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Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Jasmine Haynes
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produzierten, während Dominic, der Ingenieur, am Design der Produkte arbeitete und den Großteil des Marketings übernahm. In den sechs Jahren, die Bree jetzt für sie arbeitete, hatte sie noch keinen Streit zwischen den beiden mitbekommen. Natürlich hatten sie eine schwere Zeit zu überstehen gehabt, als sie vor etwas über einem Jahr ihren Sohn Jay verloren hatten, doch das war allen bei DKG so gegangen. In den letzten Wochen schien sich Erin allerdings verändert zu haben. Während er zuvor von niemandem erwähnt worden war, weil sie den Schmerz nicht ertragen konnte, standen auf einmal wieder Bilder von Jay in Erins Büro. Als sie die Tasse mit der Aufschrift »Die beste Mutter der Welt« wieder mit zur Arbeit brachte, waren alle ziemlich schockiert gewesen, allerdings kam das auch fast einer Einladung gleich, sich wieder an Jay erinnern zu dürfen.
    Erin schloss die Tür, die ihr Büro mit dem runden Raum verband, in dem der Konferenztisch, die gemeinsam genutzten Bürogeräte und die Kaffee-Ecke waren. Wenn man sich einen Kaffee eingoss, konnte man alles hören, was in irgendeinem an den zentralen Bereich angrenzenden Büro gesagt wurde, und manchmal sogar noch Worte verstehen, die in der Fabrik auf der anderen Seite oder im Ingenieursbereich am anderen Ende gesprochen wurden. Wenn Erin die Tür schloss, dann hatte sie etwas zu sagen, das nur Bree hören sollte.
    Bree setzte sich auf den Besucherstuhl und faltete die Hände.
    Bevor sie sich an ihren Schreibtisch setzte, zog sich Erin ihren Blazer über. »Verdammt, ist das heute kalt.«
    Regen prasselte gegen das Fenster des Büros. In der San Francisco Bay war der Januar meist sehr angenehm, häufig war es sogar so warm, dass man etwas Kurzärmliges anziehen konnte. Der Regen kam im Allgemeinen erst im Februar zurück. Doch dieses Jahr sollte anscheinend nasser werden als die letzten. Bree drückte ihre Finger gegeneinander, um sich zu wärmen.
    Erin schob ein Blatt Papier über den Schreibtisch. »Das ist heute Morgen mit der Post gekommen, und ich habe eben mit Marbury telefoniert.«
    Denton Marbury war ihr Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. Bree war zwar für die Buchhaltung innerhalb der Firma verantwortlich, doch mit Ausnahme der Verkaufssteuermeldungen, die ziemlich einfach waren, hatte sie mit den Abgaben an die Regierung nichts zu tun. Sie beugte sich vor und zog den Brief mit einem Finger näher zu sich heran, bis sie den Briefkopf der Steuerbehörde erkannte. Ihr sackte das Herz in die Hose, und ihr wurde speiübel.
    »Sie haben eine Betriebsprüfung angekündigt«, sagte Erin. »Ich habe es vorhin Marbury zugefaxt.«
    Selbst wenn man nichts falsch gemacht hat, wird der Puls automatisch schneller, sobald man das Wort Steuerbehörde liest.
    »Sie müssen sich keine Sorgen machen, Bree. Marbury hat gesagt, er regelt das. Aber Sie müssen die ganzen Akten raussuchen, die sie sehen wollen. Er wird mir eine vollständige Liste aller Belege zumailen, die er braucht, sobald er sich den Brief genau durchgelesen hat.«
    Denton Marbury. Urgs . Natürlich würde er Bree nicht die Liste schicken. Nein, es musste alles über Erin laufen. In diesem Moment wurde Bree klar, dass sie noch keinen Ton gesagt hatte. Sie schluckte ihren Ärger herunter. »Das ist kein Problem. Wann soll die Betriebsprüfung stattfinden?« Sie gab sich große Mühe, zuversichtlich zu klingen und nicht so eingeschüchtert, wie sie sich fühlte.
    »Der Termin ist erst Mitte Februar, aber Marbury braucht die Akten bereits in zwei Wochen, damit er sie durchgehen kann.«
    »In zwei Wochen? « Brees Stimme klang schrill. Es war Freitag, der fünfte Tag der Jahresinventur. Sie musste noch unzählige Berichte schreiben, die neuen Standardpreise überprüfen, den Geschäftsbericht fertigstellen, die Veränderungen der Arbeitsabläufe analysieren, da die Signalgeber jetzt intern produziert wurden, und hatte auch noch Unmengen anderer Dinge zu erledigen, nicht zu vergessen die ganzen Formulare, die sie an ihre Zulieferer rausschicken musste, und zwar noch vor Monatsende. Am meisten ärgerte sie sich darüber, dass sich Marbury die Akten, die sie ihm zusammenstellte, ohnehin erst am Morgen der Buchprüfung ansehen würde. So war er nun mal. Er war ein großer Mann mit lauter Stimme, die aus der Tiefe seines Bauches zu kommen schien und die immer ein wenig bedrohlich klang, und bei ihm fühlte sie sich … klein. Sie verspürte den schrecklichen Drang, sich zusammenzukrümmen, wann immer sie ihn
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