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Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Titel: Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)
Autoren: Franziska Steinhauer , Wolfgang Spyra
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war so lang wie die Säule
der Gaschromatographie, ein Gerät, mit dem man die Zusammensetzung von Gasgemischen
feststellen konnte. Spitzmaus war eben eine Klasse für sich. Hatte sehr oft den
richtigen Riecher.
    Während
Leo Krause mit zwei Beamten in sein Büro schlenderte, um die Bücher herauszusuchen,
meinte Biedermann: »Alles sauber. Eine Luftanalyse wird kein Ergebnis mehr bringen,
das uns weiterhilft, versuchen können wir es dennoch. Bodenproben sind auf diesem
weitläufigen Areal viel zu aufwendig. Bei diesem riesigen Gelände wissen wir gar
nicht, wo wir überall Proben nehmen müssten. Wäre was anderes, wenn die Zeugen die
Orte direkt benennen könnten, aber das wird ja wohl kaum möglich sein.«
    Ratlosigkeit
und Enttäuschung machten sich breit. Was nun? Verdacht auf eine Straftat und keine
Beweise!
    KK Nöhle
rief seine Leute zusammen, einschließlich des Tatortdienstes, obwohl der nicht zur
Kripo im eigentlichen Sinne zählte. Tatorttrupp der Kriminaltechnik, allesamt Forensiker.
    »Mir ist
da was eingefallen: Wir wissen ja, dass er gezündelt hat. Kabelummantelungen abgebrannt,
um das schöne, saubere Kupfer zu Traumpreisen weiterverkaufen zu können.« Wer hatte
den Beitrag geleistet? Die Spitzmaus natürlich, wer sonst?
    »Und?«,
fragte Nöhle gereizt.
    »Ein Feuer,
das über mehrere Stunden brennt, erzeugt jede Menge Wärme, oder? Wie die Osterfeuer.
Als Kinder haben wir am nächsten Tag noch unsere Kartoffeln mit der Restwärme der
Asche gegart. Sogar die Feuerwehr hat Wache gehalten, um zu vermeiden, dass es wieder
aufflackert. Diese Aufheizung müssten wir doch eigentlich aufspüren können.«
    »Wie stellen
Sie sich das vor? Sollen wir jetzt 50 Thermometer anfordern und wie die Rutengänger
das Gelände sondieren?« Man merkte einmal mehr die deutliche Konkurrenz zwischen
den Abteilungen der Polizei.
    Bernhard
Nöhle ärgerte sich. Wärme im Boden, logisch, da hätte ich auch allein drauf kommen
können, überlegte er, aber wäre ich sicher auch, wenn ich nicht das Gespräch mit
Krause hätte führen müssen, tröstete er sich. Dann schaltete er plötzlich um.
    »Sicher.
Klar, das ist eine gute Idee. Wir fragen mal nach, ob der Hubi frei ist und rüberkommen
kann.« Nöhle wurde etwas verzögert klar, was Spitzmaus gemeint hatte. Und er hatte
recht, dachte der Einsatzleiter und war froh, es nicht laut sagen zu müssen. Wenn
wir noch eine Chance haben, dann diese. Hubschrauber und Wärmebildkamera, das war
die Lösung! Biedermann, der hatte wieder zwei und zwei zusammen zählen können. Unersetzlich
dieser Kerl. Nöhle zückte sein Handy und begann zu telefonieren. Gab es nicht sogar
eine Hubschrauberstaffel am Flughafen Schönefeld, oder war die inzwischen den Einsparungen
zum Opfer gefallen?
    Rasch stellte
sich heraus, dass es zwei Hubschrauber gab; der eine, mit Wärmebildkamera ausgestattet,
stand zur Wartung in Magdeburg, der zweite verfügte nicht über eine solche Kamera.
    Und nun?
Er konnte doch nicht der einzige Ermittler sein, der so ein Gerät brauchte! Wenn
jetzt irgendwo jemand vermisst würde, müsste man doch auch … K lar, fiel es ihm ein, die BTU Cottbus
verfügte über so ein Wunderwerk der Technik und die Bundespolizei musste auch eine
solche Spezialkamera haben.
    Wieder tippte
er eine Nummer in sein Handy. Als sich eine jugendliche Stimme meldete, schilderte
er sein Problem. »Wir stehen hier auf einem Schrottplatz. Dessen Betreiber steht
unter Verdacht, vor Kurzem illegal gezündelt zu haben. Sie wissen schon – man zündet einen Haufen Kabel
an, der Kunststoff fließt ab und übrig bleibt das schöne saubere, mit Kupferoxid
überzogene Kupfer. Nun hat der Mann hier aber alle verräterischen Spuren schon beseitigt.«
    »Und wie
kann die Bundespolizei da helfen?«
    »Wir vermuten
Restwärme im Boden. Gibt es bei Ihnen nicht einen … «
    »Hubschrauber
mit Wärmebildkamera?«, fiel ihm der junge Mann ins Wort. Schnösel, dachte Nöhle
grantig, doch seine Stimmung hellte sich sofort wieder auf, als er weiter zuhörte.
»Klar haben wir einen. Die WB-Ausrüstung an Bord müsste Ihren Bedürfnissen ziemlich
gut entsprechen – sie hat
eine Messgenauigkeit von 0,02 Kelvin.«
    Ein glücklicher
Zufall.
    Schon eine
Stunde später hörte man ein tiefes Brummen am Himmel. Es war der Hubschrauber, er
landete vor Ort, direkt vor dem Gelände des Schrotthandels von Leo Krause. Der Pilot
flog mehrfach den Schrottplatz ab, zusammen mit Biedermann, der den Hubi von einer
Ecke in die
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