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Wohin die Liebe führt

Titel: Wohin die Liebe führt
Autoren: Unbekannter Autor
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Dollar.«
    »Nein. Ich will nicht. Ich kann nicht. Wir brauchen das Geld für die Klinik.«
    »Ich hab’ mir’s genau überlegt. Du mußt hin. Ich weiß es; denn genauso würde ich es haben wollen, wenn Danielle unser Kind wäre.« Sie griff nach dem Telefon an der Wand. »Du gehst hinauf und packst, ich rufe inzwischen den Flughafen an. Und zieh deinen dunkelgrauen Flanellanzug an. Es ist der einzige anständige Anzug, den du hast, Luke.«
    Ich stierte in die offene Reisetasche, als Elizabeth hereinkam.
    »Um zwei Uhr dreißig geht ein Flugzeug von O’Hare«, sagte sie. »Es hat nur eine Zwischenlandung, und du bist schon um vier Uhr morgens in San Francisco. Küstenzeit.«
    Noch immer sah ich die kleine Segeltuchtasche an. Ich war wie betäubt. Erst allmählich kam mir zu Bewußtsein, was dieser Anruf bedeutete.
    »Rasch - du kannst dich noch duschen«, sagte sie. »Ich packe inzwischen.«
    Ich sah sie dankbar an. Man brauchte Elizabeth nie um etwas zu bitten. Sie wußte immer das Rechte.
    Ich ging ins Badezimmer.
    Hier sah ich mein Gesicht im Spiegel. Tiefe Löcher unter meinen Augen - sie schienen geradezu in ihre Höhlen gesunken. Ich griff nach meinem Rasierzeug. Meine Hand zitterte immer noch. »Das ganze Zimmer voll Blut.« Die Worte des Polizisten fielen mir ein. Zum Teufel mit dem Rasieren. Das konnte ich noch morgens tun. Ich ging unter die Dusche und drehte sie so stark wie möglich auf.
    Als ich hinauskam, war die Reisetasche schon gepackt und zugemacht. Ich ging zum Schrank.
    »Ich habe deinen Anzug eingepackt«, sagte Elizabeth. »Im Flugzeug kannst du Sporthose und Sportjacke tragen. Es hat keinen Sinn, den Anzug zu zerknittern.«
    »Okay.«
    Als ich gerade meinen Schlips gebunden hatte, klingelte das Telefon. Elizabeth nahm ab. »Es ist für dich.«
    Sie reichte mir den Hörer.
    »Hallo!«
    Niemand brauchte mir zu sagen, wer am andern Ende des Drahtes war. Ich hätte diese ruhige Stimme überall erkannt. Meine frühere Schwiegermutter. Wie gewöhnlich verlor sie keine Zeit mit langen Vorreden. »Mister Gordon, unser Anwalt, meint, es wäre keine schlechte Idee, wenn du herkämst.«
    »Wie geht es Danielle?«
    »Gut«, antwortete die alte Dame. »Ich habe mir erlaubt, für dich und deine Frau eine Suite im >Mark Hopkins< zu bestellen. Wenn du dir die Billetts im Flughafen abholst, telegrafiere mir deine Flugnummer. Ich schicke einen Wagen hin.«
    »Nein, vielen Dank.«
    »Nicht der richtige Augenblick, den Stolzen zu spielen«, sagte sie etwas verstimmt. »Ich kenne deine finanzielle Lage, aber mir erscheint das Wohl deiner Tochter doch erheblich wichtiger.«
    »Danielles Wohl war immer wichtiger.«
    »Warum kommst du dann nicht?«
    »Ich sagte nichts von Nichtkommen. Ich sagte nur nein zu deinem Angebot. Ich kann meinen Aufenthalt selbst bezahlen.«
    »Immer noch der gleiche. Wirst du jemals anders werden?«
    »Und du selbst?« erwiderte ich.
    Einen Augenblick blieb es stumm, dann kam ihre Stimme wieder, etwas kälter, etwas klarer. »Mister Gordon möchte gern mit dir sprechen.«
    Seine Stimme war warm und herzlich. Sie würde jeden täuschen, der ihn nicht kannte. Hinter diesem freundlichen Klang arbeitete ein Verstand wie eine stählerne Falle. »Nun, wie geht’s, Colonel Carey? Schon lange her, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte ich. Elf Jahre seit meiner Scheidung. Aber ich brauchte ihn nicht daran zu erinnern. Er wußte sicher die Zeit auf die Minute genau. »Wie geht es Dani?«
    »Es geht ihr gut, Colonel Carey«, sagte er beruhigend. »Als der Richter sah, in welchem Schockzustand das arme Kind war, gab er sie wieder in meine Obhut. Jetzt ist sie oben, hier bei ihrer Großmutter, und schläft. Der Arzt hat ihr ein Beruhigungsmittel gegeben.« Ob ich ihn leiden konnte oder nicht - ich war froh, daß er uns zur Seite stand.
    »Sie muß morgen früh um zehn wieder zum Jugendgewahrsam gebracht werden«, sagte er. »Und ich glaube, es wäre keine schlechte Idee, wenn Sie hier wären und sie begleiten würden.«
    »Ich werde dort sein.«
    »Sehr gut. Und könnten Sie es möglich machen, früh um sieben hier mit uns zu frühstücken? Es gibt eine Menge Dinge, die wir besprechen müßten - Dinge, die ich lieber nicht am Telefon sagen möchte.«
    »Okay - um sieben zum Frühstück.«
    Nun kam eine Pause, dann war wieder Mrs. Haydens Stimme da. Anscheinend versuchte die alte Dame, freundlich zu sein.
    »Ich freue mich darauf, deine Frau kennenzulernen, Luke.«
    »Sie kommt nicht mit.«
    Ich hörte ihr
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