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Zur Hoelle mit den Hexen

Titel: Zur Hoelle mit den Hexen
Autoren: Ursel Scheffler
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schon«, sagt Flora und klemmt ihn unter den Arm. »Aufs Rad mit dir und leg die Ohren an!«

Radlerhexen reiten nicht auf Besen

    H uiiijj, saust das farngrüne Hexen-Airbike im siebzehnten Gang durch die Lüfte. Augenblicke später landet Flora vor Hennas Tür in der Klatschmohnstraße 17. Sie klingelt und der Türöffner summt. Flora schiebt das Rad in den Hausgang und versteckt es hinter der Kellertreppe. Dann steigt sie in den ersten Stock hinauf. Dort hat Henna ein Zweizimmerappartment direkt über dem Frisiersalon Simsalabim . Die kleine Wohnung ist sehr geschmackvoll eingerichtet. Titus drängelt sich als Erster durch die Tür und sieht sich kampflustig um. Henna hat einen roten Papagei namens Zinnober. Mit dem streitet Titus für sein Leben gern!
    Â»Titus, benimm dich«, mahnt Flora, die Katergedanken lesen kann. Titus macht einen Buckel und faucht. Zinnober sitzt auf der Lampe und krächzt: »Feigling!«
    Â»Zinnober!«, ruft Henna. »Benimm dich. Sonst darfst du nicht mit in den Urlaub.«
    Zinnober steckt den Kopf unter den linken Flügel und schmollt.
    Â»Du fährst in Urlaub?«, erkundigt sich Flora.
    Â»Das wollte ich eigentlich. Ich hab auch schon eine Idee, wohin. Und ich wollte dich fragen, ob du mitkommst. Aber erst lass uns über diesen aufdringlichen Kerl reden. Lefiz heißt er. Hier ist die Geschäftskarte.« Henna schiebt ihrer Freundin die zerdrückte Karte hin, die sie eben wieder aus dem Papierkorb gefischt hat.
    Flora hält Henna die gleiche Karte unter die Nase und sagt düster: »Bei mir war er auch. Das Ganze ist eine ernste Sache. Dieser Lefiz ist ein Agent von DTG.«
    Â»Du meinst, er kommt von der Unaussprechlichen persönlich?«
    Flora nickt düster. »Bei mir wurde er richtig böse. Und weil ich sein Giftzeugs nicht kaufen wollte, drohte er, mich bei DTG zu verpfeifen.«
    Â»Soll er doch«, sagt Henna trotzig. »Was können sie uns schon anhaben, Schätzchen?«
    Â»Sie könnten uns immerhin die Lizenz zum Hexen entziehen. Sie können uns Pech und Unglück anhexen. Und es kann noch schlimmer kommen - ich meine lebensgefährlich schlimmer.«
    Â»Uiij! Das jagt mir glatt eine Gänsehaut unters Hemdchen. Was machen wir jetzt?«, ruft Henna erschrocken.
    Â»Wir dürfen uns diese Bevormundung nicht mehr gefallen lassen!«, schimpft Flora. »Ich hätte Lust, DTG die Lizenz zum Hexen vor die Füße zu knallen. Egal was passiert!«
    Â»Das könnte katastrophale Folgen haben«, überlegt Henna. »Wir sollten auf jeden Fall morgen Abend beim Skat mit Lilli darüber sprechen. Die ist schließlich auf Katastrophen spezialisiert.«
    Â»Gute Idee«, murmelt Flora. »Vielleicht weiß sie ja auch, wie man Katastrophen abwendet!«

Katastrophen-Lilli schlägt sich tapfer
    D as Geschäft bei Katastrophen-Tours boomt in diesem Jahr. Die Menschen haben es satt, alle Unglücksmeldungen immer nur auf dem Fernsehschirm zu sehen. Dabei sein ist alles! Nervenkitzel »live« ist gefragt. Der Telefondraht in der Buchungsabteilung glüht.
    Zwischen den einzelnen Telefonaten bleibt Lilli kaum Zeit zum Luftholen. Da klingelt es schon wieder.
    Lilli atmet tief durch und nimmt den Hörer ab.
    Â» Katastrophen-Tours, Lilli Blau am Apparat. Was kann ich für Sie tun? - Wie bitte? Nein, ich heiße Blau, nicht Gau 1 !« Lilli verdreht die Augen. Sie hasst diesen Scherz mit ihrem Namen. Der Anrufer macht ihr klar, dass er eine Attraktion mit Nervenkitzel für einen Betriebsausflug sucht.

    Â»Für 150 Personen. Geld spielt keine Rolle. Wir sind im Bankgeschäft tätig. Wir legen was an! Was haben Sie denn so auf Lager?«
    Â»Wie wär’s mit einer brennenden Bohrinsel? Der Bergung eines zerschellten Flugzeugwracks auf den Seychellen?Einer Massenkarambolage auf der Salzburger Autobahn? Oder einem leckgeschlagenen Öltanker im Atlantik?«
    Endlich zeigt der Kunde Interesse.
    Â»Wie groß ist denn der Ölteppich?«
    Â»20 Quadratkilometer.«
    Â»Ein bisschen wenig, finden Sie nicht? Ölteppiche hatten wir außerdem schon. Wie wäre es mit Hochwasser oder einer Feuerkatastrophe?«
    Â»Da hätten wir ein Hochwasser am Rhein und an der Elbe. Günstig gelegen. Noch beste Plätze frei. Direkt hinter den Sandsäcken.«
    Â»Können Sie einen kleinen Deichbruch garantieren?«, erkundigt sich der Kunde
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