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Wir neuen Großvaeter

Wir neuen Großvaeter

Titel: Wir neuen Großvaeter
Autoren: Rainer Holbe
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kleine Geschöpfe mit unerwartet großen Gedanken.« Begegnen wir ihnen also mit Achtung und Respekt.

Die kleinen Stars aus Garching und Namibia
    Babys sind schlau und wissen mehr, als man ihnen zutraut
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    Wir kennen die Szene: Eine Mutter sitzt mit ihrem Baby im Café, und augenblicklich erhellen sich die Mienen der Gäste an den Nachbartischen. Durch seine bedingungslose Freundlichkeit und seine scheinbare Hilflosigkeit spricht ein Kleinkind alle Menschen an. Nicht von ungefähr lautet ja die Botschaft aus der Weihnachtsgeschichte, dass ein Säugling den Frieden auf Erden bringt.
    Forscher der Uniklinik München fanden bestätigt, dass es uns generell friedlich macht, eine Mutter mit ihrem Baby zu betrachten. Bekannte aus Gilching bei München erzählten mir, dass im Kindergarten ihres Sohnes Noah regelmäßig »Babywatching« betrieben würde, was bedeutet: Mütter kommen mit ihren Winzlingen zu Besuch. Allein der Anblick von Babys entspanne die Kindergartenkinder. Ein Arzt trainiere dann zusammen mit der Erzieherin die Fähigkeit der Kinder zu Mitgefühl und Anteilnahme.
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    Die Besuche der Babys mit ihren Müttern erzeugen neben besserem Sozialverhalten noch andere positive Aspekte: Die Drei – bis Fünfjährigen schulen ihre Konzentrationsfähigkeit und sind weniger hyperaktiv. Auch ängstliche, introvertierte Kinder profitieren. Sie können sich oft besonders gut in ein
Baby hineinversetzen und so Erfolgserlebnisse verbuchen, die sie langfristig offener stimmen. Inzwischen scheint das Münchner Beispiel Schule zu machen.
    Ã„rzte werben für die Verbreitung des »Babywatching« in Kinderkrippen und Tagesstätten.
    Auch anderswo wäre dies eine wunderbare Vorbeugung gegen das in allen Menschen vorhandene Aggressionspotenzial, sagen die Forscher aus Bayern.
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    Bei einer Reise mit Freunden durch die gelbrote Wüste von Namibia kam ich an einem Lager der Himba vorbei, das sie in den Sanddünen aufgeschlagen hatten. Um ein glimmendes Feuer tobten kleine Kinder herum, die nur mit einem Lendenschurz bekleidet waren. Frauen drückten ihre Babys an die Brust, und um den Platz hechelten ein paar Hunde. Ein friedliches Bild.
    Total erstaunt war ich dann, als ich eines Tages die Himba-Familien in meinem kleinen Stammkino »wiedertraf«: Denn der französische Dokumentarfilm Babys war lange Zeit der Hit in den Lichtspieltheatern. Hauptdarsteller ist unter anderen der drei Jahre alte Ponijao vom Stamm der Himba in Namibia. Die weiteren Rollen sind mit Bayar, Mari und Hattie besetzt, die in der Mongolei, in Tokio und in San Francisco geboren wurden. Vom ersten Atemzug bis zum ersten Schritt beobachten die Filmemacher das Leben dieser kleinen Menschen, von denen zwei fernab jeder Zivilisation zu Hause sind.
    Es gibt ein paar witzige Momente, wenn zum Beispiel eine Ziege aus einer Schüssel säuft, in der das Baby Bayar gerade ein Bad nimmt. In den Steppen der Mongolei wie auch in den Wüsten von Namibia wachsen die Kinder inmitten von Tieren
auf, lassen sich von Ziegen, Hunden und Kühen küssen und trinken schon mal das Wasser aus demselben Fluss, in dem sie sich gerade tummeln.
    Und wir Zuschauer in dem dunklen Kinosaal erleben beglückt, wie die vier Hauptdarsteller sich im Laufe eines Jahres vom hilflosen Säugling zum selbstbewussten Individuum entwickeln, das sich im Leben behauptet. Hattie erhält Applaus, als sie eine Musikgruppe mit all den fröhlichen Müttern und Vätern entnervt verlässt und nach dem Ausgang sucht. Und als sie das erste Mal eine Banane schält, erkennt sie beglückt deren raffinierten Konstruktionsplan.
    Auch dieser Film zeigt, was wir alle zur Kenntnis nehmen sollten: Babys sind schlau und wissen mehr, als man ihnen zutraut. Sie haben ein gutes Gedächtnis und ein genaues Vorstellungsvermögen. Wir sollten sie nicht unterschätzen.
    So unterschiedlich die Herkunft von Babys ist und so verschieden die Kulturen sind, in denen sie leben: Wenn sie glucksen und lachen, brabbeln und krabbeln, sind sie sich überall auf der Welt gleich.

Kinder lernen nur von anderen Kindern
    Der Kindergarten – von der Betreuungsstätte zur Bildungsanstalt
    Madame Chua – die Mutter des Erfolgs?
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    Leo ist ein Erwachsenen-Kind. Er hat keine Geschwister, und seine Eltern samt den Großeltern kümmern sich seit seiner Geburt mit großem Eifer um ihn. In Leos
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