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Zeig mir, was Liebe ist

Zeig mir, was Liebe ist

Titel: Zeig mir, was Liebe ist
Autoren: Cindy Gerard
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und warf sie auf den Tisch.
Sie reichten, um die Rechnung zu begleichen und beinhalteten außerdem
ein großzügiges Trinkgeld für Sheila, die Kellnerin.
Mit stahlhartem Griff packte er dann Carries Ellenbogen und drängte
sie zur Tür. Ohne auf ihre Proteste zu achten, schnappte er sich
unterwegs noch ihre rote Kaschmirjacke und drückte sie ihr in
den Arm.
    Die
kleine Glocke über der Eingangstür bimmelte, als die Tür
sich hinter ihnen schloss. Die vor Wut schnaubende Carrie verfluchte
Ryan noch immer, als er sie, ohne zu zögern, zu ihrem Wagen
führte.
    "Fahr
nach Hause", befahl er ihr und öffnete die Fahrertür.
    "Fahr
zur Hölle!" zischte sie ihn an.
    Er
drückte sie sanft, aber unerbittlich hinter das Lenkrad. "Ja,
das wäre eine Möglichkeit. Aber erst einmal werde ich dir
folgen, um sicherzugehen, dass du in die richtige Richtung fährst."
    "Du
elender Neandertaler!" fauchte sie und schlug die Tür zu.
    "Oh,
oh." Er beugte sich vor und schaute durch das Fenster auf ihre
vor Wut geröteten Wangen, bevor er aufs Wagendach klopfte. "Und
dass du mir nicht zu schnell fährst!"
    Sie
blickte starr geradeaus, legte den Gang ein und gab Gas.
    Ryan
atmete einmal tief durch und schob seinen Stetson zurück. Dann
marschierte er zu seinem glänzenden schwarzen Truck und
kletterte hinter das Lenkrad.
    "Na,
das hast du ja richtig gut hinbekommen, was?" murmelte er, als
er sich in den Verkehr einreihte und aufs Gaspedal drückte, um
Carrie einzuholen.
    Morgen
würde er mit Travis reden. Sein Freund sollte gefälligst
jemand anderen finden, der seine kleine Schwester bewachte. Einen
Eunuchen vielleicht – was er nun wirklich nicht war. Und daran
erinnerte Carrie ihn nur allzu oft. Sie brachte sein Innerstes zum
Lodern wie eine Stange Dynamit mit einer gefährlich kurzen
Zündschnur. Sie war eine sehr heiße, sehr scharfe –
hatte er schon heiße erwähnt? – Frau, die er
eigentlich als seine kleine Schwester ansehen sollte.
    Verdammt.
    Er
atmete tief durch. Carrie war nicht seine Schwester, obwohl seine Mom
und sein Dad sie und Travis aufgenommen hatten, als deren Eltern vor
vierzehn Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen waren. Er
hatte noch immer das Bild von der traurigen, einsamen, zehnjährigen
Carrie vor Augen, die in seinen Armen geweint hatte. Und es brach ihm
noch immer das Herz, wenn er daran dachte, was sie durchgemacht
hatte. Doch in letzter Zeit hatte er Schwierigkeiten damit, sie als
das niedliche kleine Mädchen oder als seine Ersatzschwester
anzusehen.
    Es
war eine Sache gewesen, als sie zehn und er achtzehn gewesen war.
Auch als er Anfang zwanzig und sie eine aufblühende
Sechzehnjährige gewesen war, die für ihn geschwärmt
hatte, war noch alles in Ordnung gewesen. Er hatte ihre Verliebtheit
toleriert und auch nichts dagegen gehabt, auf sie zu achten –
zumindest, wenn er in Royal gewesen war, was angesichts seiner
Collegezeit und der anschließenden fünf Jahre als
Rodeoreiter nicht sehr häufig gewesen war.
    Aber
jetzt … nun, jetzt war alles ganz anders. Das Auge, das er auf
Carrie geworfen hatte, war längst kein brüderliches mehr –
sosehr er sich auch bemühte.
    Verdrießlich
folgte er ihrem Wagen. Travis würde ihn umbringen, wenn er auch
nur ansatzweise ahnte, dass Ryan an Carrie in Zusammenhang mit
Betten, Fesseln und schwarzer Spitze dachte – worin sie, das
hatte er für sich schon beschlossen, bestimmt verdammt gut
aussehen würde – genauso wie ohne.
    Er
verscheuchte das allzu lebendige Bild aus seinem Kopf und schloss zu
ihr auf. Als sie ihn im Rückspiegel wütend anfunkelte,
winkte er ihr lässig zu. Typisch für Carrie, zeigte sie ihm
den berüchtigten Mittelfinger, fuhr noch schnell bei Gelb über
die Kreuzung und ließ ihn fluchend bei Rot an der Ampel zurück.
    "Diese
verdammte Frau!" murmelte er kopfschüttelnd, doch
gleichzeitig musste er grinsen. "Sie wird noch mein Tod sein."
    Er
dachte an ihr seidiges rotes Haar, den großen, sinnlichen Mund.
Die vollen, festen Brüste, die langen, schlanken Beine.
Unbehaglich rutschte er auf seinem Sitz hin und her, weil er das
Gefühl hatte, seine Jeans wäre einige Nummern zu klein –
ein Gefühl, das er leider in letzter Zeit fast immer bekam, wenn
er Carrie sah.
    Einige
Straßenzüge weiter schloss er wieder zu ihr auf, und fünf
Minuten später parkte er mit laufendem Motor vor ihrem Haus und
sah ihr zu, wie sie aus dem Wagen stieg und zum Eingang stürmte.
Selbst wenn sie so aufgebracht war wie jetzt, war ihr
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