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Winterland

Winterland

Titel: Winterland
Autoren: Åke Edwardson
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Zeit«, sagte Winter.
    »Sie werden schön warten«, sagte Richardsson, zog die Pistole und ließ den Ordner auf den Tisch fallen. Er landete mit einem hässlichen Knall auf der Tischplatte. »Bleiben Sie stehen!«
    »Legen Sie die Pistole weg«, sagte Winter.
    »Damit Sie Ihre eigene herausholen können, was?«
    »Ich habe keine«, sagte Winter. »Sie ist gerade beim Service.«
    »Das können Sie mir doch nicht erzählen.«
    Winter streckte die Arme vom Körper.
    »Wenn ich die linke Seite meiner Jacke hochziehen darf, dann werden Sie sehen, dass das Halfter leer ist«, sagte er.
    Richardsson hob die Pistole und zielte direkt auf Winters Kopf.
    »Tun Sie es langsam«, sagte er. »Wenn Sie lügen, dann war das Ihre letzte Lüge.«
    Winter entblößte das leere Halfter.
    » All right « , sagte Richardsson, doch er richtete die Waffe immer noch auf Winter. »Und die Arme schön vom Körper weg.«
    »Sie sehen sich auf dem Foto ziemlich ähnlich«, sagte Winter und nickte zu dem Ordner auf dem Tisch.
    »Es war mir klar, dass Sie es gesehen haben«, sagte Richardsson, »das habe ich sofort begriffen, als ich hier reinkam.«
    »Sie könnten ein guter Detektiv sein«, sagte Winter.
    »Ich bin ja so gut wie ein Detektiv«, sagte Richardsson.
    »Dann sollten wir uns jetzt vielleicht mal mit diesem Beweismaterial zusammen aufmachen, oder?«
    »Welches Beweismaterial?«, fragte Richardsson.
    »Das wissen Sie besser als ich«, erwiderte Winter.
    »Ich bin ein besserer Detektiv«, sagte Richardsson und lächelte. Es war ein unheimliches Lächeln. »Ich kann Herrn Kommissar Winter alles erklären.«
    »Gerne«, sagte Winter und ließ die Arme hängen.
    »Bewegen Sie sich bloß nicht!«
    »Ich bin nicht geübt«, sagte Winter, »das tut weh.«
    »Dann nehmen Sie die Arme langsam runter«, sagte Richardsson und hob wieder die Pistole.
    »Nun erklären Sie mal diesen Fall hier«, forderte Winter ihn auf und ließ die Arme sinken.
    »Ja … genau. Erklären …«
    »Wer hat Hirschmann ermordet?«, fragte Winter.
    »Haben Sie sich das noch nicht ausgerechnet? Was sind Sie denn für ein Detektiv?«
    »Ich habe die Wahl zwischen zwei Verdächtigen«, sagte Winter.
    »Das ist schon mal ein guter Anfang. Eine Chance von fünfzig Prozent.«
    »Aber beide sind gleich schuldig«, sagte Winter und nickte Richardsson zu. »Wenn nicht einer von ihnen mit uns zusammenarbeitet.«
    »Zusammenarbeitet? Versuchen Sie nicht, mich zu bluffen. Wir sind hier nicht in Amerika.«
    »Ich bin immer an Zusammenarbeit interessiert«, sagte Winter.
    »Ich habe es nicht getan«, sagte Richardsson.
    »Gut«, erwiderte Winter.
    »Ich habe mich nur um das Drumherum gekümmert.«
    »Okay.«
    »Messer machen mir keinen Spaß«, sagte Richardsson und lächelte. Winter konnte den Wahnsinn in seinen Augen erkennen. Er hielt immer noch die Pistole in der Hand. Vielleicht hatte er keinen Spaß an Messern, aber mit Pistolen hatte er offenkundig kein Problem. Er würde Winter mit derselben lässigen Art erschießen, mit der man an einer Schießbude auf Scheiben ballerte. »Nee, mit Messern konnte ich nie so gut umgehen.«
    »Aber Sie haben dennoch versucht, Koch zu werden.«
    »Zu stressig«, erwiderte Richardsson. »Erland passte besser auf den Job.«
    »Warum hat Erland Hirschmann getötet?«
    »Was spielt das noch für eine Rolle? Er ist doch tot, oder? Wer schert sich noch darum, wieso?«
    Richardsson hob wieder die Pistole. Winter war klar, dass er vielleicht binnen einer oder zwei Minuten tot war. Richardsson glaubte offenbar, dass alle seine Probleme aus der Welt geschafft wären, wenn er Winter erschoss.
    »Ich schere mich drum«, sagte Winter. »Es ist das Einzige, was ich wissen will. Warum?« Er sah auf. »Das können Sie sich doch leisten zu erzählen, Richardsson.«
    »Geld«, sagte der Wachmann, »unter anderem.«
    »Inwiefern?«
    »Erland schuldete Hirschmann eine Menge Geld. Sie hatten zuvor gemeinsame Geschäfte gemacht.« Richardssons Hand zitterte ein wenig. »Sie hatten allerhand Sachen am Laufen.«
    »Erland hat doch bei Hirschmann gearbeitet«, sagte Winter.
    »Gratis«, erwiderte Richardsson.
    Winter sagte nichts.
    »Hirschmann war ein Schwein«, sagte Richardsson. »Er verdiente es, wie ein Schwein zu sterben.«
    Und so war er auch gestorben. In den Hals gestochen wie ein Schlachtschwein. Zwei Schnitte. Das Leben aus ihm rausgelaufen.
    »Erland ist ein Meister im Umgang mit Messern«, sagte Richardsson.
    »Woher kennen Sie ihn?«, fragte
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