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Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Titel: Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
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es gewesen sein. Und das Ganze am Club vorbei, also Profit für meine eigene Tasche. Eine Todsünde im Club! Am Ende der Aktion in meiner Wohnung sagte einer noch zu mir: »Das war’s jetzt für dich, Uli. Out.«
    »Out« bedeutet, eigentlich hätte ich alle meine Club-Tattoos entfernen müssen. Ich trage sie heute noch. Eigentlich trifft für mich sogar die Steigerung von out zu, nämlich »out in bad standing«. Das bedeutet: Egal wo und egal welchem Hells Angel ich über den Weg laufe, er hat in den Augen des Clubs die Pflicht, mich zu attackieren. Und er wird es auch tun, denn ansonsten riskiert er ebenfalls einen Rausschmiss.

    So fing alles an …
    Kurz nach meinem Rauswurf aus dem Kasseler Charter bedrohten Ex-Brüder meine Schwester. Sie drohten, sie umzubringen, wenn ich nicht den Fahrzeugbrief der Harley rausrückte. Ich muss zugeben, da hatte ich das erste Mal in meinem Leben wirklich Angst. Nicht um mich, sondern davor, dass sie meiner Schwester etwas antun. Schließlich hat sie mit meiner Vergangenheit nichts zu tun. Und ich kenne viele Szenarien, in denen jemand ums Leben kommt und man es wie ein Unfall aussehen lässt. Das ist easy. Selbst wenn man den Schuldigen erwischen würde, gäbe es in vielen Fällen wahrscheinlich nur eine läppische Bewährungsstrafe. Und meine Schwester wäre tot.
    Daher blieb mir keine andere Wahl, als mit der Polizei zu kooperieren. Um meine Schwester zu beschützen, musste ich mich mit meinen Erzfeinden verbünden. Mit den Leuten zusammenarbeiten, die schon so oft versucht haben, mich hinter Gitter zu bringen – und es bis heute tun. Bei meinen Ex-Brüdern stand ich spätestens ab diesem Zeitpunkt auf der Abschussliste. Denn ein Hells Angel packt niemals aus, er verrät nie seine Brüder.
    Im Oktober 2007, nach unzähligen »Terminen« mit den Polizeibeamten und ohne jeglichen Personenschutz, wurden meine Schwester und ich für den Zeitraum einer geplanten Großrazzia bei den Hells Angels an einen sicheren Ort gebracht. Nach der Razzia allerdings wurden wir von den Polizisten rund um die Uhr bewacht. Die Bullen hatten Angst, dass sich meine Ex-Brüder an mir rächen könnten. Von der Polizei erfuhren wir auch, dass auf einem Sondermeeting der Hells Angels ein Mordauftrag ausgesprochen worden war. Russen sollten für ein Kopfgeld die Morde ausführen. Das Ganze hat mich aber nicht weiter gewundert. Und wie ihr seht: Ich bin noch da!
    Fragen über Fragen
    Seit Höllenritt erschienen ist, habe ich jede Menge Post von meinen Lesern erhalten. An dieser Stelle vielen Dank für euer Interesse und all die Zuschriften. Ich bemühe mich nach wie vor, eure Mails schnell zu beantworten, aber es ist ein ziemlicher Berg, den ich da abzuarbeiten habe. Über 7000 Mails, einige davon neugierig, einige bewundernd, einige auch ein bisschen schräg – zugegeben. Bei der einen oder anderen Mail habe ich mich schon gefragt, ob der Verfasser mein Buch wirklich gelesen hat. So manche Reaktion hat mir gezeigt, dass ich in Höllenritt vielleicht doch nicht hundertprozentig klarmachen konnte, wer die Hells Angels sind und was sie tun. Aus diesem Grund habe ich beschlossen, euch in Wir sehen uns in der Hölle einen noch tieferen Einblick in die Machenschaften der Rockerszene zu geben.
    Die meisten Leser waren sehr mitfühlend und besorgt, vor allem um das Wohl meiner Schwester, und ziemlich schockiert von den Tatsachen, über die ich in Höllenritt geschrieben habe. Gut finde ich, dass so manchem jetzt doch Zweifel gekommen sind, ob er wirklich bei den Hells Angels mitmachen sollte – und so einige haben sich dagegen entschieden. Sätze wie »Wirklich erschreckend, was da so abläuft«, »Ich habe jetzt ein ganz anderes Bild von den Hells Angels bekommen« oder »Ihr Buch öffnete mir die Augen«, »Ich muss meine ganze Haltung gegenüber den Hells Angels überdenken« bestätigen mir, dass ich mit Höllenritt etwas in den Köpfen der Leute bewirkt habe – das wollte ich erreichen.
    Aber noch ist der Groschen nicht bei allen gefallen. Denn oft genug kamen Fragen wie: »Wie kann ich am besten Mitglied bei den Hells Angels werden? Kannst du mir da Tipps geben?« Nein, ihr sollt nicht Mitglied werden, das ist doch der Punkt! Andere wollten Tipps für den Einstieg ins Rotlichtmilieu oder mich als Berater in der »Immobilienbranche«. Sehr wunderlich fand ich auch die Zuschrift einer Polizeischule, die wegen eines Vortrags bei mir angefragt hat. Auch Volkshochschulen und andere Institutionen haben
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