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Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Titel: Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
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völlig eigenständig, mit den anderen Chartern pflege man lediglich freundschaftliche Kontakte. Das behaupten sie eigentlich in jedem Land weltweit. Worüber aber bei den World- und Euro-Runs so alles diskutiert und was beschlossen wird, das wollen die Hells Angels sicher nicht mit der Öffentlichkeit teilen. Ich habe damit kein Problem. Deswegen gebe ich euch einen kleinen Einblick in das Original-Protokoll von einem European-Officers-Meeting von August 2006, Hells Angels Aarhus, Dänemark – das ebenso wie die World-Rules streng geheim ist.

    Deckblatt des Protokolls zum Officers-Meeting Aarhus

Auszug aus dem Protokoll des Officers-Meetings Aarhus

Die Hells Angels Germany wird die Veröffentlichung ihrer geheimen Sitzungsprotokolle sicher nicht freuen. Einige werden sich vor Wut die Haare vom Kopf reißen, sofern sie welche haben. Aber was soll’s! Was wollen sie denn machen? Noch zwei, drei oder vier Mordaufträge gegen mich erteilen? Von mir aus, wenn ihnen der eine nicht reicht, der bereits in Auftrag gegeben wurde. Das Kopfgeld ist ja schon bezahlt. Spätestens seit der Veröffentlichung von Höllenritt müsste jedem klar sein, dass ich mich davon nicht beeindrucken lasse.
    Als Vize-Präsident nahm ich selbst an solchen Officers-Meetings teil. Bei einem davon ging es zum Beispiel um die Auflösung eines Hells-Angels-Charters. Dort hatten ein paar Jung-Member und zwei Prospects mehreren Membern, die das Charter gegründet hatten, Kanonen an den Kopf gehalten und sie aus dem Club gedrängt. Denn diese hatten eine Clubpolitik betrieben, die ihnen nicht gefiel, und sie hatten Angst vor einer körperlichen Auseinandersetzung. So etwas ging meiner Meinung nach überhaupt nicht, zumal Smokey, einer der bedrohten Member, ein sehr guter Freund von mir war.
    Er kam zu mir und erzählte mir die ganze Geschichte ausführlich: Die Jung-Member waren gierig und wollten die Koksgeschäfte des Charters erweitern, was aber einige alte Member nicht gut fanden. Also schnappten sie sich ihre Kanonen und änderten die Machtverhältnisse zu ihren Gunsten. Ich versicherte ihm, dass ich jederzeit mit ihm in sein Clubhaus fahren und den Spieß umdrehen würde. Aber er war so enttäuscht von den anderen Membern, dass er das gar nicht wollte und vorhatte, mit drei anderen nach Dänemark zu gehen. Zuerst konnte ich gar nicht verstehen, warum er einfach kampflos das Feld räumte, aber nach ein paar Stunden musste ich ihm recht geben. Heute bin ich froh, dass es nicht zu der Racheaktion kam, denn eines ist sicher: Ein paar von denen wären auf der Strecke geblieben.
    Zur damaligen Zeit konnte ich das Handeln der Jungs aber nicht akzeptieren und wollte, dass sie aus dem Club entfernt würden. Auf einem Germany-Meeting ging eine Abstimmung über ihren Rausschmiss pari aus, und so trug ich es auf einem Officers-Meeting vor. Alle Teilnehmenden waren meiner Meinung, und man empfahl kurz danach den betreffenden Membern, den Club zu verlassen – oder sie müssten mit Konsequenzen rechnen. Sie zogen es vor, den Club freiwillig zu verlassen. Mein Freund Smokey und die anderen kehrten dennoch nicht mehr in ihr Charter zurück.
    Als dritten Teil eines World-Runs gibt es immer noch die große Party, sozusagen als Krönung. Einige dieser Festgelage habe ich euch bereits beschrieben, die eine oder andere Anekdote kommt aber bestimmt noch!
    Die Lüge vom Easy Rider
    Die Hells Angels in Deutschland erzählen immer wieder gerne und allerorts der Öffentlichkeit, dass sie nur ein ganz harmloser Motorradclub sind und nur ganz wenige Mitglieder in ihren Reihen mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Auf den Punkt gebracht: Das sind eben ein paar verirrte Member, die den Pfad der Tugend verlassen haben. Von ihnen distanzieren sich die Rocker auch ausdrücklich.
    Die Wirklichkeit sieht aber ganz anders aus. Ich habe eine kleine, und wirklich nur eine kleine Aufstellung der Aktivitäten von deutschen Hells Angels in den vergangenen Jahren gemacht, um euch einen Überblick zu verschaffen, was bei diesem »Moppedclub« wirklich los ist. Die Liste ist keineswegs vollständig und gibt euch nur einen winzigen Einblick.
    Dezember 2007: Die Hells Angels beschließen meine Ermordung und beauftragen russische Member damit.
    Februar 2008: 15 Hells Angels überfallen einen Mann, der mit seiner Familie spazieren geht.
    Juni 2008: 30 Hells Angels verbarrikadieren sich in ihrem Clubhaus vor der Polizei. Ein Polizist wird schwer verletzt.
    August 2008: Am Rande eines Prozesses
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