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Xander, auf Liebe und Tod

Xander, auf Liebe und Tod

Titel: Xander, auf Liebe und Tod
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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Willow ernst, »wie ist es nach der Biostunde
gelaufen?«
    »Eigentlich ganz gut«, antwortete Buffy. »Dr. Gregory hat mich
nicht zur Schnecke gemacht. Er war echt cool.« Seufzend fügte sie hinzu: »Aber
Flutie hat ihm meine Schulakte gezeigt. Anscheinend liege ich in der
Beurteilung irgendwo zwischen Charles Manson und einem wirklich fiesen Typen.«
Das war der einzige Teil ihrer Unterredung mit dem Lehrer, über den sie sich
geärgert hatte. Bei ihrem Wechsel auf die Sunnydale High hatte Flutie ein
großes Tamtam darum veranstaltet, dass ihre Akte nichts bedeuten und sie an der
neuen Schule mit ›reiner Weste‹ anfangen würde. So viel dazu!
    »Aber du konntest Dr. Gregory nicht erzählen, was wirklich an
deiner alten Schule passiert ist?«, wollte Willow mit einem vorgeblich
unschuldigen Lächeln wissen.
    »Dass ich gegen Vampire gekämpft habe? Ich fürchte, das hätte er
mir womöglich nicht abgekauft«, entgegnete Buffy trocken.
    Willow nickte. »Wahrscheinlich hört er diese Ausrede ständig.«
    Buffy lächelte. Das gehörte zu den Dingen, die sie an Willow am
meisten mochte. Jeder konnte sarkastisch sein, aber Willow war die einzige
Person, die es auf nette Art sein konnte.
    Ihre Unterhaltung wurde durch das Erscheinen von Cordelia Chase
unterbrochen. Kaum denkt man an Leute, die etwas auf nette Art tun können,
dachte Buffy, erscheint prompt das Gegenbeispiel dafür.
    »Ich sehe hier ein Problem«, verkündete die brünette
Cheerleaderin, während sie auf Buffy und Willow zukam. »Was einmal mein Tisch
war, ist nun besetzt von bemitleidenswerten Verlierern. Ich fürchte, wir müssen
das Ding jetzt wohl verbrennen.«
    Buffy fletschte die Zähne. Cordelia war die erste Person, die mit
einer gewissen, sich sehr unbehaglich fühlenden neuen Schülerin geredet hatte,
nachdem diese auf die Sunnydale High gekommen war. Doch Buffy hatte ihre
schlechten Seiten rasch entdeckt. Cordelia war das beliebteste Mädchen der
Klasse, wenn nicht der ganzen Schule, und das bedeutete, dass Buffys Chancen,
ihren Freundeskreis über Willow und Xander hinaus auszuweiten, ziemlich
schlecht standen.
    Was nicht heißen soll, dass ich meinen Freundeskreis auf Leute
ausdehnen möchte, die irgendwie unter ihrem Einfluss stehen, dachte sie. Sie
hatte es außerdem gründlich satt, am falschen Ende von Cordelias Beleidigungen zu stehen, also betrachtete sie
die scharfkantige Tischplatte und erwiderte: » Schade. Dabei verbindest du so
viele Erinnerungen damit. Du und Lawrence, du und Mark, du und John… du hast
hier immerhin den besten Teil der Jugend unter die Leute gebracht.«
    Cordelia war so überrascht, eine Antwort zu erhalten, dass sie
lediglich ein verächtliches Geräusch von sich gab und ihren Weg fortsetzte.
    »Wow. Keine Reaktion«, stellte Buffy beeindruckt fest.
    »Du hast an miesen Erinnerungen gerührt«, sagte Willow. »Lawrence
hat mit ihr Schluss gemacht, bevor sie ihn abservieren konnte. Das ist ein
wunder Punkt.«
     
    Alles in allem gefiel Xander das Bronze seiner Fantasie
besser. Zum Beispiel gab es dort mehr Mädchen. Die Mädchen, die tatsächlich
hier herumhingen, hatten mindestens einen von zwei möglichen Nachteilen:
entweder gehörten sie zu irgendeinem Jungen oder sie gehörten zu Cordelia. Und
in diesem Augenblick hielt Ihre Majestät, die königliche Schleimerin, im Kreise
ihrer Untertanen an der Kaffeebar Hof.
    Xander schlenderte in Richtung Bühne und blieb an derselben Stelle
stehen, von der aus Buffy ihn in seinem Tagtraum angehimmelt hatte. Er nickte
dem Gitarristen und Sänger der Band kurz zu, doch der sah in bloß an, als wäre
er eine tote Kakerlake und ignorierte ihn.
    Das nächste Mal, dachte Xander, sollte ich das vielleicht mit
jemandem versuchen, den ich auch kenne.
    Nachdem er sich nun schon halb zum Narren gemacht hatte, sah er
sich nach Buffy und Willow um. Er steuerte gemächlich die Sofas neben der
Kaffeebar an, stieß dort jedoch nur auf Blayne und einen seiner beschränkten
Footballkumpels, auf dessen Namen sich Xander nicht besinnen konnte. Wenn
Blayne nicht zufällig Buffys Laborpartner gewesen wäre, hätte er sich an seinen Namen wahrscheinlich auch nicht erinnert. Xander hatte es zur Regel
erhoben, sich niemals an die Namen von Leuten zu erinnern, die athletischer
waren als er selbst.
    »Sieben«, sagte Blayne gerade. Xander nahm zunächst an, dass sie
ihre Intelligenzquotienten miteinander verglichen, doch dann fügte Blayne hinzu:
»Einschließlich Cheryl. Und ich sag dir
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