dazwischen:
    „Wir wissen was, was ihr nicht wisst! Wir wissen was, was ihr nicht wisst...!“
    „Ach nee“, brummte der kleine Herbert, ohne sich umzudrehen, „dann seht zu, dass ihr’s nicht vergesst. Sonst weiß es nachher überhaupt niemand mehr!“
    Mücke hatte noch keinen Platz gefunden. Er beobachtete Beni, der sich unschlüssig umsah, bis er sich unbeobachtet fühlte. Den Kopf zurückgelegt schlenderte er unter die Tribüne und tat so, als interessiere er sich brennend für die Stahlrohrkonstruktion. Unbemerkt ging Mücke ihm nach.
    „Ein hochinteressantes Gerüst!“ sagte er. Beni gab ihm keine Antwort, zog ein Zigarettenpäckchen aus der Tasche, schnappte sich einen Stengel mit den Lippen, ließ ein silbernes Feuerzeug klicken und blies Mücke eine blaue Wolke ins Gesicht.
    „Kannst du das nicht wenigstens hier lassen?“ fragte Mücke ruhig.

    „Warum? Beleidigt es deine Ritterehre, wenn ich rauche? Ich bin kein Ritter und will auch keiner werden. Wenn du es genau wissen willst: Euer Kindergarten kotzt mich an!“ Und wieder blies er ihm eine blaue Wolke ins Gesicht.
    „Du bist bei uns und wirst hier als Schreckensteiner betrachtet. Wir rauchen nicht — das ist bekannt. Also blamierst du uns, wenn du’s tust.“
    „Im Gegenteil“, Beni lachte, „ihr macht euch lächerlich, weil ihr’s nicht tut.“

    Mit den Mädchen war auch Sonja gekommen, jüngste Lehrerin auf Rosenfels und Tochter des Schreckensteiner Lehrers Dr. Waldmann. Sie setzte sich jedoch nicht auf die Tribüne, sondern suchte ihren Vater, der sich bei der Mannschaft aufhielt.
    Dort wurde sie von allen herzlich begrüßt. Nur Ottokar zog wieder sein Magenschmerzengesicht.
    „Lasst euch nicht stören“, sagte Sonja, „ich wollte bloß Haisund Beinbruch wünschen. Nachher sehen wir uns ja. Ich habe Neuigkeiten.“
    Sie ging zur Tribüne, wo der Direktor der Franz-Joseph-Schule gerade seine Einweihungsrede hielt. Er nahm die Sache sehr gründlich. Nicht nur jeden Mitarbeiter beim Ausbau der neuen Sportanlage erwähnte er, sondern bedankte sich auch bei allen Firmen, Spendern und Behörden für ihre Mithilfe.
    Als die Wettkämpfe endlich anfangen konnten, meinte Andi:
    „Höchste Zeit. Wir kommen sonst noch in die Dunkelheit.“
    Wie schon beim Einladungsschreiben, hatten sich die Franz-Joseph-Schüler zusammen mit den Ebert-Schülern für den heutigen Tag eine Frotzelei ausgedacht. Die von ihnen gestellten Zeitnehmer, Weitenmesser, Starter und Listenführer setzten bei jedem Schreckensteiner Teilnehmer, den sie aufriefen oder dessen Leistung sie bekannt gaben, vor den Namen ein Wort, dass den Betreffenden ärgern sollte. „Ritter Ottokar Schimmerding, bitte zum zweiten Weitsprungversuch“, tönte es aus dem Lautsprecher.
    Ein
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