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Zeitlos

Zeitlos

Titel: Zeitlos
Autoren: Edward Finnings
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lies selbst!«
     Markus blieb stehen und las den englischen Text, der augenscheinlich eine Kopie eines vertraulichen Dokumentes darstellte. Als er auch die zweite Seite gelesen hatte, ließ er verblüfft das Papier sinken. »Donnerwetter! Und du glaubst, dass das wirklich echt ist?«
    »Ich fürchte ja, zumindest passt es lückenlos in eine Indizienkette, die sich da, nach allen uns vorliegenden Informationen zu ergeben scheint. Dieses Papier ist den indischen Hackern in die Hände gefallen und beweist, dass es Verabredungen zwischen weltweiten Börsentransaktionen gab und noch gibt, deren Umfänge Schwindel erregende Höhen erreichen. Das ist ein Riesenkomplott. Wenn du willst, dass deine Kinder eine Zukunft in Frieden und Freiheit vor sich haben sollen, dann müssen wir jetzt etwas tun! JETZT!«
    »Lars, du bist verrückt. Wie stellst du dir das vor?«
    »Wir werden das tun, was Simon schon einmal ins Gespräch brachte: Wir legen den weltweiten Datenverkehr für eine Weile lahm und beenden damit dieses böse Spiel – solange wir noch können! Ein Spiel, das nur mittels unserer modernen Chiptechnologie in diesem gigantischen Ausmaß möglich wurde. Simon hat doch behauptet, dass eine Umwandlung der Siliziumgitter denkbar wäre, welche dazu führen könnte, Silizium basierte Chips unbrauchbar zu machen. Weißt du, ob er noch an dieser Sache arbeitet?«
    »Ja, tut er. Und ich habe mich weiter mit HAARP beschäftigt. Die Schumannfrequenz steigt immer noch. Bald ist sie auf derselben Höhe wie unser Wachbewusstsein, aber warte mal …! Das hieße ja  ...«
    »Das hieße, dass dann ein Kanal offen stünde, um das Denken der gesamten Menschheit im Wachbewusstsein, also dem Alltagszustand, zu erreichen und bei Bedarf entsprechend beeinflussen zu können«, ergänzte Lars prompt.
    »Lars, es fällt mir wie Schuppen von den Augen! Das Kosmische Rauschen begleitet die Anhebung der Schumannfrequenz, hat aber nur ablenkende Funktion. Die Mayagläubigen sollen sich bestätigt sehen und annehmen, dass das Bewusstsein der Menschen von wohlmeinenden Außerirdischen angehoben werden soll, um den beginnenden Übergang in das Zeitalter des Wassermannes zu schaffen.
    Die Wahrheit scheint jedoch eine andere zu sein: Die Schumannfrequenz wird mittels HAARP angeregt, um das Tagbewusstsein der Menschen zu beeinflussen und im Sinne bestimmter Interessengruppen manipulieren zu können. Das könnte man erreichen, indem man bestimmte Schwingungsmuster auf die Schumannwelle als Trägerwelle aufmoduliert, genau so, wie Radioprogramme mittels UKW als Trägerfrequenz übertragen werden. Man könnte damit furchtbare Sachen machen, zum Beispiel, Frequenzmuster bestimmter Krankheitsbilder oder emotionale Muster auf die Gehirne übertragen und die Menschen so ihres freien Willens berauben, um sie unkritisch und willfährig für die jeweilige Interessenlage der Verursacher zu machen. Die Menschheit steht vor einem Abgrund, einer neuen Ära der Versklavung – das ist es!«
    Markus musste sich auf die am Wegrand stehende Bank setzen, ihm schwindelte. Mit blutleeren Lippen und verinnerlichtem Blick flüsterte er: »Das ist ja furchtbar! Entsetzlich! Lars, wir müssen der Society die Lage erklären!«
    Lars war stehen geblieben und hielt sich die Stirn. Er dachte nach. Seine Lippen formten unhörbare Worte, dann schien er zu einem Ergebnis zu kommen: »Ich habe mit der Society durchaus meine Zweifel, sie scheint sehr von den Mayaprophezeiungen beeinflusst zu sein. Wenn es unserer Gruppe gelingen sollte einen weltweiten Daten-GAU auszulösen, dann könnte das als Terrorakt angesehen werden. Je mehr Leute davon wissen, desto eher kommt man uns auf die Spur. Nein, ich denke, wir sollten uns in der Gruppe besprechen und dann noch einmal Coratscha befragen.« 
    »Wir sieben allein, gegen den Rest der Welt? Ich glaube kaum, dass unsere Kräfte ohne das Schamanennetz ausreichen werden.«
    »Wir sind nicht sieben, sondern sechs. Lass Brayasil außen vor, denn das könnte den Maya-Nachkommen, die glauben, dass nun ihre Zeit gekommen sei, ebenfalls nicht so recht in den Kram passen. Außerdem vergisst du, dass wir von ihm mächtige Werkzeuge erhalten haben – wir haben sie nur noch nicht ausprobiert!«
    Nun setzte sich auch Lars. Gemeinsam schwiegen sie eine Weile und hingen ihren durcheinander wirbelnden Gedanken nach, die von ihren überwältigten Hirnen erst einmal verarbeitet und geordnet werden mussten.
     
     
     

18.05.2012, Freitag; 10.49 Uhr/MEZ;
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