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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer
Autoren: Timothy Zahn
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unterdrückte die Woge der aufsteigenden Panik in seiner Kehle. Die Kinshasa knisterte bereits wegen der Überbeanspruchung infolge der Hitze, als diese unmöglichen Laser systematisch Schichten vom Rumpf ablösten, der schon Blasen warf ... und den kaum kontrollierten Stimmen nach zu urteilen, die aus dem Lautsprecher des Audio-Netzes drangen, schienen die restlichen Schiffe der Friedenstruppe in einem ebensolchen Schlamassel zu stecken. In einem Wimpernschlag war der Einsatzgruppe die Kontrolle der Situation total entglitten, und sie kämpfte nur noch ums Überleben. Und sie verlor diesen Kampf. »Programmieren Sie die Raketen auf Hitzesuche, Rico, und feuern Sie die verdammten Dinger ab.«
    »Jawohl, Sir. Erste Salve draußen ...«
    Im nächsten Moment ertönte ein Geräusch wie ein gedämpfter Donnerschlag, und die Kinshasa schlingerte unter Pheylans Stuhl. »Frühdetonation!«, schrie Meyers; und sogar über dem Knacken überbeanspruchten Metalls vermochte Pheylan noch die Angst in seiner Stimme zu hören. »Die Integrität der Hülle ist verloren: Steuerbord vorn zwei, drei und vier und Steuerbord achtern zwei.«
    »Die Risse dichten sich nicht ab«, rief Rico. »Zu heiß für die Dichtmasse. Steuerbord zwei und vier kapseln sich ab. Steuerbord drei... Abkapselung ist gescheitert.«

    Pheylan biss die Zähne zusammen. Es gab zehn Stationen in dieser Abteilung. Zehn Menschen, die nun tot waren.
    »Chen Ki, setzen Sie uns in Bewegung - egal, in welche Richtung«, befahl er dem Steuermann. Wenn sie die ausgestoßenen Kapseln nicht aus der Schusslinie der außerirdischen Laser brachten, würden diese zehn Toten bald viel Gesellschaft bekommen. »Alle Steuerbord-Deck-Offiziere sollen ihre Mannschaften in den Zentralbereich zurückziehen.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Das Schiff kann nicht mehr viel wegstecken, Captain«, sagte Rico neben ihm grimmig.
    Pheylan nickte stumm; sein Blick schweifte zwischen den taktischen Anzeigen und den Statusanzeigen des Schiffs hin und her. Wenn überhaupt, übertrieb Rico gewaltig. Da bereits die Hälfte der Systeme der Kinshasa ausgefallen oder verdampft waren und das Schiff nur noch von den inneren Kollisionsschotts zusammengehalten wurde, hatte es nur noch wenige Minuten zu leben. Aber bevor es starb, hätte es vielleicht noch genug Zeit, dem Feind, der es in Fetzen riss, einen letzten Schuss zu verpassen. »Rico, geben Sie mir eine zweite Raketensalve«, befahl er.
    »Feuern Sie in unseren Schatten und schicken Sie die Raketen über und unter ihnen hinweg mitten rein in die Alien-Formation. Keine Fusion - nur eine Detonation per Zeitzünder.«
    »Ich will's versuchen«, sagte Rico mit schweißglänzender Stirn und bearbeitete seinen Computer. »Bei dem Zustand, in dem das Schiff ist, kann ich aber für nichts garantieren.«
    »Ich nehme das, was ich kriege«, sagte Pheylan. »Feuer, wenn Sie bereit sind.«
    »Jawohl, Sir.« Rico beendete die Programmierung und drückte auf die Feuertasten. Und durch das Knacken und Rucken der waidwunden Kinshasa spürte Pheylan den Rückstoß beim Abschuss der Raketen. »Salve draußen«, sagte Rico. »Sir, ich empfehle, dass wir das Schiff aufgeben, solange die Kapseln noch funktionieren.«
    Pheylan schaute wieder auf die Statusanzeige; der Magen verkrampfte sich beim Todeskampf seines Schiffs. Die Kinshasa war praktisch tot; und mit ihrer Zerstörung hatte er nur noch eine Pflicht zu erfüllen. »Einverstanden«, sagte er schwer. »Hauver, Signal an alle Besatzungsmitglieder: Wir steigen aus. Alle Abteilungen sollen sich einkapseln und ausstoßen, wenn sie bereit sind.«
    Der Schadensalarm änderte Tonhöhe und Rhythmus und wurde zum Signal »Alle Mann von Bord«. In der Brücke flackerten die Lichter der Konsolen und verloschen, als die Brückenbesatzung hastig ihre Stationen vom Schiff abkoppelte und jeder Einzelne sein Lebenserhaltungssystem überprüfte.
    Pheylan selbst hatte aber noch etwas zu erledigen: Er musste sicherstellen, dass diese außerirdischen Schlächter da draußen aus den Trümmern seines Schiffs keine Rückschlüsse auf das Commonwealth zogen. Er griff an die Unterseite seines Befehlsterminals, brach es auf und legte die Reihe von Schaltern um, die sich dort befanden.
    Navigationscomputer zerstören, Back-up-Navigationscomputer zerstören, Aufzeichnungscomputer zerstören, Archivcomputer zerstören ...
    »Die Brückenbesatzung meldet Bereitschaft, Captain«, sagte Rico mit einem Anflug von Dringlichkeit in der Stimme. »Sollen
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