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Wüthrich, G: Dölf Ogi: So wa(h)r es!

Wüthrich, G: Dölf Ogi: So wa(h)r es!

Titel: Wüthrich, G: Dölf Ogi: So wa(h)r es!
Autoren: Unbekannt
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seiner ganzen Familie wirklich gern. Der Verlust ihres Sohnes Mathias ist ein äusserst schmerzhafter Schicksalsschlag.» Umso mehr ist Marazzi vor allem froh, dass Dölf eine so liebenswürdige und verständnisvolle Frau hat und Tochter Caroline und ihr Mann Sylvain ein tüchtiges, erfolgreiches junges Ehepaar sind: «Ich bin glücklich, dass Katrin und Dölf einen so flotten Schwiegersohn erhalten haben.»
    Gregor Furrer und Adolf Ogi kennen sich seit den Sechzigerjahren. Einst hat der Industrielle, laut «Regionalzeitung Oberwallis», auf der Greicheralp im Wallis noch Kühe gehütet – heute zählt er zu den erfolgreichsten Sportartikelvertretern. Furrer hat unter anderem der Skimarke Völkl wieder zu neuem Erfolg verholfen. «Für mich ist entscheidend», sagt Furrer, «dass Dölf die Menschen liebt.» Die Freunde kommen immer wieder auf ähnliche Vergleiche: «Er kann mit einem Emmentaler Alphirt genauso gut reden wie mit einem Staatschef», meint er und fügt hinzu: «Das ist Dölfs grosse Stärke. Und das ist auch der tiefere Grund, weshalb ihn Kofi Annan in die UNO geholt hat.»
    Gregor Furrer erinnert sich an eine wichtige Begegnung im Jahre 1979 in Saas-Fee. In einer ruhigen Minute setzen sich die beiden im Saaserhof an einen runden Tisch. «Nur wir beide!», betont Gregor Furrer. In einem sehr persönlichen Gespräch habe er zu Ogi gesagt, dass er als Chef des Skiverbandes alles erreicht habe. «Ich habe ihm den Tipp gegeben, in welche Richtung er sich nun bewegen solle.» In die Politik! «Du hast grosse Chancen, einmal Bundesrat zu werden!», weissagt ihm der Manager. Dass es dann so schnell gegangen sei, habe ihn aber selber überrascht.
    Der Bruder von Gregor Furrer, der Skiakrobat Art Furrer, beschreibt seinen Freund so: «Dölf ist und bleibt ein Türöffner, ein absolutes Kommunikationstalent. Er gibt jedem Menschen, egal welcher Herkunft, das Gefühl, ernst genommen zu werden.» Allerdings verweist der Mann von der Riederalp auch auf eine kleine Schwäche seines Freundes, die einem hin und wieder durchaus auf den Wecker gehen könne: «Sobald er einmal ein paar Minuten warten muss, regt sich Ogis Ungeduld.» Sagen dürfe man aber gar nichts ...

    Art Furrer hat recht: Als der gute Dölf im Sommer 2011 in der engen Talstation der kleinen Bergbahn von Kalpetran nach Embd im Wallis anstehen muss, ist das für ihn vergleichbar mit dem Aufenthalt in einer Folterkammer. Nicht weil er sich privilegiert fühlt, beileibe nicht, sondern weil er schlicht und einfach zu ungeduldig dafür ist. «Ich weiss», sagt er, «aber so hat halt jeder seine Schwächen.»
    Art Furrer möchte noch einmal mit seiner Frau Gerlinde und Dölf auf einem Viertausender stehen, wie bereits im Jahre 1993 auf dem höchsten und ganz auf helvetischem Boden stehenden Berg der Schweiz, auf dem 4 545 Meter über Meer gelegenen Dom. Ogi ist zu dieser Zeit erstmals Bundespräsident: Der höchste Schweizer auf dem höchsten Schweizer Berg! Und wieder würden sie heute «die Wucht und Ehrlichkeit der Natur, die Rundsicht und Herrlichkeit der Schöpfung gemeinsam geniessen». So Art Furrers Worte.

    2012 Bad in der Menge auf Indisch: Ogi zusammen mit der Managerin Helene Niedhart von CAT Aviation auf Rikscha-Ausfahrt durch die Stadt Varnasi.
    Und aus dem Mund eines weiteren Freundes kommen, wenn man sich seine frühere Stellung als SBB-Generaldirektor vor Augen hält, klare, mutige Worte. Benedikt Weibel sagt: «Seit ich mich erinnern kann, gab es zwei Bundesräte, die sich von ihren Kollegen abhoben: Willi Ritschard und Adolf Ogi. Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen diesen beiden Männern. Einfache Herkunft, eine Sprache, die man versteht und, vor allem, ein offener Zugang zu den Menschen.»

    «Bepo» Weibel hat seinen Freund auch als einfühlsamen obersten Chef in Erinnerung: «Dölfs Reaktion nach dem schweren Eisenbahnunglück vom Jahre 1994 mitten im Bahnhof Lausanne bleibt unvergesslich.»
    Entgleisung eines Güterzuges mit hochgiftigen Stoffen. Die Innenstadt von Lausanne muss evakuiert werden. Es ist das dritte, schwere Zugunglück in diesem Jahr. Er sei verzweifelt in seinem Büro gesessen und habe sich auf Vorhaltungen gefasst gemacht, wenn der Bundesrat anruft. Doch keineswegs. Dölf erkundigt sich bei Bepo, wie es ihm gehe und sichert ihm seine volle Unterstützung zu. «Das hat Ogi nicht nur dahingesagt, er hat das Versprechen auch eingelöst», so Benedikt Weibel heute. Eines ist interessant: Seinen Freunden aus der
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