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Zähmung der Wildkatze

Zähmung der Wildkatze

Titel: Zähmung der Wildkatze
Autoren: J Winter
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Einlage ließ ihn erneut schmunzeln. Sie wusste genau, was sie tat und wie sie Männer um den Finger wickeln konnte.
    Auf dem Weg zu seiner Werkstatt, einem kleinen Gartenhäuschen in der Nähe der Koppeln, überlegte er sich eine Taktik. Wissend, sie würdebrodelnd darauf warten, dass er ihr Spielchen wieder aufnahm und sich bei ihr meldete. Er würde den Teufel tun und das würde sie in den Wahn treiben. Früher oder später war es an ihr, den Kontakt herzustellen und er wusste, sie würde es tun. Stuart nahm die begonnene Arbeit an einer neuen Lederpeitsche auf, nachdem er das Radio eingeschaltet hatte. Während er das Leder gründlich bearbeitete, malte er sich aus, wie er mit Marie vorgehen würde. Der Reiz, sich diese Kampfkatze zu unterwerfen, sich immer wieder aufs Neue ihre Demut zu verdienen, kribbelte unter seiner Haut. Sie würde sich ebenfalls etwas verdienen müssen. Es würde ihn quälen, doch das war es wert.
    Stuart zwang sich, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Die Peitsche war ein Auftrag für einen seiner Kunde und musste perfekt werden. Er löste die letzte Lederstrippe und setzte neu an. Er war in seinem Kundenkreis für die exzellente Fertigung von SM-Möbeln mit der Liebe zum Detail und seiner Perfektion bekannt.
    Geduld und Ruhe lagen ihm in jeder Hinsicht im Blut.

3
    Daniels Wohnung war geräumig, mit großen Panoramafenstern und typisch männlich. Sehr zweckmäßig, wenn auch modern eingerichtet. Ein leichter Hauch von Luxus war erkennbar, was darauf schließen ließ, dass er bezüglich seines Berufes nicht zu Angeberei neigte. Er arbeitete als Finanzberater für Privatleute, Prominente und Firmen. Ihr Kennerblick für Männermode verriet, dass sein perfekt sitzender dunkelblauer Anzug eine Maßanfertigung war und der Stoff allein ein kleines Vermögen kostete.
    Schon als er die Tür aufgeschlossen hatte, umarmte er sie fest, presste sie mit dem Rücken gegen die Wand des langen Flurs. Während seine Hände überall auf ihrem Körper zu sein schienen, kickte Daniel die Wohnungstür mit dem Fuß zu. Sein Atem beschleunigte sich. Seine Lippen wanderten von ihrem Hals abwärts. Sanft versuchte sie, ihn von sich zu schieben, doch er ließ nicht nach.
    „Hey, langsam Cowboy, wir haben doch die ganze Nacht.“
    Er sah verflucht gut aus. Groß, durchtrainiert, glänzendes dunkelblondes Haar, glatt rasiertes Gesicht und diese haselnussbraunen Augen wirkten romantisch und verträumt. Vor alledem gefielen ihr seine kräftigen Hände mit schlanken, geraden Fingern und professionell gepflegten Fingernägeln.
Das habe ich gebraucht
. Ihr Blick glitt über seinen erregten Gesichtsausdruck.
    „Tut mir leid, aber das, was du mit mir im Restaurant gemacht hast …“
    Sie lachte leise auf, denn Daniel hatte kaum etwas von den leckeren Speisen des Dreisternemenüs gegessen und war eher damit beschäftigt gewesen, nicht laut aufzustöhnen, während ihre Hand sein bestes Stück unter dem langen Tischtuch gerieben hatte. Unruhig war er auf seinem Stuhl hin- und hergerutscht und hatte stets seinen Blick durch den gut besuchten Speisesaal geschickt, als wüsste jeder, was gerade unter ihrem Tisch geschah. Wie sehr hatte sie dieses Auftaktspiel genossen.
    Als der Kellner das Dessert servierte, schluckte Daniel hörbar, hustete erneut und seufzte leise. „Bitte, Marie, wenn uns jemand erwischt, dann schmeißen sie uns achtkantig raus.“
    Ihr Lächeln wurde deutlicher. Mehrfach hatte er sie gebeten, aufzuhören, weil er befürchtete, mitten in dem Nobelrestaurant lautstark zum Höhepunkt zu kommen. Marie dachte nicht im Traum daran, ihre Hand unter dem Tisch wegzuziehen. Viel zu sehr genoss sie es, ihn buchstäblich in der Hand zu haben. Natürlich hätte er energisch ihre Hand von seinem Schoß schieben können, doch auch ihm schien dieses aufregende und geheime Spiel und die Drohung, erwischt zu werden, viel zu sehr gefallen.
    „Das Tischtuch ist lang genug, entspann dich.“
    In einer lasziv langsamen Geste führte sie den langen Eislöffel zu ihremMund, leckte an der kalten Köstlichkeit und schob sich die kleine Rundung Vanilleeis mit Erdbeerstückchen zwischen ihre Lippen, während sie in sein Gesicht blickte. Seine Hand zitterte, als er seinen Löffel aufnahm.
    Erst vor einer Stunde hatte sie das Restaurant betreten, sich umgesehen und war zielsicher auf seinen Tisch zugesteuert. Er schien allein zu sein. Als sie sich zu ihm setzte, konnte er ihrem unschuldigen Lächeln nicht widerstehen und lud
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