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Zauber der Hoffnung

Zauber der Hoffnung

Titel: Zauber der Hoffnung
Autoren: Raeanne Thayne
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war. Sechs Monate später war er wieder verheiratet, und demnächst kam der erste Nachwuchs zur Welt.
    Ob es Claire gefiel oder nicht, kümmerten sich inzwischen alle drei um die Kinder. Wenn Owen und Macy bei ihrem Vater übernachteten, war Holly nun mal ein wichtiger Teil in ihrem Leben, und deswegen wollte Claire nicht gehässig oder verbittert sein. Genauso wenig konnte sie aus Hope’s Crossing wegziehen, nicht solange sie hier ihr Geschäft hatte und Macy und Owen ihren Vater brauchten.
    „Bist du sicher, dass es dir gut geht?“, fragte Holly. „Soll ich nicht besser hierbleiben, bis die Polizei da ist? Du weißt schon, zur moralischen Unterstützung.“
    „Das ist wirklich nicht nötig“, erwiderte sie in dem Moment, in dem die Türglocke erneut bimmelte. Sie drehte sich um, und mit einem Schlag war der Tag trotz allem nicht mehr ganz so trostlos und düster.
    Der neue Chief, dunkelhaarig, sehr attraktiv und geradezu unglaublich männlich, stand in dem mit blitzenden Perlen übersäten Eingang. Er trug Jeans, ein hellblaues Hemd und Krawatte, darüber den offiziellen Parka der Hope’s-Crossing-Polizei. An seiner Hüfte hing eine Pistole, auf der anderen Seite die Dienstmarke.
    Der Chief betrachtete das wilde Durcheinander und schüttelte den Kopf. „Was soll ich nur mit dir machen, Claire? Kaum habe ich dich vor fünfzehn Jahren mal aus den Augen gelassen, steckst du schon in Schwierigkeiten.“
    Und da musste sie lachen. Offenbar hatte Riley es nicht verlernt, ihren merkwürdigen Sinn für Humor – wie ihre Mutter es ausdrückte – zu treffen. Die Arme weit geöffnet, trat er einen Schritt auf sie zu, und ohne zu zögern, schmiegte sie sich an ihn.Anders als Hollys kurze Umarmung fühlte sich diese hier warm und vertraut und vollkommen natürlich an. Zum ersten Mal an diesem Tag hatte sie das Gefühl, in Sicherheit zu sein.
    Viel zu schnell schob er sie ein Stück von sich, damit er sie betrachten konnte, und sofort war sie sich ihrer sechsunddreißig Jahre, der zwei Kinder und ihrer Scheidung schmerzhaft bewusst.
    „Du siehst fantastisch aus, Claire. Wie lange ist es jetzt her?“
    Diesem Lächeln hatte sie noch nie widerstehen können. Nicht einmal damals, als er nur der nervige kleine Bruder ihrer besten Freundin gewesen war, dessen einziger Lebenszweck darin bestand, sie und Alex in den Wahnsinn zu treiben. Dass sie sich nach all den Jahren nun auf einmal zu ihm hingezogen fühlte, war wirklich überhaupt nicht angebracht. Und schon gar nicht jetzt, wo ihr Leben und ihr Laden dermaßen durcheinandergeraten waren.
    „Keine Ahnung. Auf jeden Fall ein paar Jahre. Wie das nun mal so ist, wenn man an die Küste abhaut und einfach alles hinter sich lässt.“
    „Ich habe gehört, dass du endlich Dr. Vollidiot den Laufpass gegeben hast. Wurde auch höchste Zeit. Du warst immer viel zu gut für ihn, von Anfang an. Mir ist nicht klar, was du jemals an diesem kleinen Angeber gefunden hast.“
    Ungefähr eine halbe Minute zu spät und mit einer Mischung aus Entsetzen und Belustigung fiel Claire wieder ein, dass Holly immer noch da war. Sie drehte sich etwas zur Seite, um Rileys Aufmerksamkeit auf die andere Frau zu lenken.
    „Ähm, Riley. Darf ich dir Holly vorstellen, Jeffs neue Frau? Holly, das ist Riley McKnight, ehemals stadtbekannter Satansbraten und jetzt der neue Chief der Polizei von Hope’s Crossing.“
    Mit hochrotem Kopf und Schmollmund sah Holly aus, als ob sie einen acht Millimeter großen venezianischen Klunker verschluckt hätte.
    „Entschuldigen Sie, Ma’am.“ Riley schenkte ihr ein entschuldigendes Lächeln, hielt dabei aber hinter seinem Rücken die Finger so gekreuzt, dass nur Claire es mitbekam. „Claire ist eine alteFreundin von mir, ich fürchte, ich habe mich da etwas hinreißen lassen, ohne nachzudenken.“
    Holly schien nicht zu wissen, was zu tun war – ob sie ihren Ehemann verteidigen oder die peinliche Situation einfach ignorieren sollte. Sie wirkte verunsichert und schrecklich jung, obwohl Riley mit seinen dreiunddreißig Jahren nur acht Jahre älter als sie war.
    Dann hatte sie offenbar beschlossen, ihn einfach zu übersehen. Steif sagte sie zu Claire: „Ich schätze, du brauchst mich jetzt nicht mehr, oder?“
    „Nein, ich komme schon klar.“ Jetzt tat es ihr leid, dass sie einen Moment lang so etwas wie Schadenfreude verspürt hatte. „Aber danke dir. Und ich werde dir Bescheid geben, wann ich das Geschäft wieder aufmache. Dann können wir uns ein paar hübsche
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