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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten
Autoren: K.H. Scheer
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mittleren Panzer zukommen und zehn Schritte davor stehenbleiben. Tempo!“
    Wir stapften los und blieben dann vor dem bezeichneten Panzer stehen.
    Nach einigen Augenblicken öffnete sich an der linken Seitenwand ein Luk. Zwei Männer in strahlsicheren Spezialkombinationen kletterten ins Freie.
    Einer davon, ein Hauptmann der 8. Armee, klappte sein Strahlschutzvisier in den Helmscharnieren nach oben. Eine Atemmaske trug er nicht. Demnach schien die Strahlung noch nicht stärker geworden zu sein.
    Er kam seitlich auf uns zu, damit er den MG-Schützen ja nicht das Schußfeld versperrte.
    Hinter uns hasteten einige Uniformierte mit schußbereiten Maschinenwaffen auf die Hütte zu und verschwanden darin.
    „Warum machen Sie solche Umstände“, lachte ich trocken. „Haben Sie etwa Angst vor uns? Da drin ist niemand mehr. Wir sind allein. Das war noch nie anders gewesen. Hier kann man anderen Leuten nicht trauen, das sollten Sie wissen.“
    Er war noch nicht einmal besonders unfreundlich. Schließlich lag dazu auch kein Grund vor. Sie hatten uns aufgestöbert, und das war alles.
    Zwei andere Männer erschienen. Sie tasteten uns nach Waffen ab. Bei mir fanden sie nur ein altes Jagdmesser, an das ich nicht mehr gedacht hatte.
    „Nehmt die Hände herunter“, ordnete der Hauptmann an. „Habt ihr Namen? Die Eltern noch gekannt? Ich nehme an, daß ihr mich klar verstehen könnt; wenn nicht, hören wir mit der Schwatzerei auf. Also?“
    Nun, wenigstens machte er nicht zu viele Worte.
    „Essen ist mein Name, Jello von Essen, wenn Sie Wert darauf legen. Das ist mein jüngster Bruder Gunter. Unser Vater lebte bis vor zwei Jahren. Da erwischten ihn die Höllensöhne auf einem Jagdzug. Wir haben die Meute später abgeschossen, als wir die guten Waffen hatten.“
    Sein wohlwollendes Lächeln vereiste. Jemand ließ einen Sicherungsflügel klicken, und eine Mündung glitt langsam nach oben.
    Eben hatte ich ins Fettnäpfchen getreten! Nun, ich wüßte nicht, was ich als Offizier der 8. Armee mit Burschen gemacht hätte, von denen sicher anzunehmen war, daß sie Soldaten von Suchkommandos umgebracht hatten. So sagte ich rasch, aber betont:
    „Kommen Sie nicht auf falsche Gedanken, Kapitän! Unser Vater war Balte, dazu russischer Offizier. Sie werden in den Akten leicht feststellen können, daß ein Major von Essen das kleine Panzerfort östlich Agyntjan kommandierte. Er kam davon und nahm sich dann ein Mädchen aus dem Dorf. Unsere Mutter kannten wir aber nicht. Sie können sich darauf verlassen, daß wir niemals einen von Ihren Soldaten angegriffen haben. Wir sind euch nur immer aus dem Weg gegangen, da wir uns vorstellen konnten, daß Mutanten drüben nicht willkommen sind. Unser Vater sagte einmal etwas von Sammellagern. Er konnte die Lage sicher gut beurteilen, und er sagte uns auch, daß Sie es nicht wagen könnten, der Weltöffentlichkeit die Ungeheuer vom großen Fluß vorzustellen. Da uns die Freiheit lieber war, sind wir eben in den Wäldern geblieben. Nun, jetzt habt ihr uns doch gefaßt.“
    Der Hauptmann sah mich durchbohrend an. Die Mündung senkte sich zögernd.
    Augenblicke später kamen zwei Männer an. Sie zeigten verbissene Gesichter. In den Händen hielten sie unsere modernen Maschinenkarabiner.
    Der Kapitän nahm sie, und da sagte er gedehnt: „Waffen der 8. Armee! Ihr könnt damit umgehen. Da drüben sind Bäume abgeschossen. Hier sind flache Explosionstrichter. Redet ganz schnell, ihr Biester, aber ganz schnell!“
    In seiner Hand tauchte die Automatik auf.
    „Woher habt ihr die Spritzen? Woher?“
    Ich sah schon wieder in eine Mündung. Hannibal sagte dünn grinsend:
    „Die meinen es gut, Bruder! Sag schon etwas! Mir glauben die bestimmt nicht.“
    „Wir fanden die Waffen vor etwa einem Jahr weiter nördlich“, erklärte ich ruhig. „Wir waren auf der Jagd, und da hörten wir die Schießerei. Die Monster brüllten dazu. Als wir schließlich ankamen, sahen wir einen langgestreckten Kettenwagen. Er war nicht geschlossen wie Ihre Panzer, sondern oben offen. Soldaten waren keine mehr da, aber die beiden Waffen lagen noch im Fahrerhaus. Hinten gab es viel Munition. Das hatten die Bestien liegenlassen. Nur die Männer und alle Nahrungsmittel waren verschwunden. Wir nahmen so viel Trommeln mit, wie wir schleppen konnten. Die Nummer von dem Wagen weiß ich auch noch. Sie müssen wissen, daß ich niemals etwas vergesse.“
    „Positives Gehirn“, sagte ein Mann mit dem Rangabzeichen eines Mediziners.
    „Welche
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