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Zähmung der Wildkatze

Zähmung der Wildkatze

Titel: Zähmung der Wildkatze
Autoren: J Winter
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freundlichen Uniformierten abführen lassen … Ich hätte dich am liebsten jedes Mal genommen. Das hat verdammt wehgetan, das ist dir hoffentlich klar. Aber ich wollte, dass du immer wieder kommst, denn ich wusste, dass ich dich damit ködern kann. Es hat ja auch funktioniert. Dein Gesichtsausdruck, als ich dir sagte, dass du dir das Privileg erst verdienen musst, war zu schön, um wahr zu sein.“
    Er sah sie amüsiert an und fing den nächsten Boxhieb von ihr ab.
    „Du bist so ein Bastard.“
    „Und du bist ein Biest.“
    „Glaubst du, das kann zwischen uns funktionieren?“
    Er schüttelte langsam den Kopf, aber er lächelte. „Wir könnten es auf einen Versuch ankommen lassen.“
    Sie küsste ihn, vergrub ihre Fingerspitzen in seinem feuchten schwarz glänzenden Haar und lachte verspielt auf, dann wurde sie ernst. „Mal ehrlich, glaubst du, das kann wirklich funktionieren?“
    „Wahrscheinlich … wenn die Hölle zufriert.“
    Sie küsste das Schmunzeln von seinen Mundwinkeln, bedeckte sein Gesicht mit zarten Küssen und presste sich voll Verlangen an ihn. Stuart gab ihrer Aufforderung nur zu gern nach.

Drei Monate später …
    Immer mehr Details über den Geheimclub des Unicampus fanden in die Zeitungen. Jamie und seine Freunde wurden noch immer in Untersuchungshaft gehalten, da laut Staatsanwalt Fluchtgefahr bestand. Sie würden es bis zum Ende der Verhandlung bleiben. Immer mehr junge Frauen, die Opfer dieser Clubmitglieder gewesen waren, wagten sich an die Öffentlichkeit und stellten sich als Zeugen zur Verfügung. Es waren so viele. Die gefundenen Beweise allein reichten bereits aus, um die Clubmitglieder für lange Zeit hinter schwedische Gardinen zu bringen. Unter anderem wurden noch mehr schmutzige Geheimnisse der drittreichsten Familie Miamis ausgebuddelt und breit getreten.
    Marie verließ das Krankenhaus und atmete tief durch. Ihr war übel und schwindlig. Sie war eigentlich nur hergekommen, um sich die endgültigen Testergebnisse der Blutproben abzuholen. Es war ein Standardverfahren bei der Polizei, das Opfer eines Verbrechens von Kopf bis Fuß untersuchen zu lassen. Drei Stunden ließ man sie warten, was ihrer Laune nicht sonderlich zuträglich war und als der Arzt ihr freudestrahlend ins Gesicht grinste, hätte sie ihm am liebsten den Hals umgedreht.
    Zuerst hatte sie den Weißkittel ungläubig angestarrt und dann war es wie bei einem Vulkan aus ihr hinausgebrochen, ohne dass sie es hätte verhindern können. Explosionsartig flogen ihm die schlimmsten Beschimpfungen um die Ohren, die seine Wangen glühen ließen. Er stand zum Schluss da wie bestellt und nicht abgeholt, als sie hinter sich die Tür seines Büros zuknallte.
    Die Menschen trieben wie ein Fluss von Ameisen an ihr vorbei und ihr Gewissen meldete sich. Die verbalen Tiefschläge hätten nicht den Arzt treffen dürfen. Dafür war jemand ganz anderer verantwortlich.
    Nachdem sie Stuarts Haus erreichte, kickte sie einen ihrer Umzugskartons beiseite. Die Fahrt hatte ihr aufgewühltes Gemüt nicht beruhigen können. Ihr war danach, jemanden zu schlagen, etwas zu zertrümmern, also ließ sie ihre angestaute Energie an seinem Kleiderschrank aus. All seine Sachen flogen in hohem Bogen aus dem geöffneten Fenster und verstreuten sich schwarz und weiß auf der kiesbedeckten Einfahrt. Wütendes Knurren begleitete jede Hose, jedes Hemd und auch die Unterwäscheschublade bei ihren Freiflügen. Ein Seitenstechen zwang sie, innezuhalten. Vor dem großen Spiegel im Schlafzimmer blieb sie seitlich stehen und betrachtete sich eingehend. Lag das jetzt an ihrem impulsiven Gemüt? Sie grinste ihrem Spiegelbild zu und seufzte.
    „Dafür wird er büßen.“
    Sie griff nach ihrem Handy und schrieb eine SMS an Stuart.
KommSOFORT nach Hause!
    Bevor sie das Schlafzimmer verließ, griff sie nach der schwarzen Reitgerte aus der Nachtkommode auf Stuarts Bettseite. Langsam stieg sie die Holztreppe hinunter zur Eingangshalle. Die Tür stand sperrangelweit offen und sie würde sehen, wenn er ankam. Sie blieb in der Treppenkurve stehen und setzte sich geduldig. Die Minuten verstrichen und jede einzelne ließ die Wut aus ihr fließen wie lästigen Ballast. Sie war bei ihm eingezogen und sie wollten gemeinsam den Dingen ihren Lauf geben, herausfinden, ob das, was zwischen ihnen brodelte, eine Zukunft hatte.
    Die Reitgerte lag auf ihren Knien. Seit der Nacht war alles so anders. Zärtlich und behutsam liebte Stuart sie, doch wenn sie ihn auf ein Spiel ansprach,
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