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Zähmung der Wildkatze

Zähmung der Wildkatze

Titel: Zähmung der Wildkatze
Autoren: J Winter
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sie ein, ihm Gesellschaft zu leisten. Auch er speiste ungern allein. Der Cladaghring an seinem Finger würde sicherstellen, dass sie sich nach dieser Nacht nie wiedersehen würden. Er trug das Herz nach innen gerichtet, was bedeutete, dass er vergeben war, noch nicht verheiratet, aber wohl ernsthaft daran dachte. Harmlos begann sie ihr Verführungsspielchen und es dauerte nicht lang, bis Daniel sich empfänglich zeigte.
    Als sie sich nah zu ihm über den Tisch beugte, hatte sie ihm provokant lüstern in die Augen gesehen. „Ich glaube, den heißen Nach-Nachtisch naschen wir besser bei dir.“
    „Die Rechnung, bitte.“
    Daniel wirkte wie beim Spießrutenlaufen, hielt sein zugeknöpftes Jackett vor dem Schoß mit der Hand zusammen, damit niemand erkannte, wie erregt er war. Er atmete erst wieder tief durch, als sie auf dem Bürgersteig ein Taxi anhielten.
    „Möchtest du etwas trinken? Kaffee? Wein? Scotch? Ich hab auch …“
    „Wein wäre schön.“
    Marie sah sich weiter in der Wohnung um, legte ihre Handtasche auf den Wohnzimmertisch vor der großzügig gehaltenen Sitzlandschaft aus braunem Leder.
    „Dein Einrichtungsstil gefällt mir.“
    Daniel kehrte mit zwei bauchigen Rotweingläsern aus der offenen Küche zurück und hielt ihr ein Glas entgegen. Er schmunzelte leicht verlegen.
    „Nicht mein Verdienst, dazu brauchte es eine Fachfrau, sonst würde ich wahrscheinlich noch immer aus Kartons leben und auf Obstkisten sitzen. Ich habe für solche Dinge kein gutes Händchen.“
    „Oh.“
    Mit so viel Ehrlichkeit hatte sie nicht gerechnet, hob ihr Glas an die Lippen und nahm einen Schluck.
    „Eine Freundin von mir ist ebenfalls Innenarchitektin. Erica DiLucca, vielleicht kennst du sie?“
    „Ja, kommt mir bekannt vor. Ist sie nicht mit diesem Restaurantbesitzer verheiratet, der das Private Room eröffnet hat?“
    „Genau die.“
    Er setzte sich in den Ledersessel. „Meine Innenausstatterin war beim Möbelkauf inklusive. Allerdings glaube ich, sie hatte nur Mitleid, als ichwohl reichlich verloren in dem Laden stand.“
    Marie hob die Augenbrauen, denn dass er so ehrlich war, überraschte sie tatsächlich. Sie seufzte leise und lächelte wieder.
So süß
. Daniel strich sich sein stufig geschnittenes dunkelblondes Haar aus der Stirn und legte leger ein Bein über das andere, während er sich entspannt zurücklehnte.
    „Setz dich doch und mach es dir bequem.“
    Marie stellte das Glas beiseite, strich sich das eng anliegende schwarze Samtkleid glatt und blieb vor ihm stehen.
    Sein Blick glitt an ihren Kurven entlang. „Ich glaube, ich sollte dir etwas beichten.“
    Marie schüttelte den Kopf, hoffte, dass ihr Gesichtsausdruck ihm unmissverständlich zu verstehen gab, dass sie es nicht hören wollte.
    Daniel griff nach ihrer Hand, stellte sein Glas zur Seite. „Doch, es ist wichtig. Ich bin verlobt und ich hab sie noch nie betrogen.“
    Sie beugte sich zu ihm hinab, nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Wir sind nur zwei Menschen, die ein wenig verantwortungslosen, wilden Spaß miteinander haben werden. Ich werde dich danach nicht anrufen, dir keine Nachrichten zukommen lassen, und wenn du es nicht erzählst, wird es für immer begraben bleiben.“
    Er stöhnte leise auf, als ihr weingeschwängerter Atem über seine Lippen strich.
    „Wo ist dein Schlafzimmer?“
    Sofort stand Daniel auf, wollte nach ihr greifen, doch sie entkam ihm, also ging er voraus und führte sie zu einem großen, bei Tag sicherlich lichtdurchfluteten Raum. Im Zentrum stand ein übergroßes Bett mit stabilen hohen Pfosten. Organza-Vorhänge umschmeichelten das ansonsten schmucklose Holz. Die schwarze Seidenbettwäsche schimmerte und verführte dazu, über den kühlen weichen Stoff zu streicheln, doch Marie blieb nachdenklich im Zimmer stehen. Das Kopfende des Bettes besaß mehrere Holzsprossen.
Perfekt
. Von hinten umschlang Daniel ihren Körper, senkte seine Lippen auf ihre rechte Schulter und sie lehnte leise seufzend ihren Kopf gegen seine Brust.
    „Hast du den Spiegel entdeckt?“
    Erst, als er sie vor sich herschob, erkannte sie, dass der Himmel über der Spielweise verspiegelt war.
    „Nichts bleibt verborgen und egal, welche Stellung, es ist wirklich heiß, wenn man alles sehen kann.“
    Marie hob vielsagend die Augenbrauen, schmunzelte.
Stille Wasser sind tief und sehr schmutzig
. Sie löste sich aus seiner Umarmung, drehte sich zu ihm um.
    „Und das Bad?“
    Er zeigte auf eine
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