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Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Wo Dein Herz Zu Hause Ist

Titel: Wo Dein Herz Zu Hause Ist
Autoren: Anna McPartlin
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Leben genießen. Sie hat ja auch leicht reden – sie lebt schließlich nicht mit einem Alkoholiker zusammen   –, in Wahrheit wird ihr Vater reich damit, den ganzen Alkoholikern in der Stadt ihren Stoff zu verkaufen. Sie muss sich nie in ihrem Zimmer verstecken. Sie sitzt mit ihrem Dad auf der Couch und sieht sich Morecambe & Wise auf dem Farbfernseher an, also kann sie leicht sagen, ich solle lockerer sein und das Leben genießen. Sheila fehlt mir. Ich wünschte, sie wäre nicht mit diesem Dave zusammen. Möchte mal wissen, was sie an dem so toll findet. Mit seiner idiotischen Minipli-Dauerwelle. Sheila meint, das wäre cool, aber echt, das ist es überhaupt nicht. Außerdem stinkt er nach dem Brut seines Vaters und betatscht sie die ganze Zeit. Gestern hat er ständig blöde Bemerkungen über sie gemacht. Das fand er lustig, aber das war es nicht. Ich hätte ihm am liebsten eine reingehauen. Mam sagt, dass ich manchmal einen Blick zum Fürchten habe.
    Es ist jetzt nach zehn, und ich bin müde.
Er
ist immer noch im Pub. Wenn ich jetzt einschlafe, höre ich ihn vielleicht später nicht. Aber vorher schließe ich meine Zimmertür ab. Sheilas Dad sagt, man soll seine Schlafzimmertür nie abschließen, falls mal ein Feuer ausbricht. Aber vor Feuer fürchte ich mich nicht. Verbrennen ist nicht das Schlimmste, was einem passieren kann.
    Gerade habe ich beschlossen, mich morgen nach einem Ferienjob umzusehen. Egal was, Hauptsache, ich komme aus diesem Haus raus. Es ist zum Lachen.
Er
sagt, ich muss mir einen Job suchen, während er selber jeden Tag mit seinem Kumpel im Pub oder unten an der Kaimauer rumhängt. Mam findet immer eine Entschuldigung für ihn. Sie sagt,
Docker können nur arbeiten, wenn die Schiffe reinkommen, aber Anita Sheas Vater ist auch Docker, und er streicht Häuser oder tapeziert Wände, und Tim Healys Vater übernimmt im The Pole Schichten an der Bar, statt davor zu sitzen und das ganze Geld, das er in zwei Tagen verdient hat, in zwei Stunden zu vertrinken. Aber egal, er soll machen, was er will. Ich bin sowieso bald hier weg. Ein Jahr kann einem vorkommen wie eine Ewigkeit oder wie ein Tag. Das hat mein Dad immer gesagt. Ich glaube, ich gehe morgen ein bisschen zu ihm. Vielleicht mache ich seinen Grabstein sauber. Da kacken ständig die Vögel drauf. Das ist komisch, weil Rita Heneghan direkt neben ihm liegt, und ihr Grabstein ist immer blitzsauber, obwohl ich noch nie jemanden gesehen habe, der sie besucht. Einmal hat sogar ein Vogel auf Dads Stein gekackt, während ich daneben gesessen habe! Ich glaube, das hätte mein Dad lustig gefunden. Er hat viel gelacht. Ich vermisse sein Lachen. Ich vermisse ihn so. Ich wünschte, er wäre hier, aber das ist er nicht. Er ist tot. Ich könnte ihn glatt dafür umbringen, dass er gestorben ist.
    Ach, und damit ich es nie vergesse: Heute habe ich im Wald den Frühling gehört. Ich habe ihn richtig gehört, in den Bäumen und dem leichten Wind und dem Hundegebell in der Ferne, und der Himmel war so unheimlich blau und das Gras war grüner als grün. Ich habe mich an einen Baumstamm gelehnt und die frische Luft eingeatmet. Wenn ich die Zeit hier endlich hinter mir habe, wird mir der Wald fehlen.

2   Notaufnahme
    Harri lag in einem Bett der Notaufnahme, als sie wieder aufwachte. Ihre Mutter und ihr Vater saßen rechts und links neben ihr. Ihr Verlobter war nirgendwo zu sehen. George kommentierte vom Fenster die Versuche einer Frau, seitlich einzuparken.
    «Meine Güte, da könnte man ja sogar mit einem Laster parken!»
    Harri war schon einige Zeit wieder wach, bevor sie sich dazu bringen konnte, die Augen zu öffnen.
Das gibt’s doch nicht, es ist mir nochmal passiert.
Ihre Eltern schwiegen. Schließlich konnte Harri nicht mehr so tun, als schliefe sie.
    «Da ist sie wieder», sagte ihr Vater lächelnd, «da ist unser Mädchen.»
    «Es tut mir leid, Dad.»
    «Das braucht dir nicht leidzutun.»
    «Es tut mir leid, Mum.»
    «Schsch, Liebling, es ist alles gut.»
    Im Handumdrehen hatte sich George zu ihr aufs Bett geworfen und sie in den Arm genommen. «Wenn es dich tröstet, du bist jedenfalls die schickste Patientin hier.»
    Harri wurde bewusst, dass sie noch ihr Hochzeitskleid trug. Sie kämpfte mit den Tränen. «Wo ist James?»
    Duncans Bruder, Father Ryan, kam mit vier Kaffee ins Zimmer. Harris Eltern nahmen ihm zwei ab, und auch George nahm einen.
    «Möchtest du einen Kaffee, Liebling?»
    «Nein danke, Mum.»
    «Sie ist wieder wach», sagte Gloria zu
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