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Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)

Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)

Titel: Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
Autoren: Tina Folsom
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sondern nach Rache. Süßer als Hunger bettelte er, gestillt zu werden.
    Zane schlug seine Hand durch die Brustwand des Vergewaltigers umschloss das schlagende Herz. Das lebensgebende Organ wummerte in seiner Faust, seine Zuckungen noch immer stark, als es gegen das Unausweichliche ankämpfte.
    „Du wirst nie wieder jemanden verletzen.“
    Als er das Herz aus dem Körper riss, verblassten die Augen des Mannes. Zane starrte auf das noch immer schlagende Herz in seiner Hand, als das warme Blut aus den abgerissenen Venen und Arterien seinen Arm entlang floss. Ein Blutbach tunnelte sich in den Ärmel seines schwarzen Hemdes, durchtränkte ihn, klebte den Stoff an seine Haut.
    Langsam beruhigte sich sein Herzschlag wieder.
    Es war vorbei.
    „Rachel, er ist tot. Jetzt bist du in Sicherheit.“
    Zane drehte sich um, doch Rachel war verschwunden. An ihrer Stelle kauerte eine rotblonde junge Frau an dem Müllcontainer. Sie wimmerte und zitterte. Ihre Tränen hatten ihre schwarze Wimperntusche verwischt und lange Schmierer an ihren Wangen hinterlassen. Ihre Lippen bebten.
    Zane blinzelte. Rachel war nicht sicher. Rachel war weg und er konnte sie nicht zurückholen. Doch dieses Mädchen war am Leben und ihr Angreifer war tot.
    Er ging einen Schritt auf sie zu, um ihr die gute Nachricht zu überbringen, doch sie wich vor ihm zurück.
    „Neeiiin!“, rief sie atemlos, ihre Augen suchten verzweifelt nach einem Fluchtweg als ob sie dachte, dass Zane sich als nächstes an ihr vergreifen wollte.
    „Ich tu dir nichts.“ Er streckte seine blutige Hand nach ihr aus, doch diese Geste ließ sie nur noch mehr zurückschrecken.
    Zane wusste, was sie sah. Seine Jeans und sein Hemd waren blutverschmiert. Die klebrig-warme Flüssigkeit hatte selbst seine Schuhe nicht verschont. Doch das war nicht das Schlimmste. Das Mädchen, das er gerettet hatte, sah sein Vampir-Ich, die tödlichen Klauen, die scharfen Fänge, die durch seine Lippen stießen und die glühend roten Augen, die ihn aussehen ließen wie einen Teufel. Sein kahler Kopf unterstrich die Gefahr, die stets von ihm ausging, auch wenn er in seiner menschlichen Form erschien. Selbst ohne seine Reißzähne fürchteten sich die Leute vor ihm – und das sollten sie auch.
    Er hatte einen Mann abgeschlachtet, wie es nicht einmal ein Metzger mit einem Schwein machen würde, und er empfand keinerlei Reue. Er hatte getan, was nötig war, selbst wenn die meisten Menschen es nie verstehen würden. Das Böse musste sofort ausgelöscht werden, bevor es eine Gelegenheit hatte, sich auszubreiten und wie ein Krebs ein ganzes Volk zerstören konnte. So wie es einst geschehen war, als die Welt daneben gestanden und zugesehen hatte.
    Bis es zu spät war, bis das Schlimmste schon geschehen war.
    „Du wirst alles vergessen“, versprach Zane dem verängstigten Mädchen und erlaubte seinen mentalen Fähigkeiten, die Erinnerungen an die Geschehnisse der Nacht aus ihrem Gedächtnis zu löschen, einschließlich der Vergewaltigung. Wenn sie morgen aufwachte, würde sie sich an nichts erinnern können, weder an den Mann, der sie angegriffen hatte, noch an den Mann, der sie vor dem Monster gerettet hatte.
    Oder war Zane das Monster? War er derjenige, vor dem man Angst haben musste, derjenige, der böse war, weil er Rache dafür wollte, was seiner Familie und ihm angetan worden war?
    Während das warme Blut seines Opfers an seiner Haut und Kleidung trocknete, als er durch die Nacht schritt, schwebte erneut das Gesicht seines Peinigers vor seinem geistigen Auge und verspottete ihn. Er musste dieses Kapitel seines Lebens beenden und ihn finden. Sonst würde der Friede ihm für immer vorenthalten sein und Freude ein Fremdwort bleiben.
     

2
     
    „Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?“
    Samson, der Gründer von Scanguards, schleuderte die Tageszeitung auf den wuchtigen Schreibtisch in seinem Arbeitszimmer und erhob sich aus seinem Sessel. Er war groß und etwas breiter als Zane, der trotz seiner Schlankheit nicht minder tödlich war. Er hatte seinen Boss selten verärgert erlebt, doch heute Nacht war er wütend.
    Zane schielte auf die Schlagzeile: Monströser Killer schneidet Herz aus unschuldigem Partygänger . Was für ein Schwachsinn! Er hatte überhaupt nichts geschnitten – diese Reporter sollten ihre Artikel besser recherchieren! Und sein Opfer war alles andere als unschuldig.
    „Er hat’s verdient.“
    „Habe ich dir erlaubt zu sprechen?“, fauchte Samson. Seine Fänge fuhren sich dabei aus
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