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Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Wo mein Herz wohnt: Mittsommergeheimnis (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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verkaufen und sich einen Ort auf der Welt suchen, an dem sie noch einmal ganz von vorn anfangen konnte.
    Ohne ihren Mann, ohne die ständigen Gedanken an Audrey und ohne die schrecklichen Gewissensbisse, die sie seit dem Tod ihrer Familie plagten.
    Dabei war Finja klar, dass sie sich in den letzten beiden Punkten lediglich etwas vormachte. Manche Dinge konnte man nun mal nicht einfach auslöschen.
    Sander zuckte nicht einmal zusammen, als die eiskalten Wasserstrahlen auf seinen Körper prasselten.
    Seit er denken konnte, half ihm das Element Wasser am besten dabei, auf andere Gedanken zu kommen. Für gewöhnlich ging er schwimmen, wenn er den Kopf freibekommen wollte. Doch wenn sich dazu keine Gelegenheit bot, so wie heute, tat es auch eine kalte Dusche.
    Nachdem er im Ort frische
Saltkringlor –
Salzbrezeln – geholt hatte, war er eine ganze Weile einfach nur ziellos umhergelaufen. Er hatte kein großes Verlangen gespürt, rasch auf sein Zimmer und damit zu Finja zurückzukehren. Aber war das ein Wunder?
    Später war er noch auf einen Drink in ein kleines Pub am Flussufer gegangen und hatte sich schließlich auf den Rückweg gemacht. Inzwischen lag Dunkelheit über dem Tal. Und sobald Sander geduscht hatte, würden Finja und er schlafen gehen. Sander war das nur recht. Immerhin lag eine anstrengende Fahrt hinter ihnen, und morgen würden sie zeitig aufstehen müssen.
    Wenn es ihm überhaupt gelang, in Finjas Gegenwart ein Auge zuzubekommen.
    Wütend hieb er mit der flachen Hand gegen die geflieste Wand der Dusche. Verdammt, er sollte eigentlich gar nicht hier sein! Das zwischen Finja und ihm war schon lange vorbei. Spätestens seit dem Tag, an dem er erfahren hatte, dass sie …
    Energisch schob er den unbequemen Gedanken an die Vergangenheit beiseite. Er hatte schon zu viel Zeit seines Lebens damit vergeudet, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Inzwischen wusste Sander, dass er Finjas Beweggründe wohl niemals wirklich begreifen würde. Und selbst wenn – er könnte einfach kein Verständnis für eine Frau aufbringen, die so skrupellos mit den Gefühlen anderer Menschen spielte, wie sie es tat.
    Mit beiden Händen fuhr er sich durch das nasse Haar und atmete tief durch. Langsam ebbte der brennende Zorn in seinem Innern ab. Zurück blieb Bitterkeit. Er hatte Finja einmal geliebt. Ja, er wäre jederzeit bereit gewesen, für sie durchs Feuer zu gehen. Und wie hatte sie es ihm gedankt?
    Doch es war müßig, über Dinge nachzudenken, die er ohnehin nicht mehr ändern konnte. Stattdessen sollte er sich lieber mit dem Hier und Jetzt befassen. Und in diesem Zusammenhang beschäftigte ihn vor allem die Frage, warum der Notar von Finjas Familie darauf bestanden hatte, dass auch er zur Testamentseröffnung erschien.
    Sander seufzte. Eigentlich konnte er es sich überhaupt nicht leisten, seine Firma so lange allein zu lassen. Er hatte viel Zeit und Arbeit investiert, um
SanderSom Sports
zum Erfolg zu führen. In den Vereinigten Staaten war er als ehemaliges Mitglied des schwedischen Schwimm-Nationalteams nicht gerade wie ein Star empfangen worden. Ganz im Gegenteil sogar. Mit seiner Idee, Sportartikel unter seinem Namen zu verkaufen, war er zunächst auf wenig Gegenliebe gestoßen. Zwar kannte man seinen Namen auch in Amerika, doch einem medaillengeschmückten Sportler traute man es anscheinend nicht zu, auch ein erfolgreicher Geschäftsmann zu sein.
    Sander hatte ihnen das Gegenteil bewiesen. Heute gehörte sein Unternehmen zu den größten Sportartikelherstellern auf zwei Kontinenten, und er verdiente mehr Geld, als er in seinem ganzen Leben würde ausgeben können.
    Manchmal fragte er sich allerdings, wofür er das alles überhaupt machte.
    Er drehte das kalte Wasser ab und stieg aus der Dusche. Während er sich abtrocknete, wanderten seine Gedanken wieder zu Finja. Er wäre bereit gewesen, ihr das alles zu Füßen zu legen, doch sie hatte es vorgezogen, ihn zu verhöhnen und zu verspotten. Wieder spürte er, wie Zorn in ihm hochkochte, und er zwang sich, tief durchzuatmen. Als sich sein Puls wieder einigermaßen beruhigt hatte, schlüpfte er in seine Boxershorts und verließ das Bad. Finja lag schon im Bett, stocksteif und die Decke bis zum Hals hochgezogen. Der Anblick hob Sanders Stimmung nicht gerade.
    “God natt”
, brummte er, nahm seine Decke und ging hinüber zur Couch.
    “God natt”
, erwiderte Finja so leise, dass man es kaum vernehmen konnte.
    Sander löschte das Licht und drehte sich so, dass er Finja
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