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Zauberhafte Freundschaft

Zauberhafte Freundschaft

Titel: Zauberhafte Freundschaft
Autoren: Linda Chapman
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winkte Rosie und Wolkenstern zum Abschied zu, als Sternenschweif sich schon hoch in die Luft erhob und sie sicher nach Hause brachte.
    Als sie zu Hause angekommen waren, verwandelte Laura Sternenschweif im Schutz der Bäume schnell wieder in ein Pony, füllte sein Heunetz auf und verabschiedete sich von ihm. Morgen war der erste Schultag nach den Sommerferien, und Laura wollte auf keinen Fall verschlafen! Schon kurze Zeit später lag sie in ihrem Bett. Ihr fiel ein, dass sie eigentlich noch die heutigen Erlebnisse als Hüterin in ihrem Tagebuch notieren sollte. Doch im selben Moment fielen ihr die Augen zu, und sie schlief tief und fest ein.
    Am nächsten Morgen konnte Laura beim Frühstück kaum ihre Augen offen halten. Zwar machten sie die nächtlichen Ausritte mit Sternenschweif nicht müde, das war eine weitere seiner magischen Fähigkeiten, doch ihre kleine Schwester Sophie hatte die ganze Nacht geweint und alle wach gehalten.
    „Ich bin so müde“, jammerte Laura.
    „Und ich erst!“, antwortete ihr neunjähriger Bruder Max. „Ich hätte nicht gedacht, dass so ein kleiner Mensch einen solchen Lärm machen kann.“
    Sie beide bemerkten nicht, wie ihr Vater sich heimlich von hinten an sie heranschlich und plötzlich wie ein Hahn krähte. „Guten Morgen, ihr zwei Schlafmützen! Habt ihr gut geschlafen?“

    Max und Laura sahen sich ungläubig an.
    „Hast du Sophie heute Nacht nicht gehört, Papa?“, fragte Max ganz erstaunt.
    „Hmm, nein, ich habe ganz hervorragend geschlafen!“, antwortete Mr Foster fröhlich.
    Laura seufzte. Das war doch typisch für ihren Vater. Er hatte so einen festen Schlaf, dass ihn wahrscheinlich nicht mal ein Erdbeben stören würde.
    Umso mehr ärgerte es sie, dass sie kaum geschlafen hatte. Nachdem sie von Sophies Weinen geweckt worden war, hatten sie ihre Sorgen über ihre Aufgabe als Hüterin wach gehalten. Laura wollte gerade vom Tisch aufstehen, um ihren Teller zur Spülmaschine zu bringen, als sie plötzlich auf etwas Weiches trat, das laut aufwinselte.
    „Walter, musst du immer im Weg liegen!“, fuhr sie den kleinen Hund an. Walter zog den Schwanz ein und trollte sich winselnd unter den Tisch. Im selben Augenblick merkte Laura, dass sie völlig überreagiert hatte. Der kleine Hund konnte schließlich nichts dafür, dass sie kaum geschlafen hatte.
    „Was ist denn eigentlich los, Laura?“, fragte ihr Vater, als sie kurze Zeit später im Auto saßen und er sie zur Schule brachte. „Stimmt irgendetwas nicht?“
    „Nein, nein, es ist nichts. Ich bin nur etwas müde“, antwortete Laura ihm ausweichend. Sie musste das Geheimnis der Einhörner gut bewahren und durfte mit niemandem darüber sprechen. Doch langsam hatte sie das Gefühl, dass ihr alles zu viel wurde. Niemand war da, dem sie ihre Sorgen anvertrauen konnte. Mit einem anderen Menschen konnte sie nicht darüber sprechen, und für Sternenschweif war es das Schönste auf der Welt, das Einhorn einer Hüterin zu sein. Schließlich hatte er die große Ehre abgelehnt, nach Arkadia, dem geheimen Land der Einhörner, zurückzukehren. Stattdessen war er auf der Erde geblieben, um bei Laura sein zu können. Sie wussten beide, dass er eines Tages dorthin zurückkehren würde, aber dieser Tag war sicherlich noch ganz weit entfernt. Deshalb fühlte sich Laura auch ihm gegenüber schuldig, wenn ihr alles zu viel erschien. Sie sehnte sich nach der Zeit zurück, als sie einfach nur die ganze Nacht fliegen konnten, wohin sie wollten, und sich um nichts sorgen mussten.
    „Hallo, Laura, jetzt geht es wieder los!“, rief Mel ihr schon quer durch das Klassenzimmer zu. Sie und Jessica waren ihre besten Freundinnen, und Laura freute sich sehr, die beiden zu sehen. Als sie zu ihnen hinüberging, bemerkte sie ein Mädchen, das neben ihnen stand. Sie hatte große braune Augen und ein freundliches Gesicht. Dunkle Locken fielen auf ihre Schultern.
    „Das ist Jane“, stellte Jessica das neue Mädchen vor. „Und stell dir vor, Laura, Jane hat auch ein eigenes Pony!“
    Laura lächelte. Ein Mädchen, das ein Pony hatte, konnte einfach nur nett sein. „Dann lasst uns doch heute Nachmittag alle zusammen ausreiten“, schlug sie vor. Alle stimmten begeistert zu.
    Es läutete, und die Mädchen verteilten sich auf ihre Plätze. Die erste Stunde begann.
    Sie hatten Mathematik, und eigentlich war das Lauras Lieblingsfach, und auch die Lehrerin mochte Laura sehr. Doch sosehr sie sich auch dagegen wehrte, ihr fielen ständig die Augen
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