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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten
Autoren: K.H. Scheer
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eine schlauchartige Verbindung. Sie schien druckdicht mit dem Schott verbunden zu sein.
    Draußen strahlten und funkelten Millionen Sterne. Die lange Mondnacht lag noch immer über unserer Mondhalbkugel.
    Der große, spindelförmige Körper war kaum zu sehen. Die Hülle des wartenden Raumschiffes war tiefschwarz. Sie hob sich überhaupt nicht von den Wänden des kleinen Kraters ab. So machten sie es also!
    In unmittelbarer Nähe der weiter rechts liegenden Druckkuppeln landeten sie ihren Transporter. Der hochliegende Krater war nur von oben zu erreichen. Es gab keinen Aufstieg aus der Ebene, und so konnte man das Schiff von unten wohl niemals sehen. Ob es ortungstechnisch zu erfassen war, erschien mir sehr zweifelhaft.
    Die einzelnen Wachgruppen schritten durch den Verbindungsschlauch, der jeden Raumanzug überflüssig machte. Sie schienen direkt in die kaum erleuchtete Öffnung innerhalb der Schiffswandungen zu schreiten. Darin verschwanden sie.
    Manzo war auch schon drin. Hannibal stand steif neben der kleinen Luftschleuse und spielte den allgemeinen Aufpasser. Ich durfte nur auf meine 15 Kerle achten. Uljitschin paßte scharf auf.
    Im Verbindungs-Druckschlauch angekommen, erfaßte ich mit meinen präparierten Augen die Infrarotstrahlung des fremden Raumschiffes. Wenn sie dagegen Schutzmittel hatten, so konnten die augenblicklich nicht arbeiten. Die Hülle war durch die Innentemperatur wärmer als das umliegende Gestein. Das Vakuum des Mondes hatte ohnehin keine Temperatur, da ein absolutes Nichts weder kalt noch warm sein kann.
    Nur die Zelle des Schiffes strahlte ihren geringen Wärmeüberschuß in den Raum ab, und das konnte ich sehen. Es war höchstens 70 Meter lang, nach denebischen Begriffen also ein winziges Fahrzeug. Für mich war es schon recht groß.
    Am Heck strahlte es enorm hell. Dort mußten sich beachtliche Wärmequellen befinden. Ich sah seltsam geformte Auswüchse und eigenartige Leuchterscheinungen.
    Dann waren wir im Schiff. Hannibal folgte mit Uljitschin, der uns durch einen kurzen Gang nach vorn wies.
    Man schien den Raumer speziell für die Transporte eingerichtet zu haben. Ein ehemaliger Laderaum war umgestaltet worden. Es gab mehr als 20 größere Käfige. Die Gitter erschienen hauchdünn, aber ich erkannte das unerhört widerstandsfähige MA-Metall.
    Auch ich trieb meine 15 Burschen in einen solchen Käfig hinein. Dazwischen lagen schmale Gänge, in denen überall breite Sitze mit hohen Lehnen standen. Wir erhielten die Anweisung, uns dort hineinzusetzen und ausschließlich auf die jeweils zugeteilten Zellen zu achten. Wir bejahten monoton, völlig ausdruckslos.
    Uljitschin verschwand für einige Minuten. Wir hörten ihn draußen mit einer anderen Person sprechen. Sie standen direkt vor dem offenen Luk, und da gewahrte ich nach einer vorsichtigen Kopfdrehung die wirkliche Gestalt eines Denebers.
    Er war absolut menschenähnlich, nur wirkte die unmäßig hochgewachsene Gestalt dürr, zart und zerbrechlich. Die weit vorgewölbte Stirn überschattete ein klein wirkendes Gesicht mit großen, nichtmenschlichen Augen. Er trug eine Art Kombi und hatte einige leuchtende Symbole an der linken Schulter.
    Sie waren mir schon bekannt, diese Teufel, die nur noch auf das Heranreifen von Zehntausenden ihrer eingelagerten Keimlinge warteten. Sie waren jetzt schon ganz schon aktiv. Was sollte erst werden, wenn sie wieder stark waren? Die alten Marsianer hatten es trotz ihrer riesigen Raumflotte doch nicht geschafft, die Angreifer aus dem fernen Deneb-System zu vernichten. Sie hatten sich mitsamt den vielen Keimlingen in den Tiefschlaf verkrochen und einfach abgewartet, bis die radioaktive Verseuchung auf ein ungefährliches Strahlungsmaß abgeklungen war.
    Enttäuschend für sie war nur die Feststellung, daß die irdische Menschheit bei ihrem Erwachen längst der Steinzeitperiode entwachsen war. Wir hatten sogar schon den Mond erobert, und die ersten Raumschiffe stießen bis zum Mars vor. So hatten sie ihre ursprünglichen Pläne abgeändert.
    Uljitschin schloß das Luk und schaltete eine große Bildfläche an der einen Querwand ein. Sie begann farbig und dreidimensional zu arbeiten.
    Er schien sehr unruhig zu sein. Immer wieder musterte er uns mißtrauisch, und seine Hände ließen den Maschinenkarabiner nicht los. Die Mutanten waren nervös.
    Manzo konnte ich durch die Gitter hindurch sehen. Diesmal war er wirklich geistig abwesend. Den leeren Blick kannte ich. Also gab er eine Telepathiesendung über die
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