Zug der Traeume

soll.«
    »Ich auch nicht. Aber ich denke, für den Anfang könnten wir es mit einem Date versuchen.
    »Einem ganz normalen Date.«
    Ich nicke. Ich glaube, wir haben den richtigen Weg gefunden, doch eine Sache muss ich ihn noch fragen. »Hast du was gegen Kinder?«
    »Nein. Ich kenne eigentlich gar keine. Ich war Einzelkind.«
    »Sie wachsen einem ans Herz«, sage ich. »Also, meins ganz bestimmt.«
    Er streicht mit der Hand über meine Wange, bekommt eine Haarlocke zu fassen und legt sie sicher hinter mein Ohr. »Mein Vater wächst einem nicht ans Herz.«
    »Darüber mache ich mir keine Sorgen. Es ist dein Dad. Er gehört zu dir.«
    »Ich will, dass du zu mir gehörst.«
    Ich rutsche etwas näher, bis wir Hüfte an Hüfte sitzen, Knie an Knie, und dann lasse ich mich zur Seite fallen, lege meinen Kopf auf seine Schulter. »Ja. Das will ich auch.«
    Der Zug ist überfüllt, aber der Mann mit dem Filzhut hat nur Augen für mich. Ich lächele ihm über die Schulter zu und lasse meine Hüften beim Gehen noch ein bisschen stärker schwingen, einfach, weil ich es kann.
    Als ich auf einen freien Platz schlüpfe, setzt er sich neben mich und beugt sich zu mir, um mir ins Ohr zu flüstern. »Lady, Sie werden noch in Schwierigkeiten geraten, wenn Sie in der Öffentlichkeit so gehen.«
    Sein lang gezogener Dialekt entlockt mir ein Lächeln. »Was für eine Art von Schwierigkeiten?«
    »Die beste Art.«
    Josh streckt die Arme aus und wirft sich von Tylers Armen in meine. »Fahren, Mama?«
    »Wir fahren mit dem Zug.«
    »
Fahren?«
, beharrt er, legt die Hände flach an die Fensterscheibe und sieht auf das Gelände des National Railroad Museum hinaus.
    »Nur zweimal im Kreis um das Museum, Kumpel«, sagt Tyler. »Aber wir können so tun, als führen wir nach Topeka, wenn dir das besser gefällt.«
    »Was gibt es denn in Topeka?«, frage ich.
    »Nichts Besonderes, Liebling. Doch es ist ein weiter Weg nach Topeka. Und ich glaube, ein Kerl wie ich könnte die Zeit zu seinem Vorteil nutzen.«
    Ich versteife mein Rückgrat und spiele die Empörte. »Was soll das denn bitte schön heißen?«
    Er beugt sich zu mir und raunt mir etwas ins Ohr, das mir die Schamesröte ins Gesicht treibt.
    »Was sind Sie doch für ein Flegel! Ich sollte Sie aus dem Zug werfen lassen.«
    Er lächelt nur und legt mir den Arm um die Schultern. »Sie sollten mich bei sich behalten. Mit Flegeln hat man mehr Spaß.«
    Ich komme näher, und er kriegt mit den Händen mein Gesicht zu fassen, als ich ihn küsse.
    »Wie lange würde es denn dauern, nach Topeka zu fahren«, frage ich atemlos.
    »Tage.« Nach einer Pause fügt er hinzu. »Und Nächte.«
    Die Trillerpfeife ertönt. Der Zug setzt sich in Bewegung.
    Ich denke, ich werde ihn bei mir behalten, den ganzen Weg nach Topeka und darüber hinaus. Ich denke, das werde ich.

Danksagung
    Für Twitter, ohne das die
Strangers on a Train
-Geschichten nicht existieren würden.
    Und für Meg, Serena, Donna und Sam – danke für die vielen Lacher.

Die Autorin

    © Courtesy Mary Anderson, STUN Photography
    Seit Ruthie Knox in der zweiten Klasse herausgefunden hat, wie man gleichzeitig läuft und liest, hat sie nicht mehr von ihren Büchern aufgeblickt. Mit ihren Contemporary-Romanen hat sie sich innerhalb kürzester Zeit unter Romance-Lesern einen Namen gemacht.

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Die Originalausgabe erschien 2013 unter dem Titel
Big Boy
    bei Samhain Publishing, Cincinnati, Ohio, USA .
    Deutschsprachige E-Book-Erstausgabe März 2014 bei LYX .digital
    verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,
    Gertrudenstraße 30–36, 50667 Köln
    Copyright © 2013 by Ruthie Knox
    Published by arrangement with Samhain Publishing.
Dieses Werk wurde vermittelt durch Interpill Media GmbH, Hamburg.
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2014
    bei EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
    Alle Rechte vorbehalten
    Redaktion: Dorothee Cabras
    Umschlaggestaltung: © Guter Punkt, München | www.guter-punkt.de
    Umschlagmotiv: © Kim Hoang, Guter Punkt
    unter Verwendung von Motiven
    von thinkstock und shutterstock
    Satz und eBook: Greiner & Reichel, Köln
    ISBN 978-3-8025-9430-4
    www.egmont-lyx.de
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