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Yoga als Therapie

Yoga als Therapie

Titel: Yoga als Therapie
Autoren: Luise W Rle , Erik Pfeiff
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34.Śavāsana
    Die meisten Bausteinübungen sind zur Vorbereitung bestimmter Āsanas geeignet. Die Auswahl der vorbereitenden Bausteinübungen orientiert sich an gewähltem Bereich und Ziel. Unter den Āsanas selbst sind die Stehhaltungen eine gute Vorbereitung für die meisten anderen Āsanas, weshalb sie für Anfänger empfohlen werden. Danach kann man sich die Sitzhaltungen und Vorbeugen aneignen, anschließend die Drehungen. Erst dann sollten Umkehrhaltungen und Rückwärtsbeugen erlernt werden ( Iyengar u. Iyengar 2005 ). In der Beschreibung von Sālamba Śīrṣāsana und Sālamba Sarvāṅgāsana erfahren Sie, welche wichtigen Voraussetzungen für das Erlernen dieser beiden Āsanas erforderlich sind.Hilfsmittel ermöglichen es uns, solche Haltungen zu erlernen und immer präziser auszuführen. Mit zunehmender Praxis können die Hilfsmittel dann allmählich reduziert werden.
    Ein ausgewogenes Programm enthält sämtlicheBewegungsrichtungen. Jede Richtung sollte ausreichend vorbereitet und allmählich aufgebaut werden. Das gilt besonders für Richtungen, bei denen eine Bewegungseinschränkung besteht. Die Bewegungsrichtungen und -zyklen sollten nicht vermischt werden, das heißt, man sollte nicht zwischen unterschiedlichen Richtungen hin und her „springen“. Beim Üben asymmetrischerĀsanas sollte in der Mitte und am Ende eine zentrierte, symmetrische Haltung eingenommen werden. Am Ende jedes Übungsprogramms solltenEntspannung und Ruhe stehen ( Weiß u. Zugck 2009 ).
    Es gibt viele Möglichkeiten, ein Programm mit einem bestimmten Schwerpunkt zusammenzustellen:
    •Übungsfolgen mit einer dynamischen, aufwärmenden Wirkung, zum Beispiel eine Kombination aus rasch nacheinander ausgeführten Stehhaltungen oder aus Drehhaltungen und Rückbeugen. Bei Mehta et al. (2009) finden sich springend ausgeführte Folgen, auf die wir hier nicht eingehen.
    •Entspannende und regenerierende Folgen ( Kap. 5 ,Ruhehaltungen und Übungen zur Vorbereitung auf Prāṇāyāma).
    •Folgen mit Schwerpunkt auf einer bestimmten Gruppe von Āsanas. Ein Beispiel wären mehrere Stehhaltungen, die mit einigen Bausteinübungen vorbereitet und mit einer Vorbeuge und einer entspannenden Haltung abgeschlossen werden.
    •Eine Auswahl von Bausteinübungen und Āsanas, die sich auf einen bestimmten Körperbereich konzentriert.
    •Eine Kombination, bei der der gesamte Körper bearbeitet wird.
    Beispiele für sinnvolle Kombinationen sind:
    •Haltungen im Stehen und Sitzen
    •Haltungen im Stehen und Umkehrhaltungen
    •Vorbeugen und Drehhaltungen
    •Rückbeugen und Drehhaltungen
    •Vorbeugen und Umkehrhaltungen
    Es ist empfehlenswert, am Anfang einer Übungsfolge einige Minuten ruhig zu sitzen, um den Geist auf das Üben vorzubereiten. Am Ende sollte man sich einige Minuten lang entspannen.
    WelcheBausteinübungen man zur Vorbereitung auf die Āsanas auswählt, ergibt sich aus der Diagnose und den Zielen. Es gibt viele Möglichkeiten, Bausteinübungen und Āsanas so zu kombinieren, dass die Zusammenstellung gut zur individuellen Situation passt. Für den therapeutischen Kontext gilt: Wenn die Praxis auf einer gründlichen Diagnose und einer medizinischen Untersuchung basiert und mitAchtsamkeit durchgeführt wird, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass gern und mit guten Ergebnissen geübt wird.
    Die folgenden Beispiele demonstrieren, wie diese Überlegungen angewendet werden können:
    1.BeiPārśvottānāsana kann die Dehnung der Beinrückseite durch Modifizieren von SuptaPādāṅguṣṭhāsana ( Abb. 7.97 ) vorbereitet werden.
    2.Bei allen Stehhaltungen kann die Wahrnehmung und die Kraft der Fußgewölbe durch Kap. 6 , Übung 10.4 vorbereitet werden.
    3.Bei Adho MukhaŚvānāsana und allen anderen Āsanas, in denen es besonders darum geht, die Beine zu strecken, kann die Dehnung der Beinrückseite wiederum mit einer Modifikation von Supta Pādāṅguṣṭhāsana vorbereitet werden ( Abb. 7.97 ).
    4.Die Wahrnehmung der Hände kann man mit Kap. 6 , Übung 6.4 wecken.
    5.Die Kraft in den Ellbogen, die man in Adho MukhaŚvānāsana und Adho MukhaVṛkṣāsana braucht, wird in den verschiedenen Varianten desVierfüßlerstands ( Kap. 6 , Übung 6.7) erworben.
    Literatur
    Iyengar B.K.S.
Der Baum des Yoga
. Bern: Barth; 2001.
    Iyengar B.K.S. Licht auf Pranayama. München: Barth, 2010.
    Iyengar B.K.S. Licht auf Yoga. München: Barth, 2010.
    Iyengar B.K.S. Licht fürs Leben: Die Yoga-Vision eines großen Meisters. München: Barth, 2010.
    Iyengar
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