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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)
Autoren: Derek Keilty
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und jeder Soldat in der Himmelskavallerie ein Teil eines größeren Ganzen ist, dass alle zusammenstehen. So wie die Donnerdrachen, die wir heute Vormittag gesehen haben.« Shy vergaß nie, uns alle daran zu erinnern, dass ihr Pa bei der Himmelskavallerie gewesen war – eine Armee von tapferen Soldaten unter dem Kommando des High Sheriff, des Hüters über den Großen Kaktusfelsen, die auf hervorragend ausgebildeten Pferden flogen. Ihr Hauptquartier befindet sich in einem Fort in Mid-Rock City.
    »Ich warte mal ab, was Grandma dazu sagt.«

    Die Reparatur des Zaunes war harte Arbeit und dauerte länger, als ich gedacht hatte. Danach gab es auf der Ranch noch ein paar andere Dinge zu erledigen, aber trotzdem würde mir genügend Zeit zum Packen bleiben, falls Grandma auf mein Anglerlatein hereingefallen war und mich gehen ließ.
    Von Osten her zog langsam Nebel auf – eine gelbliche Wolke aus Staub und Feuchtigkeit wälzte sich über den westlichen Arm des Kaktusfelsens. Ich wollte gerade aufsteigen und mich auf den Heimweg machen, da fiel mir in der unwirtlichen Landschaft hinter dem frisch reparierten Zaun etwas auf.
    »Siehst du das, Shy?«
    Moonshine neigte den Kopf und folgte meinem Blick. »Sieht aus wie ein Kälbchen.«
    Ich ging vorsichtig darauf zu. Das Brandzeichen auf der Flanke des Kalbs war zwar verblasst, aber trotzdem noch deutlich zu erkennen. Es war ein Phoenix.
    »Das ist eins von unseren.«
    Ich nahm das Lasso vom Sattelhaken, sprang über den Zaun und schlich mich an, möglichst dicht am Boden, damit das Kalb sich nicht erschreckte.
    Als ich nahe genug herangekommen war, warf ich das Lasso, so dass die Schlinge um den Hals des Kälbchens fiel.
    »Na, mein Kleiner, hast du dich verlaufen? Was machst du denn so ganz alleine hier draußen?« Das Kälbchen zitterte und gab keine Antwort.
    Ich lächelte. »Bist wohl zu nervös, um zu ratter-schnattern, hmm?«
    Da fiel mir auf, dass es ein bisschen humpelte. Ich zog das Lasso straffer und schlang dem Kälbchen die Arme um den Hals, um es zu beruhigen. Dann untersuchte ich seinen Hinterlauf. »Da ist es ein bisschen geschwollen. Wir müssen dich zur Ranch zurückbringen.«
    Ich brachte es zu Moonshine, die den Kopf hob und intensiv schnüffelte.
    »Was ist denn los, Shy?«
    »Ich glaube, wir bekommen gleich Gesellschaft.«
    Kaum hatte sie das gesagt, da entdeckte ich etwas in der Ferne. Undeutliche Schemen huschten durch die Gluthitze, große Schemen – Säbelzahnwölfe. »O Mann, du hast recht«, sagte ich. Mein Herz klopfte laut. Wir waren meilenweit von der Ranch entfernt und unbewaffnet. Ich drückte das junge Kalb fest an mich. Seine weit aufgerissenen Augen waren voller Angst, so als würde es die Bedrohung auch spüren. Mit einiger Mühe schob ich das Kalb hinter ein Gebüsch und hoffte, dass die Wölfe uns nicht bemerkt hatten. Womöglich war das Rudel auf dem Weg zur Stierweide. Ich musste unbedingt so schnell wie möglich Grandma und den anderen Ranchern Bescheid sagen.

    Plötzlich riss das Kalb sich los. Ich versuchte noch, das Lasso zu greifen, aber es rutschte mir durch die Finger, so dass ich mir die Hand verbrannte. Ich verzog das Gesicht. »Mist! Komm sofort zurück, du kleiner Teufel, du!«
    Zu meinem großen Entsetzen blieben die Wölfe plötzlich stehen – sie hatten das Kalb bemerkt.
    Ich lag da und sah hilflos zu, wie das Kalb immer weiter in die offene Steppe humpelte. Ich durfte mich nicht bewegen. Ich musste genügend Abstand wahren, für den Fall, dass ich mich schnell aus dem Staub machen musste.
    Moonshine trippelte nervös hin und her. »Das gefällt mir gar nicht, Will, überhaupt nicht. Sie kommen direkt auf uns zu.«
    »Pschscht, sei still.«
    Das Wolfsrudel kam näher. Da sah ich, dass ihre Mäuler ganz rot waren.
    Ich seufzte erleichtert. »Alles okay, sie haben gerade erst Beute gemacht. Sie sind satt und werden erst in ein paar Tagen wieder fressen.«
    Mit neuem Selbstvertrauen rannte ich dem Kalb hinterher und packte es am Hals. Dann drehte ich ihm den Kopf herum, bis es umfiel, und band ihm mit dem Lasso die Hufe zusammen.
    Ein lauter Schuss ertönte. Ich wirbelte herum und sah, wie meine Großmutter mit hoch erhobenem Gewehr aus dem Nebel auf einem Pferd auf uns zugeflogen kam.
    Die Wölfe rasten in Windeseile und laut heulend davon.
    Flügelschläge wirbelten den Staub auf, als sie neben uns landete. »Alles in Ordnung?«
    »Alles bestens, Grandma, aber du hättest keine von deinen Kugeln verschwenden müssen.
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