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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten
Autoren: K.H. Scheer
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Nachahmung mit einem denebischen Gehirn. Niemand weiß, was aus dem echten Potrinskij geworden ist. Passen Sie auf, Sir! Er läßt sich alle positiven Mutanten persönlich vorführen. Der Geheimdienst konnte feststellen, daß vor vier Wochen noch der wirkliche Marschall im Dienst war. Also ist er ungefähr zu dieser Zeit von einer Nachahmung abgelöst worden.“
    „Und das bedeutet?“ fragte ich spröde.
    „Erhöhte Bereitschaft, Sir. Wir können dafür sorgen, daß die nächste Monsterladung bald abgeschossen wird.“
    „Haben Sie auf Grund der neuen Tatsachen Sonderbefehle für mich erhalten?“
    „Jawohl, Sir. Sie sollen sich schleunigst fangen lassen. Alles tun, um den unbedingten Glauben zu erwecken, Sie und MA-23 wären echte positive Mutanten.“
    „Ist klar, weiter!“
    „Vorsicht mit dem Fängerkommando. Die Burschen schießen schneller als uns lieb ist. Heben Sie nur rechtzeitig die Hände und machen Sie keine einzige unbedachte Bewegung. Die Männer haben mit den Positiven trübe Erfahrungen gesammelt. Es geht das Gerücht um, die verschollenen Kommandos wären durch suggestive Kräfte ausgeschaltet worden. Vergessen Sie nicht eine gute Erklärung über die Herkunft Ihrer modernen Waffen. Lebensmittel in den Dosen verschwinden lassen. Nur das behalten, was nach Prägestempeleinwandfrei aufweist, daß es noch aus den alten Beständen der militärischen Stützpunkte stammt. Funkgerät vernichten. Haben Sie die Schmelzladung angebracht?“
    „Wird gleich geschehen. Wann startet die Fängergruppe?“
    „Mit Tagesanbruch. Die Männer kommen mit leichten Flugpanzern. Wir geben an, Ihre Hütte wäre von einem Suchflugzeug geortet worden.“
    „Wie? Mit Radar? Lassen Sie die Finger davon. Das glaubt niemand. Sie liegt unter einem Berghang.“
    „Wärmeortung, Sir. Sie hatten eben einen heißen Schornstein. Iwan soll vorher verschwinden. Räumen Sie die Hütte auf, damit keine verdächtigen Gegenstände gefunden werden. Sonst alles nach Plan. Noch Anweisungen, Sir?“
    „Keine mehr. Sorgen Sie nur dafür, daß ich auch im Sammellager der Armee Nachrichten erhalte. Ist der Chef nach wie vor sicher, daß die Deneber an den Mutanten besonderes Interesse haben?“
    „Ja, mehr als je zuvor. Wir haben einen halbintelligenten Mutanten aus dem Flußrevier in den GW-Labors getestet. Er besitzt ein unglaubliches Gewebe mit hochaktiven Zellen. Robust, widerstandsfähig, ständig in sehr schneller Kernteilung begriffen. Fremde, jedoch verblüffend gute Eiweißverbindungen. Eine hervorragende Biologie kann mit diesen Grundstoffen sehr viel anfangen.“
    Ich hörte Wolfsohr fluchen. Sein Atem strich über meine linke Wange, und da kam auch schon seine zischelnde Stimme:
    „Wie, soll das heißen, daß Leute von meiner Art in den Labors verarbeitet werden? Gewinnen die Fremden aus uns organisch lebende Grundstoffe? Machen die dann daraus diese geheimnisvollen Rohkörper, wie jetzt der falsche Marschall einen hat? He, reden Sie doch!“
    „Genau das“, sagte TS-19 inhaltsschwer.„Genau das nehmen wir als sicher an. Jedenfalls kann sich das positronische Gedächtnis sonst nicht erklären, weshalb die Deneber an entmenschten Mutanten Interesse haben könnten. Vielleicht sind sie der Meinung, daß man diese Geschöpfe leichter und unauffälliger einfangen könnte. Wenn sie es mit Normalmenschen aus zivilisierten Gegenden täten, könnte das mit der Zeit auffallen. Es gäbe Verlustmeldungen bei den Polizeistellen, und das wäre immerhin unangenehm. Das erklärt auch, warum Marschall Potrinskij durch eine Nachahmung ersetzt worden ist. Der richtige Mann am richtigen Ort, nicht wahr! Es liegt an ihm, die Ladungen abzuschießen.“
    Wolfsohr sagte nichts mehr. Er knurrte nur aufgebracht, und so zog er sich in seine Ecke zurück.
    Hannibal stand noch immer am Fenster. Er atmete tief und schwer. Die kurze Auskunft hatte uns hart getroffen. Diese Teufel! Langsam begann ich zu begreifen, weshalb uns die beiden Abwehrchefs in die Atomhölle der Lena geschickt hatten.
    „Okay, TS-19. Wir sind bereit. Nochmals, sorgen Sie für eine gute Nachrichtenverbindung. Wir halten uns mit Tagesanbruch bereit. Machen Sie es aber ja nicht auffällig. Ende.“
    Ich schaltete bedächtig ab, und da sah ich Iwans Augen glühen.
    „Ich, möchte am liebsten mit Ihnen gehen. Wie ist das, Major?“
    „Du wirst hier dringender gebraucht. Sorge du nur für deine eigene Haut. Wie steht es mit deinem Funkgerät? Das muß hier alles verschwinden. Die
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