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Wüthrich, G: Dölf Ogi: So wa(h)r es!

Wüthrich, G: Dölf Ogi: So wa(h)r es!

Titel: Wüthrich, G: Dölf Ogi: So wa(h)r es!
Autoren: Unbekannt
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Schüler, ein ausgezeichneter sogar. Den Rechenunterricht besucht er am liebsten.

    1947 Vater Adolf Ogi führt Döfi und dessen ein Jahr älteren, belgischen Freund Philippe Frank auf den Gipfel des Kandersteger Kletterberges Bire.

    1943 In Vaters Armen lässt sich’s aushalten – Adolf junior und Adolf senior blinzeln gemeinsam in die Sonne.
    Dann kommt diese wichtige Zäsur, die Adolf Ogi ein Leben lang begleitet – und ihn auch immer wieder leiden lässt. Ende der 4. Klasse muss Döfi runter nach Frutigen – zur Aufnahmeprüfung in die Sekundarschule. Er rasselt zur Überraschung aller durch … Er wisse bis heute eigentlich nicht, weshalb. Vielleicht sei er zu nervös gewesen. Vielleicht ist da auch Missgunst im Spiel – vielleicht mögen die Frutiger dem Buben des Kandersteger Schulkommissionspräsidenten die Sekundarschule nicht gönnen. Vielleicht will der kleine «Herrgottsdonner» die Prüfung unbewusst aber auch gar nicht bestehen, weil er nicht so weit entfernt von Vater und Mutter sein will.
    Erstmals befindet sich Döfi nicht mehr in den umsorgenden Händen der Eltern. Der Junge legt sich mächtig ins Zeug – er will ein guter Handelsschüler sein.
    Vielleicht, vielleicht, vielleicht …
    Sei es, wie es wolle. Dem Werdegang des grossen Politikers tut die nicht bestandene Sekundarschulprüfung keinen Abbruch.
    Jahre später, als der Bub an die Tür des Bundesrats klopft, erklärt ihm der Vater den Unterschied zwischen Weisheit und Intelligenz, der einfache Förster und Bergführer aus Kandersteg. Adolf Ogi senior hat den läppischen Kommentar in der «Neuen Zürcher Zeitung» natürlich auch gelesen, den das Blatt eine Woche vor dem Wahltag veröffentlicht hat. Jenen Kommentar, der Dölf Ogis geistige Fähigkeiten für dieses hohe Amt infrage gestellt hat. Der Vater ruft seinen Sohn zu sich. Er legt ihm seinen Arm um die Schultern und sagt ihm – wieder mal - etwas sehr Gescheites. Dölf Ogi hat die Worte noch im Ohr: «Döfi, du bist intelligent, das ist keine Frage, aber noch wichtiger ist es, dass du weise bist. Solltest du in den Bundesrat gewählt werden, wünsche ich dir vor allem Weisheit.»
    Vater Ogi hat seinen Sohn auch schon mal getadelt. Während der Schulreise in der 7. Klasse hat Döfi zum ersten Mal geraucht – und zum letzten Mal. Ein Schulkollege hat Zigaretten im Rucksack mitgeschmuggelt. Zu Hause riecht der Vater sofort, dass der Bub geraucht hat. Er nimmt ihn zur Seite und ermahnt ihn mit deutlichen Worten: «Döfi, man raucht nicht!» Ganz vernünftig, ohne laut zu werden, habe er das gesagt. Döfi hat sein Leben lang keine Zigarette mehr angerührt. Wenn der Vater ihn damals geschlagen hätte, wäre er vielleicht zum Trotz Raucher geworden, meint der Sohn heute.
    Von den unzähligen Berggängen des Vaters mit den Gästen hinauf zur Blüemlisalp sind – theoretisch – 70 Aufstiege für seinen Sohn. So viel braucht es, um Dölf den Aufenthalt in der Höheren Handelsschule in La Neuveville am Bielersee zu ermöglichen. 70 Franken beträgt der Bergführertarif damals, das Schulgeld für die «Handlere» 4 900 Franken.
    Drei Jahre besucht er die Höhere Handelsschule in La Neuveville. Er ist in dieser Zeit der einzige Schüler ohne Sekundarschulabschluss, der in die «Handlere» aufgenommen wird. Erstmals befindet sich Döfi nicht mehr in den umsorgenden Händen von Vater und Mutter. Der Junge legt sich mächtig ins Zeug, will ein guter Handelsschüler sein. Gegen Ende des ersten Schuljahres bittet er seine Eltern, noch ein zweites und drittes Jahr in La Neuveville bleiben zu dürfen. Er wolle noch das Handelsdiplom machen. So geschieht es und Adolf Ogi gelingt tatsächlich ein sehr gutes Diplom. «Aber ich habe dafür ‹chrampfen› müssen», sagt er heute.
    Von wegen nur die Primarschule in Kandersteg! Nach der «Handlere» in La Neuveville besucht er noch die Swiss Mercantile School in London. Das dazu nötige Studiengeld spart er sich aus dem Lohn für seine Mitarbeit bei Lawinenverbauungen oberhalb Kandersteg zusammen. Er wohnt bei einer Familie Maunder im Norden von London. Und halt auch hier wieder: Die «Schlummerschwester» von damals, Christine, hat er nie mehr aus den Augen verloren. Dölf ist damals 18 Jahre alt, Christine 14.

    1938 Wie der Vater, so der Sohn: Adolf Ogi senior wurde zwei Mal Schweizer Meister im Militär-Patrouillenlauf.

    1969 Adolf Ogi junior nahm mit der gleichen Begeisterung wie sein Vater auch an militärischen Wettkämpfen erfolgreich
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