Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Xander, auf Liebe und Tod

Xander, auf Liebe und Tod

Titel: Xander, auf Liebe und Tod
Autoren: Keith R. A. DeCandido
Vom Netzwerk:
Society.
    Ein paar Augenblicke später war das Klassenzimmer bis auf ihn -
der in der folgenden Stunde nicht unterrichten musste - und Buffy Summers leer.
    Während er die Dias zusammenstellte, die er der nächsten Klasse
vorführen wollte, begann er: »Es heißt, Miss Summers, Sie hatten an Ihrer
letzten Schule… ein paar Probleme.«
    »Welcher Teenager hat die nicht?«
    »Den Unterricht geschwänzt…«, fuhr er fort und prüfte einige Dias,
um sich zu vergewissern, dass sie in der richtigen Reihenfolge einsortiert
wurden,»… Prügeleien… das Schulgebäude niedergebrannt?«
    Es schien sie zu überraschen, dass er über all das Bescheid
wusste, daher fügte er hinzu: »Direktor Flutie hat mir Ihre Akte gezeigt.«
    »Sehen Sie, dieses Feuer…«, begann Buffy. »Es gab gewissermaßen
bedeutende mildernde Umstände, wissen Sie? Eigentlich war das Ganze sogar eher
komisch.«
    Er ging zum Wandschrank, um seine Lesebrille zu holen. »Ich kann
kaum abwarten zu erleben, was Sie hier alles anstellen werden…«
    »Buffy, die Zerstörerin, das bin ich«, sagte sie reumütig.
    »Aber ich vermute, es wird ein einmaliges Erlebnis werden.«
    Dieses Mal schien Summers verwirrt. »Sie wollen sagen, einmalig im negativen Sinn?«
    Dr. Gregory lächelte, während er mit der Spitze seiner Krawatte
die Brille putzte. »Sie verfügen über einen erstklassigen Verstand und sind in
der Lage selbständig zu denken. Stellen Sie sich nur mal vor, was Sie erreichen
könnten, wenn Sie…«
    »… Hausaufgaben machen würden?«
    »Hausaufgaben…«, echote er. »Ich kann mir denken, dass Sie
wahrscheinlich eine gute Entschuldigung dafür parat haben, sie nicht zu
machen. Erstaunlicherweise ist mir das völlig egal. Ich weiß, dass Sie in
dieser Klasse glänzen können, daher erwarte ich auch nicht weniger von Ihnen.
Ist das klar?«
    »Ja«, sie nickte. »Tut mir Leid.«
    Schüler behaupten immer, es täte ihnen Leid. Aber dieses eine Mal
wünschte er sich wirklich, dass es ernst gemeint war. »Es soll Ihnen nicht Leid
tun. Sie sollen Klugheit walten lassen. Und bitte, schenken Sie den Vorurteilen
des Direktors oder irgendeiner anderen Person über Sie keine Beachtung. Bringen
Sie sie dazu, Ihre Akte verspeisen zu müssen. Was sagen Sie dazu?«
    Summers schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln - und genau darauf
hatte Dr. Gregory gehofft. »Okay. Danke«, sagte sie.
    Dr. Gregory gab das Lächeln zurück. »Die Kapitel sechs bis acht,
okay?«
    Summers nickte entschlossen und verließ das Klassenzimmer.
    Dr. Gregory setzte seine Lesebrille auf und widmete sich wieder
den Dias auf dem Lehrerpult. Eine gute Reaktion. Erstaunlich, was für einen
Unterschied es macht, wenn man sie wie menschliche Wesen behandelt.
    Er schaltete einmal mehr die Leuchtstoffröhren an der Decke aus
und die Lichtleiste am Pult ein. Die Dias waren für den Förderkurs der älteren
Schüler, die er morgen früh unterrichten würde. Bei denen musste er wenigstens
nicht befürchten, dass sie während des Vortrags einnickten.
    Er kniff die Augen zusammen, musterte ein Dia und sah, dass es
sich wie erwartet um die Darstellung einer bestimmten Salamander-Spezies
handelte. Dr. Gregory hegte im Allgemeinen eine Vorliebe für Reptilien und
amphibische Arten. Er fand ihre Verhaltensweisen wesentlich faszinierender als
die anderer Tiere. Insekten dagegen interessierten ihn überhaupt nicht und er
würde dankbar sein, wenn sich die Klasse binnen zwei Wochen einem anderen Thema
zuwandte.
    Hinter ihm erhob sich ein seltsames, schlurfendes Geräusch. Im
nächsten Moment wurde er am Hals gepackt und vom Stuhl gerissen. Die Lesebrille
landete auf dem Fußboden.
    Das letzte, was Dr. Gregory sah, war etwas, das wie ein riesiges
Beißwerkzeug aussah.
    Das gibt’s doch gar nicht!
     

2
     
    Buffy fand, dass Sunnydale, Kalifornien, im Lexikon neben dem
Eintrag für langweilige Vorstadt abgebildet sein müsste - wenn es den
Höllenschlund nicht gäbe. Doch vom üblichen Maß an Bösem mal abgesehen war
Sunnydale so öde wie nur irgend möglich.
    Gott sei Dank gibt es das Bronze, dachte sie. Der Club war
auf jüngere Schüler zugeschnitten und bot damit die einzige Abendunterhaltung
für jene, die noch nicht alt genug waren, um legal Alkohol zu trinken.
    Heute Abend spielte dort eine gute Rockband, die zur Abwechslung
mal nicht der Trash- oder Metal-Fraktion angehörte und es Buffy daher
gestattete, ihr Gespräch mit Willow fortzusetzen ohne allzu sehr schreien zu
müssen.
    »Und«, fragte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher