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Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Titel: Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)
Autoren: Franziska Steinhauer , Wolfgang Spyra
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einfach!«, schimpfte der Familienvater
unter Gleichgesinnten, doch beweisen konnte er das zu seinem Leidwesen nicht. Immerhin
hatte er den großen Brand damals festgehalten. Jede Menge Fotos hatte er gemacht.
Schade, dass die Bilder nicht auch den Geruch wiedergaben hatten. Als die vom Umweltamt
kamen, hatte sich die stinkende Wolke längst aufgelöst und die konnten mit ihrer
ganzen hypermodernen Messtechnik nichts mehr feststellen! Abschließend kam man zum
Ergebnis, es habe sich um einen Brand gehandelt, wie er überall und jederzeit vorkommen
könne, Vorsatz sei nicht erkennbar. Sogar die Versicherung hatte gezahlt.
     
    »Drüben sind wieder Haufen!« Lotti
Bergemanns Stimme hatte eine hysterische Färbung.
    »Ich habe
die auch schon gesehen«, knurrte ihr Mann hilflos und nahm den Feldstecher runter.
»Acht habe ich gezählt. Aber es ihm natürlich nicht verboten, diese Kabel zu Haufen
zusammenzuschieben. Die Polizei unternimmt da nichts.«
    »Einen Versuch
ist vielleicht dennoch wert. Könnte doch sein, dass es inzwischen schon mehr Beschwerden
gegeben hat – und die
warten nur auf den Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt!«, insistierte Lotti.
»Denk doch an die Mädchen!«
    So ermahnt
kreisten die Gedanken des Familienoberhaupts während der Arbeit im Büro ständig
um Leo, die Haufen und das drohende Husten und Erbrechen seiner Töchter, das besorgniserregend
war und manchmal mehrere Tage anhielt. Als die Mittagspause nahte, hatte er einen
Entschluss gefasst.
     
    Die Wache machte nicht den Eindruck,
als könnte man sich vor Arbeit kaum retten. Bedächtig ging es zu, offensichtlich
hatten auch die Beamten gerade Pause. Er trug sein Anliegen vor, wurde weiterverwiesen – an Kriminalkommissar Krause! So
ein Schreck! Womöglich war der Mann mit Leo Krause verwandt!
    »Ein Krause
hackt dem anderen kein Auge aus!«, schimpfte der Vater, als er den Gang entlangging.
    Es gab noch
Wunder in diesen schweren Zeiten, musste er wenig später feststellen, der sympathische
junge Mann war mit dem Schrotthändler nicht einmal bekannt!
    Bergemann
atmete auf. »Es lässt sich nicht leugnen, dass von dort immer wieder Gestank zu
uns herüberweht. Meine Kinder werden krank davon. Wir glauben, er verbrennt da Kunststoffmüll
oder Kabel. Jedenfalls kann ich von meiner Wohnung aus sehen, dass er was vorbereitet!
Könnten Sie der Sache nicht mal nachgehen? Wenn das giftig ist! Womöglich bleiben
dann bei uns allen irgendwelche Substanzen im Körper zurück und wir kriegen Krebs!
Chronisches Asthma! Vielleicht eine Nervenschädigung!«
    »Ich kann
Ihre Sorge gut verstehen. In einer Zeit, in der schon vor Paprika und anderem Gemüse
gewarnt wird, möchte man nicht auch noch giftige Luft atmen müssen. Allerdings ist
es nicht verboten, Müll zu kleinen Häuflein zusammenzuschieben. Vielleicht will
er den Entsorger bestellen und das Zeug abtransportieren lassen.«
    »Einen Entsorger
habe ich dort noch nie vorfahren sehen!«
    »Nun, Sie
sind ja auch nicht den ganzen Tag zu Hause, oder? Aber gut. Ich werde mich mit Eberswalde
in Verbindung setzen, dort sitzen unsere Umweltfachleute. Die haben zwar gerade
einen Fall auf dem Tisch – eine illegale
Mülldeponie in Oberhavel –, aber
ich mach Druck. Mal sehen …«
    Rudolf Bergemann
kehrte am Abend mit einem guten Gefühl zu seinen Lieben zurück. Er war nicht untätig
geblieben, hatte alles nur Mögliche in die Wege geleitet. Lotti fühlte sich bestätigt,
man muss ihm nur Druck machen, dann ist er richtig gut.
     
    In dieser Nacht schlief der Familienvater
dennoch schlecht. Von fern war der Lärm schweren Geräts zu hören. Vielleicht richtete
die Stadt die Baustelle ein, vorn an der Kreuzung, wo die Straße so tiefe Spurrinnen
hat, dass ältere Leute ihren Rollator nicht mehr über die Ampelfurt schieben können,
überlegte er und starrte ins Dunkel, warf sich unruhig von einer Seite auf die andere.
Gegen Morgen fand er endlich Ruhe.
    Doch dann
das böse Erwachen. Halsschmerzen, ein Rest von Qualm hing im Schlafzimmer – und noch mehr. Ekelhaft süßlich,
irgendwie klebrig.
    »Das ist
doch unfassbar! Er hat es wieder getan!«, regte er sich auf, packte Pullover, Pyjama
und Unterwäsche in einen kleinen Koffer. »Lotti, die Polizei wollte sich ja ohnehin
um die Sache kümmern. Könntest du bitte den Kriminalkommissar Krause anrufen? Hier
ist die Karte. Der wird sich ja sicher noch an unser Gespräch von gestern erinnern!
Sag ihm, was passiert ist. Vielleicht kommen die dann
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