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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer
Autoren: Timothy Zahn
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wir uns einkapseln?«
    Pheylan betätigte den letzten Schalter. »Ja«, sagte er, zog die Hände in den Sitzlehnen zurück und bereitete sich mental auf den Ausstieg vor.
    Und mit einem abrupten Wellenschlag, bei dem Pheylan in den Gurten nach vom gerissen wurde, schnellten die Abteilungen aus Speichermetall aus dem Deck und der Decke, schlangen sich um seinen Sitz und verpackten ihn in einem luftdichten Kokon. Einen Herzschlag später wurde er in sein Sitzkissen gepresst, als die Brücke sich um ihn herum auflöste und jede einzelne Wabenkapsel von dem sterbenden Koloss fortgeschleudert wurde, der einmal die Kinshasa gewesen war.
    »Auf Wiedersehen«, murmelte Pheylan den Überresten seines Schiffs zu und tastete nach der Bedienung für die Blende des Sichtfensters. Der emotionale Hammer würde ihn wohl erst später treffen, sagte er sich abwesend. Fürs Erste hatte das Überleben höchste Priorität. Sein eigenes Überleben und das seiner Mannschaft.
    Die Sichtblenden wurden zurückgezogen, und er drückte die Nase gegen das Sichtfenster, das zur Kinshasa hinausging. Die anderen Rettungskapseln waren dunkle, flackernde Lichtflecken; sie entfernten sich vom zerfetzten und geschwärzten Rumpf, der noch immer von den Lasern der Außerirdischen malträtiert wurde. Er hatte keine Ahnung, wie viele der Wabenkapseln noch intakt waren -aber diejenigen, die noch funktionierten, müssten ihre Insassen am Leben erhalten, bis sie schließlich geborgen wurden. Er bewegte sich vorsichtig in der Enge der Kapsel und ging zum Sichtfenster, das zum Hauptgefechtsfeld hinausging, und schaute hinaus.
    Der Kampf war zu Ende. Die Einsatzgruppe der Friedenstruppen hatte verloren.
    Er trieb am Fenster. Sein Atem hauchte Dunstflecke auf die Scheibe. Er war wie betäubt und vermochte sich nicht zu bewegen. Die Piazzi loderte hell. Sauerstoff entwich aus einem Leck in den Tanks und nährte das Feuer sogar im Vakuum des Weltraums. Die Ghana und Leekpai waren geschwärzt und stumm, genauso wie die Bombay und Seagull. Und von der Badger sah er überhaupt keine Spur.
    Und die Jütland - der mächtige Defensiv-Träger der Rigel-Klasse Jütland - drehte sich langsam im Raum. Tot.
    Und die vier außerirdischen Sternenschiffe waren auch noch da. Sie schienen völlig unversehrt.

    »Nein«, hörte Pheylan sich murmeln. Das war unmöglich. Völlig unmöglich. Dass eine Einsatzgruppe der Rigel-Klasse in sechs Minuten - sechs Minuten - vernichtet worden sein sollte, war unerhört.
    Bei einem der Außerirdischen flackerte Laserfeuer auf, dann bei einem anderen und noch einem anderen. Pheylan runzelte die Stirn und fragte sich, worauf sie jetzt noch schossen. Vielleicht auf die Dragonfly-Jäger der Jütland, von denen noch ein paar herumflogen? Die Außerirdischen schossen wieder, und wieder Plötzlich überkam Pheylan die Erkenntnis, und Entsetzen packte ihn. Die Außerirdischen schossen auf die Wabenkapseln! Systematisch und gründlich vernichteten sie die Überlebenden des Kampfs!
    Er stieß einen leisen unflätigen Fluch aus. Die Kapseln stellten doch keine Bedrohung für die Außerirdischen dar -
    sie waren nicht bewaffnet, gepanzert und nicht einmal mit Triebwerken ausgestattet. Sie einfach so zu zerstören, verwandelte einen militärischen Sieg in ein kaltblütiges Gemetzel.
    Und es gab nichts, was er dagegen tun konnte, außer hier zu sitzen und zuzusehen, wie es geschah. Die Kapsel war im Grunde nur ein kleiner Kegel mit einer Stromversorgung, einem Kohlendioxid/Sauerstoff-Konverter, Sauerstoff-Reservetank, Notfunkfeuer, einem Kommunikationslaser für kurze Strecken, Rationen für zwei Wochen, einem Abfallentsorgungssystem. Er hatte fast schon mit den Fingern die Zugangsklappe der Ausrüstung aufgehebelt, als der Gedanke sich in seinem Bewusstsein herauskristallisierte. Die Außerirdischen da draußen vernichteten jedes Wrackteil in ihrem Sichtfeld; sie machten gezielt Jagd auf die Kapseln und vernichteten sie. Und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
    Das Notfunkfeuer war ein bewusst einfach konzipiertes Gerät, unverwüstlich und narrensicher wie kaum ein anderer Ausrüstungsgegenstand im Inventar der Friedenstruppen. Aber narrensicher bedeutete nicht unbedingt
    »sabotagesicher«. Er rammte die Klinge seines Multifunktionswerkzeugs in die interne Notstromversorgung, durchtrennte jeden Draht und Schaltkreis und hatte das Gerät nach einer Minute zum Schweigen gebracht.
    Pheylan atmete tief durch und spürte kalten Schweiß auf der
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