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Xperten - Der Paradoppelgänger

Xperten - Der Paradoppelgänger

Titel: Xperten - Der Paradoppelgänger
Autoren: Hermann Maurer
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»siebente Jahr« denken und einen Moment lang blitzt Unruhe in ihr auf. Doch nun geht es wieder einmal um einen Einsatz zur Rettung von Menschenleben.
    »Das Flugzeug, das euch nach Auckland bringt, wird in wenigen Minuten beim Haus landen«, ergänzt Rolf. Also hat man über sie schon mehr oder minder verfügt, stellt Marcus fest. Sie umarmen die Kinder. Inge und Rolf wissen, dass sie nun die Betreuung übernehmen werden, und es gibt kaum Proteste seitens der Kinder. Als Maria und Marcus zum schon gelandeten Moller 600 - diesem düsengetriebenen Wunderding, einer Kreuzung aus Hubschrauber und Auto 10 - eilen, schaut Stephan seinen Eltern sehnsüchtig nach. Wann würde er seine Para-Fähigkeiten das erste Mal einsetzen und seine Eltern beeindrucken können? Er kann nicht ahnen, dass dies nur zu bald notwendig sein wird ...
    Eine halbe Stunde später sitzen Maria und Marcus in ihrem Spezialpanzerfahrzeug in der Harbourstreet von Auckland. Sie nähern sich, in ständigem Telefonkontakt mit den Rettungsmannschaften, der Hausruine. Ihr Fahrzeug ist inzwischen sogar außerhalb Aucklands durch das Fernsehen als eine mächtige »Rettungszentrale« bekannt. Vereinzelt wird sogar Applaus hörbar, als sie näher kommen. Viele Hoffnungen liegen wieder einmal auf ihnen und machen sie, das ist Marcus und Maria klar, sehr sichtbar. Zu sichtbar? Natürlich haben sie schon x-mal Berichterstatter in ihr Fahrzeug gelassen und ihnen die vielen elektronischen Geräte erklärt (von denen einige nur zur Verwirrung der Öffentlichkeit angebracht sind!). Was sie wirklich dann im Fahrzeug tun, weiß keiner, hoffen Maria und Marcus.
    Und doch sind sie wieder zu naiv. Sobald bekannt geworden ist, dass SR-Inc. zur Unfallstelle kommen wird, kam von Wellington aus der Befehl, zwei Personen der »Maria und Marcus Supervisory Group« abzustellen, den Vorfall genau zu beobachten und zu protokollieren. Marcus und Maria haben keine Ahnung, dass Ken und Dick, Mitarbeiter des Geheimdienstes, mehr sind als neugierige Zuschauer oder besorgte Angehörige.
    Als Maria und Marcus bei den Ruinen des mehrstöckigen eingestürzten Hauses ankommen, aktivieren sie ihre Sonare, Radare, Infrarotgeräte und andere bildgebende Verfahren, um später auf diese zurückgreifen und Einsatzprioritäten bekannt geben zu können. Dann verriegeln sie ihr Fahrzeug hermetisch, um »ungestört« zu arbeiten. Das wird inzwischen zum Glück als ihre »Trademark« akzeptiert. Ihre Arbeit beginnt: Maria kann mit ihren Augen durch alle Hindernisse hindurchsehen, wobei allerdings ganz dunkle Räume Probleme bieten; Marcus kann durch seine telekinetischen Pseudoarme durch fast jedes Material greifen. Indem sie sich umarmen, können sie, wie sie vor Jahren entdeckt haben, ihre Fähigkeiten kombinieren. Doch ist dies nur in Einzelfällen sinnvoll, einen ersten Überblick erhalten sie leichter getrennt. Sie beginnen wie immer mit einer oberflächlichen Untersuchung. Der Keller ist so dunkel, dass Maria nichts ausnehmen kann. Sie übernimmt daher sofort das Erdgeschoß.
    10 Zur Zeit der Drucklegung gibt es einen Moller400, dessen Weiterentwicklung von großer Bedeutung für den Verkehr am Boden und in der Luft sein kann, siehe www.moller.com.
    Marcus erforscht mit seinen Pseudohänden den Keller. In einem der Räume stößt er auf etwas, das sich wie ein menschlicher Körper anfühlt. Marcus sticht mit einer Pseudohand in den Oberschenkel, während er andere Pseudohände locker auf dem Körper liegen hat, um eine Reaktion zu erspüren. Es erfolgt keine. Dieser Mensch ist tot oder in tiefster Ohmacht, weiß Marcus aus Erfahrung. Er trägt die Position in den inzwischen vorhandenen Plan des Gebäudes ein und schaut Maria fragend an.
    »Ja, im Erdgeschoß sind zwei Personen eingeschlossen. Die eine ist ein Mann; er befindet sich in einem Raum, der recht solide ist, genug Luft hat, nur gibt es keinen Ausgang. Er ist nicht in unmittelbarer Gefahr und kann später vom Räumkommando ohne uns befreit werden. Aber eine zweite Person ist verschüttet, ihre Arme sind verschüttet und sie hat kaum Atemluft. Da solltest du eingreifen.«
    Maria und Marcus umarmen sich. Marcus sieht dadurch die verschüttete Frau. Durch ein winziges Loch kommt etwas Licht herein, sonst hätte Maria nichts bemerkt. Marcus könnte hier ganz leicht helfen, indem er das Loch mit Telekinese vergrößert und die Frau mit Telekinese heraushebt. Aber wenn er das tut, wäre das ein Wunder und seine Begabung würde entdeckt
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