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Wir Kinder aus Bullerbü

Wir Kinder aus Bullerbü

Titel: Wir Kinder aus Bullerbü
Autoren: Astrid Lindgren
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Weihnachtsabend noch mal lesen. Zu Hause bei uns stopften Mama und Agda Weihnachtswürste und es war überall sehr unordentlich.
    Nachdem Lasse, Bosse und ich gegessen hatten, gingen wir hinaus und bauten eine große Schneelaterne im Garten. Britta, Inga und Ole kamen herüber und
    halfen uns. In der
    Linde saßen viele
    Spatzen und
    Dompfaffen und
    Kohlmeisen. Sie
    sahen so hungrig
    aus, dass ich ins
    Haus lief und Papa
    fragte, ob wir die
    Weihnachtsgarben
    nicht schon jetzt
    aufstellen könnten.
    Das dürften wir gern
    tun, sagte Papa. Wir
    liefen alle in die
    Scheune und holten
    fünf Hafergarben,

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    die wir beim Dreschen als Weihnachtsgar ben aufgehoben hatten. Die stellten wir in den Apfelbäumen in unserem Garten auf und es dauerte nicht lange, bis alle Vögel darin saßen und futterten. Sie glaubten wohl, es wäre schon Heiligabend. Es sah so hübsch aus mit den Weihnachtsgarben und dem Schnee. Am Abend saßen Britta, Inga und ich bei Großvater und machten Weihnachtskörbchen. Die Jungen waren auch da. Zuerst wollten sie gar nicht bei dem Tannenbaumschmuck helfen, aber nach kurzer Zeit konnten sie es doch nicht bleiben lassen. Wir saßen alle um Großvaters runden Tisch und wir machten vierundfünfzig Weihnachtskörbchen, die wir gleichmäßig verteilten, so dass der Nordhof achtzehn Körbchen bekam, der Mittelhof achtzehn und der Südhof achtzehn. Großvater bot uns Äpfel und Kandiszucker an. Ich dachte die ganze Zeit daran, dass wir am nächsten Tag Pfefferkuchen backen würden. Das war fast so lustig wie der Heiligabend.
    Plötzlich lief Lasse in den Garten und steckte das Licht an, das wir in die Schneelaterne gestellt hatten. Wie schön das im Dunkeln leuchtete! Ich musste immerfort an das Lied vom Weihnachtsmann denken, der vor der schneebedeckten Tür steht, anklopft und freundlich lächelt. Genau wie die Schneelaterne zu lächeln schien.
    »Armer Großvater, du kannst die Schneelaterne nicht sehen«, sagte Inga. »Sollen wir dir was vorsingen?« Großvater hört uns gern singen. Und so sangen wir. Und wir sangen gerade das Lied, an das ich gedacht hatte, das Lied vom Weihnachtsmann, der vor der Tür steht und anklopft.
    »Findest du es nicht wunderbar, wenn Weihnachten ist?«, flüsterte Inga mir hinterher zu.
    Ich sagte: »Ja, ich finde es auch. Es ist das Schönste, was ich mir denken kann.«
    Wir Kinder von Bullerbü haben es Weihnachten so wunderbar schön. Wir haben es natürlich auch sonst schön, im Sommer und im Winter, im Frühling und im Herbst. Oh, wie haben wir es schön in Bullerbü!

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