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Zuckermacher 02 - Aschenblüten

Zuckermacher 02 - Aschenblüten

Titel: Zuckermacher 02 - Aschenblüten
Autoren: Mary Hooper
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Wenn wir erfahren, dass der König und sein Hof nach London zurückgekehrt sind, werden wir wissen, dass es dort sicher ist.«
    »Und dann wird uns Mylady für die Rückreise vielleicht eine herrschaftliche Kutsche geben, und wir können unterwegs in Chertsey Halt machen und unsere Familie besuchen«, sagte ich. Aber wir würden uns nicht zu lange dort aufhalten, dachte ich bei mir, denn ich würde es nicht erwarten können, zu Tom zurückzukehren.
    »Wir müssen darum beten, dass Chertsey und unsere Familie von der Pest verschont bleiben«, sagte
    Sarah ernst. »Man sagt nämlich, dass die Seuchen, die London treffen, sich im folgenden Jahr von dort aus weiterverbreiten.«
    Bei diesen Worten verfiel ich in Schweigen, denn ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass die Pest sich ausbreitete und meine Familie ansteckte ..., dass mein Vater, meine Mutter, meine Brüder und meine Schwester heimgesucht wurden. War es nicht mehr als genug, dass in London so viele gestorben waren, dass ihre Leichen auf der Straße verwesten, weil nicht genügend Leute da waren, um sie zu beerdigen? Hatten nicht alle schon genug gelitten?
    »Highclear House!«, rief Mr. Carter plötzlich, und Sarah und ich rutschten schnell zum Fenster, um hinauszuschauen und uns unser neues Zuhause anzusehen.
    Als wir das Haus sahen, blieb uns vor Staunen der Mund offen stehen. Hohe weiße Marmorsäulen standen rechts und links des Eingangs, eine elegante Treppe führte zur Haustür hinauf, und das Haus war unglaublich groß und prachtvoll. Eine breite Auffahrt mit Kieselsteinen führte an der Vorderseite des Hauses vorbei. In der Mitte stand ein Springbrunnen, dessen Wasser sprühend in die Höhe stieg, die Sonnenstrahlen auffing und einen Regenbogen erscheinen ließ.
    Ich starrte Highclear House voller Bewunderung an und dachte bei mir, dass ich noch nie in meinem Leben ein vornehmeres Haus als dieses und noch nie etwas Schöneres als den Regenbogen Über dem Springbrunnen gesehen hatte.
    »Es war mir nicht klar, dass es so vornehm ist!«, sagte Sarah, als wir genug gestarrt und gestaunt hatten und wieder sprechen konnten.
    »Und wir haben nichts anderes als die Kleider, die wir am Leib tragen!«, jammerte ich und versuchte meine widerspenstigen Haare zu glätten und meine Haube mit der freien Hand zurechtzurücken. »Und ich habe nicht einmal mein bestes Kleid an. Ich hätte mein grünes Taftkleid anziehen sollen!«
    Als die Kutsche stehen blieb, wachte Grace auf und versuchte sich aufzusetzen, als wüsste sie, dass sie bei ihrer neuen Wohnstätte angelangt war. Ich konnte es kaum erwarten, aus der Kutsche herauszukommen, beugte mich vor und wollte den Schlag bereits selbst öffnen, als Sarah mir bedeutete, mich wieder zu setzen.
    »Überlass das Mr. Carter«, sagte sie. »Er ist es so gewohnt.«
    Also blieben wir sitzen und warteten, dass Mr. Carter von seinem hohen Kutschbock stieg und die Zügel festband, ehe er zu uns kam, um den Schlag zu öffnen und die Trittstufen herabzulassen. Sarah stieg als Erste aus, und ich Übergab ihr Grace, stieg dann selbst aus der Kutsche und sah mich um. Das prächtige Haus stand vor einem weitläufigen Park, und in der Ferne lag etwas, das aussah wie ein See. Lady Janes Mann, dachte ich bei mir, musste ungeheuer reich sein.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, flüsterte ich Sarah zu, als ich ihr Grace wieder abnahm. »Zur Tür gehen und anklopfen?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Sarah unsicher.
    Wir dankten Mr. Carter dafür, dass er uns hierher gebracht hatte, und er verabschiedete sich von uns und führte die Pferde mitsamt Kutsche die Auffahrt entlang zur Rückseite des Hauses. Einen Augenblick später wurde die riesige Flügeltür geöffnet und eine schwarz gekleidete Frau eilte die Treppenstufen hinunter.
    »Mrs. Beauchurch!«, rief sie aus, und in ihrer Stimme schwang so etwas wie Freude mit. Dann kam sie zu uns und blieb abrupt stehen. »Oh, Ihr seid ja gar nicht...«
    »Nein. Nein, das sind wir tatsächlich nicht«, sagte Sarah, während ich dumm herumstand und nicht wusste, ob ich vor dieser Frau einen Knicks machen oder ob sie eigentlich vor mir knicksen sollte. War sie eine Dienstmagd? Oder war es Lady Jane? Doch es konnte nicht Lady Jane sein, Überlegte ich, denn diese Frau war recht einfach gekleidet. Ihr Kleid aus schwarzem Moire wirkte fast wie ein Trauerkleid, und es lag nur eine einfache Perlenkette um den hohen Rüschenkragen.
    Die Frau versuchte einen Blick ins Innere der sich entfernenden
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