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Zauberhaft Entbrannt

Zauberhaft Entbrannt

Titel: Zauberhaft Entbrannt
Autoren: Serena S. Murray
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kleine Gestalt, die nun vor ihm lief. Wer war hier eigentlich das furchteinflößende Monster und wer eine kleine Hexe, die nicht mal als nachmittags Snack geeignet war? Er war der Nachfolger seines Vaters, einem gefürchteten Drachen, der im Mittelalter ganze Dörfer niedergebrannt hatte. Auch seine Mutter konnte extrem furchteinflößend sein. Und nun – was war geschehen? Er hatte sich bequatschen lassen. Anders konnte er es nicht nennen. Er habe ihr die Sicht versperrt, meinte sie. Das Ergebnis war, dass er nun die meiste Zeit auf ihren Hintern starrte und seine Gedanken immer wieder abwanderten. Dabei hätte er eigentlich viel Wichtigeres zu tun, als mit einer vorlauten, respektlosen Hexe – zugegebenermaßen mit einer ansehnlichen Rückseite – durch irgendwelche Tunnel zu laufen. Wäre er nicht vom Blitz getroffen worden, dann hätte er bereits die Informationen, die er brauchte, um den Dieb zu stellen, der seine Familie überlistet hatte.
    „Nun hör schon auf zu schmollen “, sagte Amy. Doch umdrehen wollte sie sich nicht. Wenn sie in das Gesicht des Drachens schaute, dann müsste sie bestimmt anfangen zu lachen. Und dann würde er noch mehr den Kopf hängen lassen. Oder seine Zähne einsetzen. Als es in ihrem Rücken immer wärmer wurde und sie die Schritte des Ungetüms nicht mehr hörte, drehte sie sich doch um. Der Drache stand ein Stück von ihr entfernt. Er starrte auf einen Punkt auf den Boden. Seine Flügel zitterten leicht. Er hatte kein Feuer gelegt und doch strahlte sein Körper Wärme aus. Vorsichtig trat sie einen Schritt näher, blieb aber sofort wieder stehen, als sich die Gestalt vor ihr verkleinerte. Erst verschwanden die Flügel, dann der Drachenschwanz, dann schrumpfte der Körper immer mehr. Bis ein Mann mit breiten Schultern, dunkelbraunen Haaren und smaragdgrünen Augen vor ihr stand. Und diese Augen waren nun nicht mehr auf den Boden gerichtet, sondern sie sahen direkt sie an. Amy hatte das Gefühl, völlig entblößt vor ihm zu stehen. Sein Blick schien ihre Seele zu erreichen und sie verspürte ein seltsames Kribbeln in ihrem Bauch.
     
    Mac beobachtete, wie die Hexe nach Luft schnappte, als er in seiner menschlichen Gestalt vor ihr stand. Die Verwandlung war nicht von ihm ausgegangen, doch im Prinzip war er froh darüber. So kamen sie vielleicht schneller aus diesem Tunnel raus, wenn er nicht immer mit dem Kopf an die Decke stieß. Sein Körper kribbelte noch immer von der Verwandlung. Jetzt, wo er nur etwa einen Kopf größer war als die Frau vor ihm, konnte er mehr Details an ihr erkennen. Das Kleid schmiegte sich regelrecht an ihren kurvigen Körper. Ihre Haare schimmerten leicht im Flackern der Fackeln. Ihr Mund schrie ihn förmlich an, ihn zu kosten. Da sie noch immer sprachlos vor ihm stand, konnte er genauso gut die Gunst der Stunde nutzen. Langsam, einem Raubtier gleich, ging er auf sie zu. Ihre Augen weiteten sich leicht, doch noch immer bewegte sie sich nicht. Alle Gedanken verschwanden aus seinem Kopf. Die Mission, die er eigentlich schnellstmöglich beenden musste. Die Schmerzen in seinem Rücken. Alles verblasste, als er direkt vor der Hexe stehen blieb. Dann hob er die Hand, strich mit seinen Fingern ihre Lippen nach, ehe er den Kopf senkte und ihren Mund in Besitz nahm.
     
    Amy schwirrte der Kopf. Sie wusste nicht, wie es passiert war, aber jetzt stand sie mit dem Rücken gegen die Wand gepresst da. Ein Mann, den sie nicht kannte, schien sie bei lebendigem Leib zu verschlingen. Seine Zunge spielte mit ihr, neckte sie. Aus ihrer Kehle stahl sich ein Stöhnen, als sein muskulöser Körper noch näher kam und ihre empfindsame Haut berührte. Eine Hand hatte er in ihren Haaren vergraben, mit der anderen stütze er sich an der Wand ab. Sie wusste nicht, wie lange sie so dastanden, doch irgendwann löste er sich von ihr und gab ihr die Möglichkeit, ihre Lungen mit lebensspendendem Sauerstoff zu füllen. Noch immer brachte sie kein Wort über die Lippen. Der Fremde hatte einen seltsam intensiven Blick. Seine Augen zogen einen sofort in den Bann. Amy versank regelrecht in ihnen, ehe sie den Kopf schüttelte, um die Nebelfetzen zu vertreiben. Das nahm Mac als Zeichen dafür, ihr etwas Raum zu lassen. Er rückte ein Stück von ihr weg, hielt sie jedoch noch immer gefangen. Als er sprach, hörte sich seine Stimme rauer als sonst an.
    „Ich habe mich noch gar nicht richtig vorgestellt. Mein Name ist Mac. Verrätst du mir auch deinen Namen, kleine Hexe.“ Bei den letzten
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