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Xander, auf Liebe und Tod

Xander, auf Liebe und Tod

Titel: Xander, auf Liebe und Tod
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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Stirn. »Tja, lass mich mal überlegen. Die
Cheerleader waren gerade dabei, ihre neuen ultrakurzen Röckchen vorzuführen, da
hab ich irgendwie nicht…«
    Buffy schoss einen ihrer strafenden Blicke auf ihn ab, der auf
empörende Weise denen des Wächters glich, und Xander wurde wieder ernst. »Nun
ja, es hieß ›vermisst‹. Was… wohl… nicht gut ist, oder?«
    »Wenn irgendwas nicht stimmt, nein.«
    Xander verstand nicht ganz. Ein fehlender Biolehrer bedeutete
schließlich, dass eine Vertretung einspringen musste, was wiederum praktisch
auf eine Freistunde herauskam.
    Willow war wie üblich diejenige, die ihn aufklärte: »Gregory ist
immerhin einer der wenigen Lehrer, die nicht glauben, dass Buffy eine
Schwerverbrecherin ist.«
    Xander kratzte die letzten Reserven Ernsthaftigkeit zusammen und
sagte: »Tut mir aufrichtig Leid, ich bin sicher, er… äh… ich… äh…«
    Er hatte den Satz mit den Worten wird wieder auftauchen beenden
wollen, doch dann wurde er unversehens von einem Anblick abgelenkt, der jedes
überschüssige Hormon in seinem Körper strammstehen ließ.
    Die Frau, die soeben über den Schulhof kam, war in vielerlei
Hinsicht bemerkenswert. Zum einen war sie eine Frau in einem überwiegend aus
Mädchen bestehenden Umfeld - und zum anderen war sie sehr attraktiv.
    Obwohl attraktiv es irgendwie nicht richtig traf.
    Die schönste Frau, die jemals über das Angesicht der Erde
wandelte, kam der Sache schon näher, doch selbst das mutete unzulänglich an.
    Sie hatte im Nacken kurz geschnittenes schwarzes Haar, glutvolle
Augen und den phänomenalsten Schmollmund, den Xander jemals gesehen hatte. Jene
Art Lippen, die förmlich darum betteln, geküsst zu werden. Wenigstens hoffte
Xander, dass es das war, worum sie bettelten. Die Frau trug einen ebenfalls
schwarzen, einfach geschnittenen Blazer über einem weißen Hemd sowie einen
Rock, der nicht direkt ein Minirock, aber allemal kurz genug war, um das beste
Paar Beine zu offenbaren, das Xander jemals in Augenschein genommen hatte. Und
sie trug keine Strümpfe - Xander hatte lange genug weibliche Beine angestarrt,
um den Unterschied zu kennen.
    Zu Xanders Erstaunen und großer Freude kam sie geradewegs auf ihn
zu.
    »Könnten Sie mir helfen?«, fragte sie. Ihre Stimme war reiner
Wohlklang mit einer winzigen Spur eines Akzents, der gerade ausreichte, sie ein
wenig exotisch klingen zu lassen, aber nicht stark genug war, um ihn irgendwo
einordnen zu können.
    Das war auch der Moment, in dem Xander Harris von jedem klaren
Gedanken verlassen wurde. Sein Verstand war nur noch von diesem unfasslichen
Abbild wahrer Schönheit erfüllt.
    »Ah… ja.«
    »Ich suche den Biologiesaal, Nummer eins-null-neun.«
    »Oh, der ist… äh…« Sein Schädel blieb leer, von ihrem Anblick mal
abgesehen. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wo der Biosaal 109 war. Er war
sich nicht einmal völlig sicher, ob er sich derzeit noch an seinen vollen Namen
erinnern würde… »Ich gehe dort jeden Tag hin«, sagte er dümmlich, dann drehte
er sich in einem Anflug von Panik zu Buffy und Willow um. »Oh Gott, wo ist der
Biosaal 109?«
    Bevor jemand der Mädchen antworten konnte, ließ sich eine Stimme
vernehmen, die der Person gehörte, die Xander, wie er in diesem Moment
beschloss, mehr hasste als irgendein anderes lebendes Wesen. »Hi, ich bin
Blayne Mall und gerade auf dem Weg dorthin. Der Saal ist nicht weit vom
Sportplatz, wo ich letztes Jahr die Stadtmeisterschaft gewonnen habe.«
    »Oh, vielen Dank, Blayne«, antwortete die Frau liebenswürdig,
während Blayne sie davonbegleitete, nicht ohne Xander noch einmal
freundschaftlich auf die Schulter zu klopfen. Dann dirigierte er die Vision der
Vollkommenheit in Richtung des Hauptgebäudes.
    »Warum nur«, wandte sich Xander an die beiden Mädchen, »tut sich
die Erde nie auf und verschlingt dich, wenn du es dir wünschst.«
    Buffy und Willow wirkten vollkommen mitleidlos. Genau genommen
grinsten sie sogar.
    Frauen. Man kann sich einfach nicht auf sie verlassen.
    »Komm«, sagte Buffy und stand auf, »wir bringen dich zum Biosaal
eins-null-neun. Wenn du willst, kannst du ja Brotkrumen ausstreuen, damit du
Auskunft geben kannst, wenn dich das nächst Mal jemand nach dem Weg fragt.«
    »Wie ungemein witzig«, murmelte Xander. Willow sprang ebenfalls
von der Mauer, und die drei machten sich auf den Weg zum Biologieunterricht.
    Dort angekommen, erlebte Xander die nächste Überraschung: Die
fleischgewordene Göttin stand vor seiner Klasse!
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